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Flaming Bess 06 - Sternbaronat Roter Riese

Flaming Bess 06 - Sternbaronat Roter Riese

Titel: Flaming Bess 06 - Sternbaronat Roter Riese Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Thomas Ziegler
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durch ein Wunder gelang, in den Stollen zu fliehen, durch den sie gekommen waren, hatten sie keine Chance. Alle Ausgänge wurden bewacht.
    Brak beobachtete, wie sich der Kreis der Soldaten langsam schloß. Noch immer hielten sie die Waffenhandschuhe auf die beiden Gefangenen gerichtet. Trotz ihrer zahlenmäßigen Überlegenheit gingen sie mit äußerster Vorsicht vor.
    Rhonn Endor und die Frau wechselten einen kurzen Blick. Eine fast unmerkliche Geste des Rebellenführers, und die Frau löste die Hand vom Holster ihres Waffengurts.
    Brak atmete erleichtert auf. Einen Moment lang hatte er befürchtet, daß sie sich zu einer Verzweiflungstat hinreißen lassen würde.
    »Soldaten!« rief Rhonn Endor plötzlich. »Hört mich an, Soldaten! Man hat euch getäuscht. Man hat euch gesagt, daß wir Verrückte sind, die das Volk von Argylon ins Verderben führen werden. Man hat euch gesagt, dass ich ein Lügner bin, ein gefährlicher Wahnsinniger, der das Volk verhetzt, um den Baron zu stürzen und selbst die Macht an sich zu reißen. Man hat euch gesagt, daß ich nie an der Oberfläche war und daß ihr mir nicht glauben dürft, wenn ich behaupte, die Welt sei wieder grün. Aber wenn ihr meinen Worten nicht traut, dann hört euch an, was Flaming Bess zu sagen hat. Sie ist keine von uns. Jeder Narr kann sehen, daß sie nicht von Argylon stammt. Flaming Bess ist eine Außenwelterin. Sie ist Kommandantin eines Raumschiffs, dessen Besatzung vom Baron gefangengehalten wird, damit er euch auch weiterhin belügen und betrügen kann. Denn die Außenweltler kennen die Wahrheit. Sie wissen, wie es wirklich an der Oberfläche aussieht. Sie … «
    »Bringt ihn zum Schweigen!«
    Mit klirrendem Kampfanzug stürmte ein hünenhafter Mann heran — Zortan, der General der Stahlhand. Sein bleiches Gesicht war verzerrt.
    »Flaming Bess wird euch bestätigen, daß die Welt grün ist!« rief Rhonn Endor. »Sie wird … «
    »Beim Roten Riesen, bringt den Mann zum Schweigen!« donnerte Zortan.
    Die Soldaten zögerten. Sie waren verunsichert. Trotz der eisernen Disziplin der Stahlhand deutete sich in dieser Sekunde eine Revolte an. Brak las es in ihren Gesichtern, in ihren schwarzen Augen. Rhonn Endors Worte hatten an den verborgenen Zweifeln und unterdrückten Hoffnungen gerührt, die jeder Höhlenbewohner in seinem Herzen trug. Auch die Soldaten teilten die Sehnsucht nach einem Leben an der Oberfläche; auch für sie war das Dasein in der dunklen, steinernen Welt der Höhlen nur erträglich, weil sie wußten, daß sich eines Tages die Verheißung erfüllen und sie oder ihre Kinder ans Licht zurückkehren würden.
    Doch Rhonn Endors Worte allein hätten nicht genügt, die Zweifel in Ungehorsam umschlagen zu lassen.
    Es war die Frau, die Außenwelterin, die den Worten des Rebellenführers Gewicht verlieh.
    Rhonn Endor spürte es ebenfalls.
    »Schnell, Bess!« stieß er hastig hervor, während Zortan sich fluchend seinen Weg durch die Reihen der unbeweglich dastehenden Soldaten bahnte. »Sprich zu ihnen! Du musst … «
    Zortan riß den rechten Arm noch, ballte den Metallhandschuh zur Faust, und mit einem trockenen Krachen entlud sich die Waffe. Eine irisierende Energiekugel schoß auf den Rebellenführer zu und traf ihn an der Brust. Seine Glieder verkrampften sich. Ein Stöhnen entrang sich seiner Kehle, dann stürzte er schwer zu Boden.
    Brak unterdrückte einen Schrei.
    »Keine Bewegung!« herrschte Zortan die Frau an. Sein Gesicht war dunkelrot vor Zorn.
    »Mörder!« zischte Flaming Bess. »Sie haben ihn umgebracht!«
    »Er ist nur betäubt«, rechtfertigte sich der General erregt, fast schuldbewußt, als hätten er und die Außenweltlerin die Rollen getauscht. »Er ist nicht tot. Ich bin kein Mörder! Ich führe nur meine Befehle … «
    Er brach ab. Erst jetzt schien ihm bewußt zu werden, wie sein Verhalten auf die Soldaten wirken mußte. Wütend fuhr er herum.
    »Schafft ihn weg«, brüllte er seine Männer an und versetzte dem paralysierten Rebellenführer einen Tritt in die Seite. »Fesselt ihn und sorgt dafür, daß er keine Gelegenheit mehr erhält, das Maul aufzureißen. Wer es wagt, sich mit ihm zu unterhalten, wird standrechtlich erschossen! Verstanden?«
    Zwei der Soldaten packten Rhonn Endor und schleiften ihn davon.
    »Hauptmann Horl?«
    Ein hagerer, kahlköpfiger Soldat trat vor und nahm Haltung an. »General?«
    Zortan bedachte ihn mit einem kalten Blick. »Ich stelle fest, Hauptmann Horl, daß Sie entgegen meinem

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