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Flaming Bess 02 - Wo die Echse herrscht

Flaming Bess 02 - Wo die Echse herrscht

Titel: Flaming Bess 02 - Wo die Echse herrscht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Thomas Ziegler
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Falle zu locken.«
    Bess ignorierte ihn.
    Von der Galerie klang leises Stöhnen, übertönt vom Gezeter der Kiste. »Alarm, Alarm! Dieser Werkzeugcontainer ist beschädigt. Rufen Sie sofort den Technodienst. An alle … «
    »Du bist nicht beschädigt«, fauchte Stengel nervös. »Du liegst nur auf dem Rücken, das ist alles.«
    Der Container quäkte hartnäckig weiter.
    »Stengel!« sagte Bess.
    Schuldbewußt hob der junge Techniker den Kopf.
    »Bringen Sie die Kiste zum Schweigen«, befahl Flaming Bess. »Und kümmern Sie sich um Clusters Leute. Sie sind verletzt.«
    Stengel zögerte.
    »Sofort.«
    »Na … Natürlich, Kommandantin«, stammelte der Techniker. Mit rotem Kopf beugte er sich zu dem Container hinunter, machte sich an seiner Unterseite zu schaffen, und das Gequäke verstummte. Die Plastikarme erstarrten, die Räder kamen zum Stillstand. Mit dem Gesichtsausdruck eines Mannes, der soeben einen Mord begangen hatte, verließ Stengel seinen Platz und stieg hinauf zur Galerie. Einer der beiden Soldaten war noch immer bewußtlos; der andere stöhnte und versuchte benommen, sich aufzurichten. Mit einer ungeschickten Bewegung stieß ihn Stengel wieder zu Boden.
    »Hoffentlich bringt er sie nicht um«, sagte Katzenstein trocken.
    Admiral Cluster trat einen Schritt auf Flaming Bess zu. »Verdammt, warum handeln Sie nicht endlich?« grollte er. »Wir werden angegriffen! Geben Sie den Feuerbefehl! Einsatz aller Bordwaffen! Ich …«
    »Sie halten jetzt den Mund, Cluster, oder ich lasse Sie aus der Zentrale werfen«, sagte Bess mit gefährlicher Ruhe. Sie wies auf eines der freien Kontrollpulte. »Setzen Sie sich und schnallen Sie sich an.«
    Der Admiral schnaufte. »Ich denke gar nicht … «
    Ihr Blick ließ ihn mitten im Satz abbrechen. »In Ordnung«, sagte er heiser. »Aber Sie machen einen Fehler, Bess.«
    »Wir werden sehen.« Sie wandte sich wieder dem Hauptbildschirm zu.
    Die Energiesphäre hatte sich beruhigt; es erfolgten keine Lichtausbrüche mehr, und die Erschütterungen hatten nachgelassen. Aber noch immer zeigte sich keine Lücke im roten Brodeln des energetischen Kokons.
    Das Wummern der Normaltriebwerke war zu einem kaum hörbaren Brummen herabgesunken.
    Bess musterte Glory Moon und stellte erleichtert fest, daß ihr Gesicht die graue, ungesunde Färbung verloren hatte.
    »Alles in Ordnung, Glory?«
    »Es geht schon wieder. Bei der Göttin— es hätte mir fast das Gehirn ausgebrannt!«
    »Was ist mit dem Paratriebwerk?«
    »Nach wie vor blockiert. Ich … Der störende Einfluß geht von der Energiesphäre aus. Sobald ich versuche, das Paratriebwerk zu aktivieren, kommt es zu einer Art Interferenz. Ein mentaler Schockimpuls … Vielleicht schaffe ich es, mich gegen den Schock abzuschirmen, aber ich fürchte, die Wechselwirkung zwischen der Sphäre und dem Paratriebwerk wird das Schiff vernichten, ehe wir in den Pararaum eintauchen können.«
    »Was ist mit den Normaltriebwerken?«
    »Glatter Selbstmord. Die Erschütterungen — die Sphäre reagiert mit Schwerkraftausbrüchen auf die Schubimpulse. Tut mir leid, Kommandantin. Aber Katzenstein hat recht — wir sitzen fest.«
    Flaming Bess nickte unmerklich; sie hatte nichts anderes erwartet. Nicht, nachdem sie die gigantische Station der Dhrakanen gesehen hatte. Sie berührte eine Sensortaste an ihrem Terminal, und der Interkommonitor wurde hell. Jasper »Chip« Chipanskys zerzauster Haarschopf tauchte auf. Er blinzelte müde.
    »Warum haben Sie den Alarm abgeschaltet?« fragte er. »Und der Boden schaukelt auch nicht mehr. Wie soll ich unter diesen Umständen wachbleiben?«
    »Indem Sie sich an Ihre Computer setzen und mir so schnell wie möglich eine Analyse dieser Energie sphäre liefern.«
    »So schnell wie möglich?« Der Chefkybernetiker zerrte an seinem Halstuch. »Ist sofort schnell genug?«
    »Gestern wäre noch besser.«
    Er gähnte. »In meinem übernächtigten Zustand vertrage ich keine müden Scherze, Kommandantin. Und was die Sphäre betrifft — nun, unsere schuppigen Freunde scheinen ein Schwarzes Loch gezähmt, umgepolt und wie eine Käseglocke über unser Schiff gestülpt zu haben. Mit anderen Worten, wir befinden uns im Zentrum eines superstarken kugelförmigen Gravitationsfeldes mit der ungewöhnlichen Eigenschaft, die Schwerkraftwirkung auf den Bereich der Kugelschale zu beschränken und alle Objekte abzustoßen, die sich von innen her der Schale nähern.« Chipansky hob die Schultern. »Fragen Sie mich nicht, wie die Dhrakanen

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