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Flaming Bess 02 - Wo die Echse herrscht

Flaming Bess 02 - Wo die Echse herrscht

Titel: Flaming Bess 02 - Wo die Echse herrscht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Thomas Ziegler
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verbleibende Zeit verschwenden?«
    »Uns bleiben noch exakt dreiundzwanzig Minuten, Chip«, informierte Bess ihn nach einem Blick auf die laufende Zeitanzeige. »Dann erfolgt der Rücksturz in den Normalraum. Und wir wissen nicht, was uns dort erwartet. Es besteht die Möglichkeit, daß wir sofort wieder verschwinden müssen.«
    »Vorzugsweise in die richtige Richtung, wie ich mir denken kann.« Der Kybernetiker gähnte. »Was in diesem Fall bedeutet: erdwärts, ho!«
    »Die Zeit läuft ab, Chip«, mahnte Bess ungeduldig.
    »Wem sagen Sie das, Kommandantin? Grishnu sitzt uns allen im Nacken und … « Er bemerkte das Funkeln in Bess’ Augen. »Nun ja, ich habe die kartographischen Speicher ausgewertet — übrigens der putzigste Fall von Software, der mir in meiner Laufbahn als Chefkybernetiker von Centrus untergekommen ist. Ich hätte nie gedacht, daß ein derart primitives Kl-System überhaupt funktionieren kann. Ich komme mir vor wie ein 200-IQ-Genie, das mit einer Amöbe über hybride Prozeßsteuerung kommuniziert und … «
    »Chip!«
    »Uh, ja. Unter Berücksichtigung eines variablen Zeitfaktors läßt sich die jetzige galaktische Position des Planeten Erde anhand der gespeicherten stellarkartographischen Daten mit einer Genauigkeit von plus/minus null komma acht Prozent bestimmen. Vorausgesetzt, die Daten in diesem Computersystem aus der kybernetischen Steinzeit sind zuverlässig.« Chipanskygähnte erneut. »Ich will damit nichts gegen Ihr Schiff sagen, Kommandantin. Immerhin habe ich ihm mein Leben zu verdanken, aber für einen Absolventen der Kyber-Akademie von Centrus ist … «
    »Wie weit sind wir von der Erde entfernt?« fragte Bess.
    »Rund fünfundzwanzigtausend Lichtjahre, Kommandantin.« Chipansky sah sie ernst an. »Und die kosmischen Regionen, die wir durchqueren müssen … Nun, nicht einmal Grishnu würde sich freiwillig in diese Hölle wagen, und wer Grishnu kennt, der weiß, was das bedeutet … Novae und Supernovae; Zonen instabiler Raumkrümmung; Gravo-Jets, die Hunderte von Kubiklichtjahren verseuchen; Pararaum-Durchbrüche in solcher Menge, daß ein Flug … «
    »Darum werden wir uns kümmern, wenn es an der Zeit ist.«
    »Das fürchte ich auch«, brummte Chipansky. »Jedenfalls habe ich in einem hellsichtigen Moment mehrere Fluchtkursalternativen berechnet und in den Navigationscomputer gespeichert. Glory Moon kann sie bei Bedarf abrufen. Falls wir nach dem Rücksturz in den Normalraum sofort wieder verschwinden müssen, bringt uns die Flucht zumindest der Erde näher. Vorausgesetzt, Grishnu kommt nicht, um uns zu holen.«
    »Er wird sich an uns die Zähne ausbeißen.« Erneut warf Flaming Bess einen Blick auf den Hauptbildschirm. »Noch zwanzig Minuten bis zum Rücksturz. Bleiben Sie auf Ihrem Posten, Chip.«
    »Von mir aus können Sie eine Standleitung zum Rechenzentrum schalten, Kommandantin. Ich habe die Vokabel ›Schlaf‹ soeben aus meinem Wortschatz gestrichen.« Der Kybernetiker gähnte demonstrativ. Und halten Sie die Augen offen. Grishnu kann nicht mehr weit sein!«
    Der Monitor erlosch. Kopfschüttelnd lehnte sich Flaming Bess zurück.
    Grishnu. Irgendwann würde sie Chipansky dazu bringen, ihr mehr über diesen …
    »Kommandantin!«
    Glory Moons verzerrte Lautsprecherstimme riß sie aus ihren Gedanken.
    »Ja?«
    »Navigationscheck abgeschlossen«, meldete die Psychonautin. »Alle Systeme arbeiten einwandfrei. Programmierter Rücksturz verläuft wie berechnet. Parageschwindigkeit bei siebzig Prozent Normal und weiter fallend mit drei komma fünf Prozent pro Minute. Automatische Umschaltung des Navigationssystems auf psychonautische Kontrolle vorbereitet. Umschaltung der Bordelektronik auf Psykontrolle erfolgt.«
    »Gut, Glory. Halten Sie sich bereit, auf mein Kommando sofort wieder in den Pararaum zurückzukehren. Und benutzen Sie dann eine von Chipansky’s Fluchtkursalternativen.« Das Farbenspiel auf dem Hauptmonitor war schwächer geworden, und im Zentrum des Bildes entstand ein verwaschener grauer Fleck. »Katz?«
    Der Bordingenieur antwortete sofort. »Primäre und sekundäre Normaltriebwerke in Bereitschaft. Energieversorgung stabil. Reservenetz voraktiviert.«
    Bess nickte zufrieden. »Ka?«
    »Bordverteidigungssysteme aktiviert. Elektromagnetischer Puls fertig zur Entladung. Lasergeschütze ausgefahren und auf elektronische Zielerfassung geschaltet. Torpedokatapulte feuerbereit.« Grimmig fügte der Clansmann hinzu: »Wenn die Dhrakanen uns angreifen, werden sie

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