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Flaming Bess 07 - Das galaktische Archiv

Flaming Bess 07 - Das galaktische Archiv

Titel: Flaming Bess 07 - Das galaktische Archiv Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Thomas Ziegler
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deine abweisende Art erregt keinen Argwohn, denn so bist du immer gewesen.
    Und wie du nichts von der menschlichen Wärme bemerkst, die sie dir immer entgegenbringen, bemerkst du auch nichts von der knisternden Spannung in der Luft.
    »Larn-Saan!« sagt Trimalorius mit glitzernden Augen und der Gier eines Süchtigen nach der Droge im Gesicht. »Wer hätte geahnt, dass Larn-Saan noch existiert! Das Galaktische Archiv aus der Zeit der Frühen Menschenreiche, der größte Wissensspeicher, den es je gegeben hat, eine lebende, planetenumspannende Datenbank mit der Speicherkapazität von hundert Milliarden menschlicher Gehirne!
    Das Wissen von tausend Generationen und tausend verschiedenen Welten … wir brauchen nur die Hand auszustrecken, und es gehört uns.«
    »Sie träumen noch immer von der Unsterblichkeit«, wirft Di Grey nüchtern ein. »Sie hoffen, im Galaktischen Archiv Orat-Madurs Unsterblichkeitsformel zu finden. Und ich dachte, Sie hätten Ihre Lektion in der alten Raum estung gelernt. Haben Sie vergessen, was aus Orat-Madur geworden ist?«
    Du stehst noch immer auf der Galerie und hörst mit gleichmütigem Gesicht dem Disput zu. Gleich wirst du dich hinunter zum Pult der Kommandantin begeben und deinen Plan in die Tat umsetzen.
    »Ich habe ein Recht darauf, an der Expedition zum Archiv teilzunehmen! « preßt der Händler hervor. »Verdammt, Bess, ich habe Sie nach ARAK-NOR geführt! Ohne mich wären Sie nie in den Besitz der Sechs Tafeln des Orat-Madur gelangt, und ohne die Tafeln können Sie die Erde nicht betreten. Sie sind mir diesen Gefallen schuldig!«
    Du steigst langsam die Treppe hinunter. Ohne Eile. Mit geschmeidigen Bewegungen und ausdruckslosem Gesicht.
    Vira Mandala sagt etwas zu dir, und du gibst eine kurze Antwort.
    »Trimalorius kann uns begleiten, wenn er bereit ist, meine Anweisungen zu befolgen«, beendet Flaming Bess den Streit. »Und das sind Sie doch, Trimalorius, oder?«
    Der Händler verbeugt sich theatralisch. »Schönste und klügste Kommandantin, Sie haben mein Wort als Ehrenmann!«
    Ken Katzenstein macht eine sarkastische Bemerkung über Trimalorius’ Qualitäten als Ehrenmann und blickt dich beifallheischend an, und du fügst eine alte Weisheit über den Wert der Ehre eines Ehrlosen hinzu.
    Es ist genau die Art Reaktion, die man von dir erwartet.
    »Weitere Teilnehmer«, erklärt Flaming Bess, während du ihr Schritt für Schritt näher kommst, »sind Di Grey und Ken Katzenstein. Wie ist es mit dir?« Sie sieht dich an, forschend, doch ohne Argwohn.
    Trotzdem irritiert dich ihre Frage. Sie verändert die Situation — nur um eine Nuance, aber in einem Kampf auf Leben und Tod können Nuancen entscheidend sein. Du verschiebst den Angriff und entschließt dich, ihr zu antworten.
    Du lehnst ab.
    Du machst nicht viele Worte, denn Erklärungen werden von dir nicht erwartet. Nicht von dir.
    Flaming Bess nickt verständnisvoll und leicht besorgt. Sie kennt dich und sie weiß, daß du keiner Gefahr aus dem Weg gehst, sondern sie suchst, weil die Auseinandersetzung mit der Gefahr Teil deines Kodex ist.
    Sie spricht mit dir, und auch ihr Tonfall verrät Besorgnis.
    Ihre Anteilnahme ist echt, doch für dich ist sie ohne Bedeutung.
    Du bist der Jäger, und du wartest darauf, daß die Wachsamkeit der Beute nachläßt und du sie erlegen kannst.
    Der Moment kommt.
    Flaming Bess wendet sich ihrem Kontrollpult zu, und im gleichen Augenblick trittst du einen Schritt zurück und legst wie zufällig die rechte Hand an das Waffenholster. Die Strahlpistole ist entsichert; du brauchst nur noch zu ziehen, anzulegen und zu schießen, alles eine Sache von ein, zwei Sekunden.
    Zwei Sekunden trennen Flaming Bess vom Tod.
    »Wir dürfen keine Zeit verlieren«, sagt Flaming Bess, ohne sich zu dir umzudrehen.
    Sie hat recht. Du darfst keine Zeit verlieren. »Wir brechen sofort auf«, fügt Bess hinzu. »Katz, Di Grey, macht euch fertig — leichte Schutzanzüge, Raketentornister, die übliche Ausrüstung. Während meiner Abwesenheit übernimmt Vira Mandala das Kommando.« Du zögerst.
    Eine unvorhersehbare Wendung. Deine Hand liegt noch immer am Waffenholster, aber du ziehst den Strahler nicht.
    Der Tod geht noch einmal an Flaming Bess vorbei. Sie ahnt es nicht.
    Nur du weißt es. Nüchtern stellst du dich auf die veränderte Situation ein.
    Die Entwicklung kommt deinen Zielen entgegen, sie verringert das Risiko beträchtlich. Wenn vier Personen die Zentrale verlassen, bleiben nur noch drei Gegner für dich

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