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Flaming Bess 03 - Gefangene der Schatten-Welten

Flaming Bess 03 - Gefangene der Schatten-Welten

Titel: Flaming Bess 03 - Gefangene der Schatten-Welten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Thomas Ziegler
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SD-Chef Muller McLasky — hatte er sich in ähnlicher Weise über den Clansmann geäußert. Dieses eine Jahr in herculeanischer Gefangenschaft schien eine Mauer zwischen Ka und den anderen Flüchtlingen errichtet zu haben; vielleicht argwöhnten einige, daß es bei seiner Flucht nicht mit rechten Dingen zugegangen war. Und die wortkarge, abweisende, fast menschenfeindliche Art des Clansmanns nährte noch den Argwohn der Skeptiker.
    Der einzige außer Flaming Bess, der Ka rückhaltlos vertraute, war Admiral Cluster.
    Wahrscheinlich, weil beide Kämpfernaturen sind, dachte Bess.
    Sie gab sich einen Ruck.
    Die Atmosphäre dieses Ortes bedrückte sie. Die Ödnis, die Stille, die schwarze, kalte, hochmütige Decke des Himmels, die herculeanische Station, die sich wie ein stählernes Geschwür in den steinigen Kraterboden gefressen hatte … alles vereinigte sich zu einem Panorama der Trostlosigkeit.
    »Katz?« sagte Bess in ihr Kehlkopfmikrofon.
    »Ich bin ganz Ohr«, drang Katzensteins Stimme aus dem Helmempfänger.
    »Ka und ich stehen direkt vor dem Sendeturm. Keine besonderen Vorkommnisse.« Unnötig, Katz und die Crew zu beunruhigen, indem sie ihnen von ihren gefühlsmäßigen Eindrücken erzählte. »Die Station ist tatsächlich verlassen.«
    Sie hörte, wie Katzenstein erleichtert aufatmete.
    »Gut. Sehr gut«, sagte er. »Und die Maschinenanlagen?«
    »Ka und ich werden jetzt zur Fähre zurückkehren und die Instrumente holen. In ein bis zwei Stunden müßten wir mit der Untersuchung fertig sein. Dann wissen wir mehr.«
    »Ich bin immer noch der Meinung, daß der Sachverstand eines tüchtigen Ingenieurs mehr wert ist als hundert Meßgeräte. Du hättest mich mitnehmen sollen, Bess.«
    »Einer muß die Stellung an Bord halten.«
    »Sicher«, knurrte Katzenstein. »Aber warum gerade ich?«
    »Weil du ein vertrauenerweckender Typ bist, Katz.«
    Er seufzte resigniert. »Also beeilt euch. Der Admiral wird praktisch mit jeder Sekunde nervöser. Ich kann ihn nur mit Mühe davon abhalten, ein Landungskommando zusammenzustellen und euch aus dieser nichtexistenten Falle herauszuhauen. Er glaubt immer noch an einen Hinterhalt der Herculeaner.«
    Eine steile Falte erschien auf Bess’ Stirn. Sie hatte Clusters Warnung nicht vergessen, aber die herculeanische Bedrohung war für den alten Admiral inzwischen zu einer fixen Idee geworden.Unwillkürlich fragte sie sich, wie Cluster reagieren würde, wenn es nicht zu der von ihm erwarteten Konfrontation mit den Herculeanern kam und die NOVA STAR ihren Flug zur Erde fortsetzte. Cluster war von seiner alten Forderung, zum Sternenbund zurückzukehren und den Guerillakrieg gegen Kroms Klonheere aufzunehmen, nicht abgerückt. Wahrscheinlich rechnete er damit, daß Bess früher oder später seinem Drängen nachgab, doch sobald ihm klar wurde, daß er mit ihr als Kommandantin seine Pläne nicht verwirklichen konnte …
    »Bess?« sagte Katzenstein.
    Sie schrak aus ihren Überlegungen auf und räusperte sich. »Wir machen uns jetzt auf den Rückweg zur Fähre. Wenn die ersten Untersuchungsergebnisse vorliegen, melde ich mich.«
    Ka hatte schweigend das Gespräch verfolgt.
    »Es war ein Fehler, Cluster an der Planung dieser Aktion zu beteiligen«, sagte der Clansmann.
    »Vielleicht.« Sie zuckte die Schultern. »Aber du kennst McLaskys Berichte. Gondelor und Frust versuchen seit der Flucht von Terminus Cluster auf ihre Seite zu ziehen. Wir müssen mit dem Admiral zusammenarbeiten.«
    Ka sagte nichts.
    Die Schatten hatten den äußeren Gebäudering fast erreicht; das zerklüftete Ödland, das zur Fähre hin kaum merklich anstieg und sich viele Kilometer weiter schüsselförmig nach oben wölbte, lag in völliger Finsternis.
    »Gehen wir«, murmelte Bess.
    Sie wandte sich ab.
    Plötzlich gab der Clansmann ein ersticktes Stöhnen von sich.
    Alarmiert starrte Bess ihn an.
    »Ka! Was ist? Was hast du?«
    Der Clansmann schwankte. »Ich … Kopfschmerzen. Als ob ein glühendes Messer …«
    Er stöhnte wieder.
    Im gleichen Moment summte der Funkempfänger. Bess fluchte. »Ja?«
    »Katzenstein spricht. Die Anlage sendet nicht mehr! Ich wiederhole: Die Anlage sendet nicht mehr. Vor wenigen Sekunden sind die Impulse abgebrochen!«
    »Verdammt!« Sie sah zum Sendeturm hinüber; täuschte sie sich, oder hatten sich die Antennen an seiner Spitze tatsächlich bewegt?
    »Ich glaube«, sagte Katzenstein mit heiserer Stimme, »es ist besser, ihr kehrt sofort an Bord zurück. Ich …« Er hörte Kas

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