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Flaming Bess 03 - Gefangene der Schatten-Welten

Flaming Bess 03 - Gefangene der Schatten-Welten

Titel: Flaming Bess 03 - Gefangene der Schatten-Welten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Thomas Ziegler
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kompetent aus.«
    Die Lady schnappte nach Luft.
    Frust war wie vom Donner gerührt. Verdammt, was war mit Cluster los? Als er mit ihm gesprochen hatte, war er über Bess’ Entscheidung außer sich gewesen. Doch jetzt schien er nicht die Kommandantin, sondern ihn und Gondelor als Gegner zu betrachten.
    »Sie stimmen mir doch zu, Admiral«, sagte er vorsichtig, »wenn ich behaupte … «
    »Hören Sie, Frust«, schnitt ihm Cluster das Wort ab. »Ich will es kurz machen. Um offen zu sein, ich komme soeben von der Kommandantin. Flaming Bess hat mir ihren Standpunkt klargemacht und mich davon überzeugt, daß der von Magister Tamerlan eingesetzte Flüchtlingsrat seit dem Start von Terminus überflüssig geworden ist.«
    »Was?« stieß Gondelor hervor.
    »In der Tat halte ich es aus verschiedenen Gründen für besser, daß die Flüchtlinge aus ihren Reihen einen Sprecher wählen, der in Zukunft ihre Interessen gegenüber der Schiffsführung vertritt.« Der alte Admiral lächelte dünn. »Über eine demokratisch gewählte Flüchtlingsvertretung lassen sich unpopuläre Maßnahmen wesentlich leichter durchsetzen als über einen von oben eingesetzten Flüchtlingsrat, dessen Mitglieder ohnehin mit anderen Aufgaben beschäftigt sind.«
    Gondelor ballte die Fäuste. »Sie haben sich verkauft!« schrie sie. Ihre Stimme klang schrill. »Sie haben sich an diese Schlange verkauft, Cluster!«
    »Aber ich bitte Sie, Lady«, versuchte Frust zu vermitteln. »Wir sind … «
    »Was hat sie Ihnen dafür geboten?« fauchte Gondelor. »Womit hat dieses verdammte Miststück Sie gekauft?«
    Cluster maß sie mit einem verächtlichen Blick. »Ich bin nicht käuflich, Lady Gondelor!«
    Er sprach das »Lady« wie eine Bele idigung aus.
    Gondelor kochte. Frust sprang auf und trat zwischen die beiden Kontrahenten.
    »Es tut mir leid, Frust«, sagte der Admiral. »Aber ich bin nicht bereit, wegen dieser lächerlichen Angelegenheit einen Konflikt mit der Kommandantin zu riskieren.«
    Frusts Gesicht erstarrte zu einer Maske. »Darf ich fragen, was diesen überraschenden Sinneswandel ausgelöst hat?«
    »Ich hatte mich in der Kommandantin getäuscht«, antwortete Cluster freimütig. »Ich muß sogar gestehen, daß ich sie für feige hielt, weil sie alles tat, um eine Konfrontation mit dem herculeanischen Feind zu vermeiden. Inzwischen weiß ich, daß unsere Flucht in Wirklichkeit ein taktischer Rückzug war.«
    Seine grauen Augen leuchteten plötzlich in einem wilden, fremden Feuer.
    »In einer halben Stunde wird die NOVA STAR Kurs auf einen Stützpunkt der Herculeaner nehmen. Die Zeit des tatenlosen Wartens liegt hinter uns! Wir werden kämpfen! Wir werden siegen! Wir werden die Milliarden unschuldigen Opfer des wahnsinnigen herculeanischen Kriegsherrn rächen … !«

4.
     
    Die Sonne war ein rotes Höllenfeuer, das schon seit Jahrmilliarden brannte, ein gasig geblähter Glutball, hundertmal so groß wie die Sonne der verlorenen, vergessenen Erde, und doch nur ein Staubkorn in der kosmischen Weite.
    Jenseits der Umlaufbahn des sechsten und äußersten Planeten dieses Systems hatte die NOVA STAR ihren Paraflug beendet. Antriebslos, mit einem Drittel der Lichtgeschwindigkeit, stürzte sie der fernen Riesensonne entgegen.
    Das rhythmische, herzschlagähnliche Wummern des Paratriebwerks war verstummt.
    Stille war in die Zentrale eingekehrt.
    Stille, in der die Spannung fast hörbar knisterte.
    Bewegungslos saß Flaming Bess an ihrem Kontrollpult und hielt die Augen starr auf die Displays und Kleinbildschirme gerichtet.
    Keine energetische Aktivität auf Planet Nummer Sechs, keine Tasterechos im System.
    Wenn es hier herculeanische Raumschiffe gab, dann mußten sie sorgfältig versteckt sein.
    Nun, wir werden es bald erfahren, dachte Bess.
    Sie hob den Kopf.
    Auf dem schräg geneigten Hauptbildschirm war eine computergrafische Darstellung des fremden Sonnensystems zu sehen. Sechs Planeten, zwei Dutzend Monde, eine Handvoll Asteroiden — und die Riesensonne.
    Kein spektakuläres System.
    Aus den Bordlautsprechern, elektronisch verfremdet, die Stimme Glory Moons, die ausgestreckt und entspannt auf ihrem liegeähnlichen Spezialsitz ruhte. Kabel führten vom Rückenteil des Sitzes zu ihren Schläfen- und Nackenimplantaten und verbanden ihr Gehirn mit dem Bordcomputer.
    »Vorgeschobene Fernsonden erreichen in zwei Minuten Planet Nummer Zwei.«
    Die Meldung klang nüchtern und verriet nichts von der Erregung, die Glory Moon mit allen Crewmitgliedern in der

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