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Flaming Bess 06 - Sternbaronat Roter Riese

Flaming Bess 06 - Sternbaronat Roter Riese

Titel: Flaming Bess 06 - Sternbaronat Roter Riese Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Thomas Ziegler
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ausdrücklichen Befehl den Rebellenführer nicht daran gehindert haben, seine grotesken Lügen zu verbreiten. Ich stelle weiterhin fest, daß Sie offenbar nicht in der Lage sind, in Ihrer Truppe für die erforderliche Disziplin zu sorgen.«
    »Aber, General, ich … «, protestierte Horl.
    »Schweigen Sie!« brauste Zortan auf. »In Anbetracht der besonderen Umstände will ich noch einmal Nachsicht üben. Aber ich warne Sie! Ich dulde keinen Ungehorsam. Jede Disziplinlosigkeit wird unnachsichtig geahndet.«
    »Ich habe verstanden, General.« Der Hauptmann schluckte. »Sie können sich auf mich verlassen.«
    Zortan nickte. »Das hoffe ich für Sie. Diese Rebellen haben schon genug Unheil gestiftet. Ich möchte nicht erleben, daß Soldaten der Stahlhand als Zwangsarbeiter in den Pilzkavernen enden, weil sie den Lügen eines Wahnsinnigen geglaubt haben.«
    Drohend sah er sich um.
    »Ihr alle kennt die Bilder der Oberflächenkameras. Rhonn Endor lügt. Die Welt ist noch immer verstrahlt. Jeder, der etwas anderes behauptet, mißbraucht unsere Hoffnungen, will das Sternbaronat in Chaos und Anarchie stürzen. Verdammt, Männer — wenn auch nur der Hauch einer Möglichkeit bestände, daß wir in absehbarer Zeit an die Oberfläche zurückkehren können, wäre ich der erste, der sich freiwillig für eine Expedition melden würde. Aber die Daten sind eindeutig. Die Welt ist radioaktiv verseucht. Die harte Strahlung wird jeden umbringen, der sich an die Oberfläche wagt. Und nicht nur das — er bringt uns alle in Gefahr! Die Verbindungsschächte wurden nicht ohne Grund geschlossen. Wir wissen, daß im großen Krieg auch biologische Waffen eingesetzt wurden. Sollen wir riskieren, tödliche Erreger in unser Höhlensystem einzuschleppen, nur um die Wahnvorstellungen dieses Rhonn Endor zu widerlegen ?«
    Zortan ließ seine Worte nachwirken.
    Brak, der von seinem Versteck aus alles verfolgte, fluchte lautlos. Er sah, wie sich auf den Gesichtern der Stahlhandsoldaten Ernüchterung breitmachte. Zortans Rede hatte sie überzeugt.
    Aber der Funke des Aufruhrs konnte jederzeit neu entfacht werden. Brak spürte es. Und das war vielleicht die wichtigste Erkenntnis: Baron Stork konnte sich auf die Stahlhand nur solange verlassen, wie es ihm gelang, die Wahrheit zu unterdrücken.
    Braks Blicke wanderten wieder zu der Außenweltlerin.
    Ihr klassisch geschnittenes Gesicht war ausdruckslos, doch in ihren Augen brannte ein gefährliches Feuer. Eine Frau wie sie, dachte Brak, gab niemals auf. Die Höhlenbewohner hatten lernen müssen, sich mit den Umständen zu arrangieren, ihre Wünsche und Bedürfnisse zu unterdrücken, sich ihrem Schicksal hinzugeben. Die Außenweltlerin war ein völlig andererMenschentyp.
    Sie würde nicht resignieren.
    Sie würde niemals aufhören zu kämpfen.
    Und während Brak Fleming Bess beobachtete, wußte er, daß Storks Zeit abgelaufen war.
    Von unten dröhnte wieder Zortans Stimme herauf.
    »Ihre Waffe«, herrschte erFlaming Bess an.
    Die Außenweltlerin lächelte verächtlich. Sie löste ihren Waffengurt und übergab ihn dem General, aber es war nicht mehr als eine leere Geste. Selbst als unbewaffnete Gefangene strahlte sie mehr Autorität aus als Zortan in seinem martialischen Kampfpanzer.
    Der General schien es ebenfalls zu spüren.
    Barsch befahl er seinen Männern, alles für den Aufbruch vorzubereiten.
    »Möglicherweise werden die Rebellen uns auf dem Rückweg angreifen. Die Gleiter bleiben dicht beieinander; kein Fahrzeug entfernt sich von der Kolonne. Feuerbereitschaft für die Kanoniere.« Zortan machte eine ungeduldige Geste. »Beeilt euch.«
    Gleiter! dachte Brak. Natürlich! Deshalb waren sie so schnell hier!
    Er biß die Zähne zusammen. Also gab es keine Möglichkeit, Rhonn Endor und Flaming Bess zu befreien, bevor sie das Innere Höhlensystem erreichten. Und wenn sie sich als Gefangene im Kern befanden, in der Residenz des Barons, würde jeder Befreiungsversuch auf den erbitterten Widerstand der Stahlhand treffen.
    Aber wir haben keine Wahl, sagte sie Brak. Die Stunde der Entscheidung ist gekommen. Wenn wir jetzt nicht handeln, wird Stork triumphieren. Dann wird das Höhlenvolk nie das Licht der Sonne erblicken.
    Zortan wandte sich an Flaming Bess und sagte etwas, aber so leise, daß Brak ihn kaum verstehen konnte. Unwillkürlich beugte er sich nach vorn — und in diesem Moment sah die Außenweltlerin direkt zu ihm hinauf.
    Brak erstarrte.
    Sie hatte ihn entdeckt! Wenn sie sich auch nur durch ein

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