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Flaming Bess 03 - Gefangene der Schatten-Welten

Flaming Bess 03 - Gefangene der Schatten-Welten

Titel: Flaming Bess 03 - Gefangene der Schatten-Welten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Thomas Ziegler
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einzuquartieren.«
    »Eine kluge Entscheidung; ich bin überzeugt, McLasky ist genau der richtige Mann für diese Aufgabe.«
    Glory Moon wandte sich ab. »Ich bin neugierig, wie die anderen Flüchtlingsräte auf Ihre Entscheidung reagieren werden, Kommandantin.«
    »Das bin ich auch«, erwiderte Flaming Bess. Ihre Augen funkelten amüsiert.
    Während Glory Moon die Zentrale verließ und sich auf den Weg in die Orangerie machte, informierte Bess den SD-Chef und versuchte dann, die anderen Crewmitglieder zu erreichen. Ka nahm am Verhör der vier gefangenen Kultisten teil; nach kurzem Zögern verzichtete Bess darauf, ihn in die Orangerie zu beordern. Es konnte nicht schaden, wenn Ka dem übereifrigen SD-Chef auf die Finger sah. Aus eigener Erfahrung wußte sie, daß McLasky auch vor drastischen Maßnahmen nicht zurückschreckte, wenn er eine Verschwörung witterte.
    Fortunato Stengel befand sich in seiner Kabine und schlief; natürlich, er hatte in der Nacht Bereitschaftsdienst gehabt. Sie ließ ihn schlafen. Der junge Techniker hatte sich seine Ruhepause redlich verdient.
    Schließlich stand Flaming Bess auf, und nach einem letzten Blick auf den Hauptbildschirm, der unverändert die glitzernden Sterne und glosenden Gaswolken des interstellaren Raums zeigte, folgte sie Glory Moon in die Orangerie.
    Unter der transparenten Kuppelwölbung der Orangerie konnte man fast vergessen, daß man sich an Bord eines Raumschiffs befand.
    Die üppig wuchernden Pflanzen, die exotischen, farbenprächtigen Blumen, die die Luft mit ihrem Blütenduft sättigten, und das quirlige Plätschern des über bemooste Steine herabspringenden Baches, der in den kleinen Teich am Rande der Gartenanlage mündete — alles fügte sich zur Illusion einer natürlichen Umwelt zusammen. Hier und dort luden schwellende Polster und weiche Ruhekissen zum Verweilen ein, und am Teichufer gruppierten sich moosgrüne Sitzelemente um einen filigranen Glastisch.
    Der einzige Fremdkörper war die schimmernde Schachtröhre des Hauptaufzugs im Zentrum der Orangerie.
    Flaming Bess verließ die Liftkabine und folgte dem gewundenen, schmalen Kiesweg zum Teich.
    Jasper »Chip« Chipansky, der Chefkybernetiker der NOVA STAR, ein agil wirkender junger Mann, das schmale Gesicht mit der spitzen Nase von einer wallenden, orange- und blaugefärbten Haarmähne umrahmt, hockte im Schneidersitz am grasbewachsenen Ufer und spielte auf einer Silberpfeife eine leise, schwermütige Melodie.
    Ein paar Meter weiter hatten sich Ken Katzenstein und Vira Mandala auf den Sitzelementen niedergelassen. Schweigend beobachteten sie die schwarzen Seerosen, die sich — von Chips Flötenspiel angelockt — langsam in Ufernähe versammelten und ihre kopfgroßen Blüten öffneten. Ein betäubend süßer Duft ging von ihnen aus.
    Etwas abseits davon stand Glory Moon mit verschränkten Armen vor einem ausladenden Busch mit chromgelben, rautenförmigen Blättern und sah zur Kuppelwölbung hinauf, als erwarte sie, daß jeden Moment der Schatten eines herculeanischen Kriegsschiffs die Sterne verdunkeln würde.
    Chipanskys trauriges Flötenspiel brach ab.
    Mit enttäuschtem Gewisper schlossen die Seerosen ihre Blüten und trieben wie schwarze, zerbrechliche Flöße davon.
    »Genug musiziert«, brummte der Chefkybernetiker.
    »Ich habe schon lange genug«, warf Glory Moon spitz ein. »Vielleicht solltest du beim nächsten Mal etwas Heiteres spielen, Chip — deine Trauerlieder sind nicht gerade geeignet, die Stimmung zu heben.«
    Chipansky zupfte an seinem glitzernden Halstuch. »Grishnu haßt heitere Melodien, und ich denke gar nicht daran, seinen Zorn heraufzubeschwören.«
    »Bei der Göttin, wer ist Grishnu?«
    »Grishnu«, erwiderte Chipansky mit Grabesstimme, »Grishnu ist mehr, als sich in Worte fassen läßt. Er entzieht sich jeder Definition in jeder bekannten Sprache, und er ist seit Anbeginn der Zeit hinter uns her.«
    Die Psychonautin verzog die Lippen. »Das ist genau die Antwort, die ich erwartet habe — präzise, umfassend, erschöpfend.«
    »Es ist die einzige realistische Antwort«, verteidigte sich Chipansky. »Was kann ich denn dafür, wenn du sie nicht verstehst?«
    Flaming Bess lächelte spöttisch. »Grishnu ist nichts weiter als die Wahnvorstellung eines überarbeiteten Kybernetikers«, sagte sie, als sie sich zu Katzenstein und Vira Mandala an den Tisch setzte. Sie bedeutete Chipansky und Glory Moon, sich zu ihnen zu gesellen. »Mit anderen Worten, Grishnu ist nicht der Rede

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