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Flaming Bess 03 - Gefangene der Schatten-Welten

Flaming Bess 03 - Gefangene der Schatten-Welten

Titel: Flaming Bess 03 - Gefangene der Schatten-Welten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Thomas Ziegler
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auf das Hochplateau setzt!«
    Der Clansmann drehte langsam sein narbiges Gesicht dem alten Admiral zu, und einen Moment lang glaubte Bess, auch in seinen Augen jenes wilde, verzehrende Feuer zu sehen.
    Dann, energisch, schüttelte Ka den Kopf.
    »Die Kommandantin weiß, was sie tut«, sagte er abweisend.
    Cluster schnaubte. »In Ordnung. Ich habe gesagt, was gesagt werden mußte. Ich habe Sie gewarnt. Alles andere liegt bei Ihnen.«
    Schwer ließ er sich in seinen Sessel fallen und starrte düster vor sich hin.
    Flaming Bess straffte sich. »Glory Moon?«
    »Kommandantin?«
    »Unser Ziel ist der zweite Planet. Gehen Sie über dem Südpol in eine stationäre Umlaufbahn. Ka und ich werden mit einem Beiboot landen und die herculeanische Station untersuchen.«
    »Verstanden, Kommandantin.«
    Wenige Sekunden später brüllten die Triebwerke auf. Die NOVA STAR
    nahm Kurs auf den zweiten Planeten der roten Riesensonne.
     

5.
     
    Vielleicht lag es am Licht, dem fahlen Rot, das sich wie Schorf ins Grau der Kraterschüssel schlich; oder am schroffen Wechsel von Helligkeit und Schatten; oder an der Finsternis, die wie ein böses Tier in den Spalten und Schrunden lauerte …
    Ganz gleich, woran es lag — kaum hatte Flaming Bess sich durch die enge Ausstiegsluke der Fähre gezwängt und den Boden des Ödplaneten betreten Ganz gleich, woran es lag — kaum hatte Flaming Bess sich durch die enge Ausstiegsluke der Fähre gezwängt und den Boden des Ödplaneten betreten, spürte sie die Drohung.
    Das Gefühl war nicht faßbar; es lauerte irgendwo am Rande des Bewußtseins, ein vages Unbehagen, das mit jedem Meter, den sie sich der herculeanischen Station näherte, mit jedem Atemzug wuchs.
    »Spürst du es auch, Ka?« flüsterte Bess in das Kehlkopfmikrofon ihres Raumanzugs.
    Hinter der getönten Helmscheibe war Kas Narbengesicht nicht mehr als ein verwaschener ovaler Fleck.
    »Ja«, sagte er einsilbig.
    Im Empfänger knackte es. Dann Katzensteins besorgte Stimme: »Alles in Ordnung, Bess?«
    Sie seufzte und sah kurz hinauf zum Tiefschwarz des Himmels; irgendwo dort oben befand sich die NOVA STAR, rund dreißigtausend Kilometer über dem Südpol, ein künstlicher Mond in einer geostationären Umlaufbahn.
    »Alles in Ordnung, Katz«, bestätigte Flaming Bess. »Wir haben die Fähre verlassen und brechen jetzt zur Station der Herculeaner auf.«
    Sie sah zu den Schattenrissen der Gebäude und der schwarzen Nadel des Sendeturms hinüber; die Lichtverhältnisse machten es schwer, die Entfernung abzuschätzen — vielleicht fünf- oder sechshundert Meter.
    »Seid vorsichtig«, mahnte Katzenstein. »Vergeßt nicht — es gibt einige Leute an Bord, die nur darauf warten, euch das wohlverdiente Grab zu schaufeln.«
    Bess seufzte. »Weißt du, was ich am meisten an dir bewundere, Katz? Deine erfrischende Offenheit.«
    »Ich weiß.« Der Bordingenieur, der während Bess’ Abwesenheit das Kommando über die NOVA STAR übernommen hatte, lachte rauh. »Ich handle stets nach dem Grundsatz: Ehrlich währt am längsten. Also seht euch vor! Sterben könnt ihr immer noch, wenn ihr alt und grau seid … Kein Grund, die Sache überstürzen.«
    »Danke für den klugen Rat. Vielleicht halten wir sogar daran. Ende.«
    Bess gab Ka einen Wink, und gemeinsam näherten sie sich der Station.
    Der Boden war steinig, uneben und von Spalten durchzogen, manche mehrere Meter breit und so tief, daß nicht einmal die starken Helmlampen den Grund erhellen konnten. Die geringe Gravitation erleichterte das Vorwärtskommen, doch einige Male mußten sie eine besonders breite Bruchstelle mühselig umgehen.
    Ka erreichte als erster den äußeren Gebäudering: Geduckt schlich er sich an die stumpfgrauen Metallklötze heran, ein weißes Gespenst in seinem lichtreflektierenden Raumanzug, in den Händen das schwere, doppelläufige Strahlgewehr, dessen durchschlagende Wirkung Bess bereits beim Kampf im Tempel von Terminus kennengelernt hatte.
    Sie folgte dichtauf und zog — ihrem untrüglichen Instinkt gehorchend — den Destruktor.
    »Katz?«
    »Ja? Ich höre.« Die Stimme des Bordingenieurs vibrierte vor unterdrückter Nervosität.
    »Wir passieren jetzt den äußeren Gebäudering und bewegen uns weiter auf den Turm zu.« Sie zögerte.
    »Keine besonderen Vorkommnisse. Alles ist ruhig — fast zu ruhig.«
    »Hoffentlich behält Cluster nicht recht«, knurrte Katzenstein. »Je länger ich darüber nachdenke, desto weniger gefällt mir die Sache. Vielleicht solltet ihr

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