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Flaming Bess 03 - Gefangene der Schatten-Welten

Flaming Bess 03 - Gefangene der Schatten-Welten

Titel: Flaming Bess 03 - Gefangene der Schatten-Welten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Thomas Ziegler
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Schutz gegen die Kälte. Ka war besser dran; er trug seine Schuppenrüstung, die innen weich gefüttert war, um ein Wundscheuern der Haut zu verhindern. Seine Augen waren geöffnet, aber sein Blick war in die Ferne gerichtet.
    »Ka«, krächzte Bess. »Alles in Ordnung, Ka?«
    Der Clansmann fuhr zusammen. Er schien sie erst jetzt bewußt wahrzunehmen.
    »Ich habe an Clansholm gedacht«, sagte er so leise, daß sie ihn kaum verstehen konnte. »An die zerstörten Burgen und den blutgetränkten Boden, an die Asche und die toten Freunde im Staub. Ich habe an R’o-Chyn gedacht, an die Kerker und an die Schreie in der Nacht, laute Schreie, grausige Schreie, und ich habe daran gedacht, daß ich den Herculeanern Rache geschworen habe … «
    Er lachte, und Bess schauderte beim Klang seines Gelächters.
    »Die Rache ist mein! habe ich mir gesagt. Der Tag wird kommen, an dem Krom für seine Verbrechen büßen wird! Und jetzt … wieder gefangen, wieder in seiner Hand.«
    Der Clansmann senkte den Kopf.
    »Wir leben«, erinnerte Bess.
    »Bald«, erwiderte der Clansmann dumpf, »werden wir das Leben verfluchen. Wir werden uns wünschen, tot zu sein.«
    Flaming Bess preßte die Lippen zusammen.
    »Ich dachte, ein Clansmann gibt niemals auf.«
    Er sagte nichts, doch er hob den Kopf, und plötzlich war in seinen stumpfen Augen wieder das alte Feuer.
    »Alles in Ordnung, Ka?« fragte sie erneut.
    »Ja«, sagte er.
    Dann schwiegen sie und warteten.
    Bess dachte an Katzenstein und ihre Crew; was würden sie tun — was konnten sie tun — wenn sie feststellten, was geschehen war? Wo sollte die Crew nach ihnen suchen?
    Sie befanden sich nicht mehr auf der Ödwelt, nicht einmal mehr im System der roten Riesensonne. Dieser Planet hier … er konnte tausend oder zehntausend Lichtjahre von der derzeitigen Position der NOVA STAR entfernt sein.
    Die Herculeaner hatten sie mit in die Schatten genommen, aus denen sie gekommen waren. Der Weg durch die Schatten ließ die unermeßlichen Abgründe zwischen den Sternen auf einen einzigen Schritt zusammenschrumpfen.
    Vielleicht war dies eine der eroberten Welten des Sternenbundes — oder vielleicht befanden sie sich nicht einmal mehr im heimatlichen Universum, sondern in einem anderen Raum-Zeit-Kontinuum, in der Schattenwelt, auf dem Heimatplaneten der Herculeaner …
    Ein fernes Grollen riß sie aus ihren Gedanken.
    Sie sah zu den Bergen hinüber, und ihr stockte der Atem.
    Aus den dunklen Wolkenbänken senkte sich ein gigantisches Raumschiff, ein Würfel mit stufig nach innen weisenden Seitenflächen mit rasiermesserscharfen Kanten, grau, schwarz und purpurn schimmernd, von langen Antennennadeln und spiraligen Doppelabstrahlpolen übersät.
    Quälend langsam verschwand es hinter dem gezackten Felswall des Horizonts.
    Sie kannte dieses Schiff.
    Es war die MORTUS, Kriegsherr Kroms Flaggschiff.
     
     
     
    Krom war groß und sehnig, und seine schwarze Uniform schien das Licht der scharf umrissenen Scheinwerferkegel aufzusaugen, die den Kommandostand der MORTUS erhellten.
    Reglos thronte er hoch über dem treppenförmig abfallenden Raum, und die eisgrauen Augen unter den strichdünn rasierten Brauen waren auf den parabolischen Sichtschirm an der gegenüberliegenden Wand gerichtet. Auf dem Sichtschirm — überlebensgroß — war das Gesicht eines Klonsoldaten zu erkennen: Kantig das Kinn, ein Spalt der Mund, die Augen von einem dunkel getönten Visierhelm verdeckt. Er sah genauso aus wie die Klonsoldaten an den Schaltpulten, wie die Millionen Klonsoldaten auf den eroberten Planeten des Sternenbundes.
    Es gab nur einen Unterschied: Er trug einen Namen, während die anderen bloße Nummern waren.
    Sein Name war Dool.
    Er war Kriegsherr Kroms Adjutant.
    Und er hatte etwas getan, was von keinem Klon erwartet wurde, was kein Klon jemals tun durfte: Er hatte gegen einen Befehl verstoßen.
    Es war unmöglich. Das Prinzip des Gehorsams war in den Genen der Klonsoldaten verankert. Sie waren programmiert, ihre Befehle buchstabengetreu zu befolgen.
    Aber das Unmögliche war geschehen.
    Entgegen Kroms ausdrücklicher Anweisung hatte Adjutant Dool das Tor zum Geheimstützpunkt im Reich der Dhrakanen geöffnet, es mit einer Hundertschaft Klonsoldaten durchschritten und zwei Gefangene zurück nach Herculea gebracht.
    Es spielte keine Rolle, daß es sic h bei diesen Gefangenen um die verhaßte Anführerin der letzten freien Menschen handelte, um Flaming Bess, die Krom auf Terminus um seinen Endsieg gebracht hatte,

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