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Flaming Bess 07 - Das galaktische Archiv

Flaming Bess 07 - Das galaktische Archiv

Titel: Flaming Bess 07 - Das galaktische Archiv Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Thomas Ziegler
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dann müssen Sie verrückt sein.«
    In Flaming Bess wallte Ärger auf, und aus dem Ärger wurde Wut, heiße Wut, die ihr einen Moment lang die klare Überlegung zu rauben drohte. Plötzlich haßte sie die drei Männer. Ihre bloße Gegenwart war ihr unerträglich. Sie fuhr halb herum und funkelte Trimalorius an, und in den Augen des Händlers spiegelte sich ihr eigener Haß. Di Greys Gesicht war wutverzerrt, Katzenstein schien sich nur mit Mühe davon abhalten zu können, die Steuerkontrollen im Stich zu lassen und sich auf den Händler zu stürzen.
    Gewalt lag in der Luft.
    Großer Gott! durchfuhr es Flaming Bess. Es ist das Archiv! Wir stehen unter dem mentalen Einfluß des Archivs! Wir empfangen die Gefühle des planetaren Organismus … Es ist Larn-Saarns Haß, Larn-Saans ohnmächtige Wut, und wenn wir uns nicht dagegen wehren, wird es zu einer Katastrophe kommen … !
    »Irgend etwas geschieht mit uns«, stieß Katzenstein hervor. »Irgend etwas ist in meinem Kopf … Spürt ihr es auch?«
    »Das Archiv.« Flaming Bess keuchte, als eine neue Haßwelle über ihr zusammenschlug. »Mentale Beeinflussung. Ihr müßt dagegen ankämpfen!«
    Die Raumfähre bockte. Nur der geschlossene Sicherheitsgurt verhinderte, daß Flaming Bess gegen die Kontrollen geschleudert wurde.
    »Atmosphäreausläufer.« Katzensteins Stimme klang fremd, als wäre er von einem bösen Geist besessen, der wilde Freude angesichts der drohenden Katastrophe empfand. Mit bebenden Händen schaltete er an den Kontrollen. Gegenschub.
    Bess wurde vom Andruck tief in das Polster ihres Sitzes gepreßt. Hinter ihr lachte Trimalorius wie ein Wahnsinniger. Di Grey atmete röchelnd. Die Fähre tauchte in die Atmosphäre ein, aber sie war zu schnell, viel zu schnell. Bei dieser Geschwindigkeit würde sie in wenigen Minuten verglühen.
    »Abbremsen, Katz, sofort abbremsen!« schrie Bess. Sie spürte den Drang, mit beiden Fäusten auf ihn einzuschlagen, ihm weh zu tun, irgend etwas zu tun, um sich von dem unerträglichen Haß zu befreien, der sie zu ersticken drohte.
    Trimalorius lachte noch immer sein wahnsinniges Gelächter, und Di Grey gab unverständliche Laute von sich, heulte dann auf wie ein tollwütiges Tier. Es machte ihr Angst. Angst …
    Sie kam auf leisen Sohlen, ein Gespenst, das sich mit Haß maskiert hatte und erst jetzt sein wahres Gesicht zeigte. In Flaming Bess krampfte sich alles zusammen. Die grausige Angst nahm ihr den Atem, ließ sie zittern wie ein kleines Kind, das in der Nacht erwacht und allein mit der Finsternis ist. Sie hörte Trimalorius wimmern und Di Grey schreien und Katzenstein mit den Zähnen knirschen, als wollte er erneut den Haß heraufbeschwören, um so diese entsetzliche Furcht zu bekämpfen.
    Die Bremstriebwerke brüllten auf.
    Die Fähre schüttelte sich, bockte und stampfte. In den Lärm der Triebwerke mischte sich das schrille Pfeifen der verdrängten Luftmassen. Ionisierte Gasmoleküle hüllten die Fähre in eine farbenprächtige Aura, und an den Kontrollen glühten Dioden in warnendem Rot — die Reibungshitze drohte den Keramikschild zum Schmelzen zu bringen.
    Katzenstein schien von der mentalen Angstwelle wie gelähmt.
    Die Bremstriebwerke arbeiteten noch immer mit Vollschub, und endlich — nach Sekunden, die wie eine kleine Ewigkeit waren — mäßigte sich das Stampfen der Maschine, ließ das Pfeifen der Luftmassen nach.
    Die Warndioden erloschen, als die Temperatur des Hitzeschilds unter den Gefahrenwert sank.
    Aber die Gefahr war noch längst nicht vorbei.
    Die mentalen Angstwellen des gepeinigten Planetenorganismus kamen jetzt in immer kürzeren Abständen, und Bess erkannte mit schrecklicher Klarheit, daß sie und ihre Begleiter den Verstand verlieren würden, wenn diese Tortur noch länger dauerte.
    Sie sammelte ihre letzten Kraftreserven, rang die Panik nieder, die Angst, konzentrierte sich, dachte: Larn-Saan! Larn-Saan! Hörst du mich? Antworte, Larn-Saan! Ich bin gekommen, um dir zu helfen. Du mußt versuchen, deine Angst zu besiegen, Larn-Saan. Sie tötet mich …
    Hörst du mich, Larn-Saan, hörst du mich?
    Sie wartete, horchte nach innen, hoffte auf ein Zeichen.
    Und tatsächlich glaubte sie ein Echo ihrer eigenen Worte zu vernehmen: Larn-Saan. Hörst du mich, hörst du mich … ? Gleichzeitig verringerte sich der mörderische mentale Druck, die Angst verblaßte und wich zaghafter Erleichterung, die rasch zu wilder Freude wurde.
    Dann eine Stimme, ganz klar und laut, direkt in ihrem Kopf.
    Du bist

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