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Flaming Bess 07 - Das galaktische Archiv

Flaming Bess 07 - Das galaktische Archiv

Titel: Flaming Bess 07 - Das galaktische Archiv Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Thomas Ziegler
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Falls Di Grey recht hatte — und alles sprach dafür — , dann war in diesen ätherischen Pollen das gesamte Wissen der Galaxis gespeichert. Aber wie konnte man unter diesen vielen Milliarden Informationspollen jenen Speicher herausfinden, in dem sich die speziellen Daten befanden, die man suchte?
    »Es muß eine zentrale Registratur geben«, erklärte Di Grey, als hätte er ihre Gedanken gelesen. »Die Logik zwingt zu der Annahme, daß die Zentrale identisch mit dem extrasensorisch begabten Bewußtsein Larn-Saans ist. Das Bewußtsein nimmt die Anfragen entgegen und dirigiert dann die entsprechende Informationspolle zum Fragesteller. Ich schätze, die Datenübertragung erfolgt ebenfalls auf extrasensorischem Wege.«
    »Das erklärt nicht, warum nur Bess Kontakt mit dem Archivbewußtsein hat«, wandte Katzenstein ein.
    »Der Planetenorganismus ist geschädigt«, erinnerte der Di-Analytiker. »Er leidet. Die Qualen sind so stark, daß er immer wieder im Koma versinkt. Unter diesen Umständen ist es nur natürlich, daß Larn-Saans extrasensorische Kräfte nachlassen und gerade noch ausreichen, um mit einer bekanntermaßen hochsensiblen Person wie Bess zu kommunizieren.«
    Trimalorius schnaufte. »Ich bin mindestens so sensibel wie Sie drei zusammen. Aber ich höre nichts! Kommt Ihnen das nicht seltsam vor?«
    »Mir kommt überhaupt nichts seltsam vor«, antwortete Di Grey. »Im Gegenteil; ich bin schon froh, wenn sich die Normalität in Grenzen hält.«
    Der Händler starrte ihn an. Offenbar war er nicht ganz sicher, was er von der letzten Bemerkung des Fremdweltenspezialisten halten sollte.
    Katzenstein räusperte sich. »Hat jemand von euch vielleicht einen Vorschlag, wie wir weiter vorgehen sollen? Ich fürchte, wenn wir hier oben bleiben und uns die Zeit mit surrealen Dialogen vertreiben, werden wir dem Archiv kaum helfen können.«
    »Eine großartige Idee«, stimmte Trimalorius sofort zu. »Unternehmen wir etwas, ehe mich Di Grey in den Wahnsinn treibt!«
    Aber Larn-Saan schwieg, und sie wußten immer noch nicht, wo sich der Feind verbarg, der dem Planetenorganismus unerträgliche Pein bereitete. Vorausgesetzt, dachte Flaming Bess, es gibt wirklich so etwas wie einen greifbaren Feind.
    Sie sah nach Osten, zum Binnensee, zu den ungeheuren verschorften und vernarbten Wunden an seinen Ufern, und ihr Instinkt riet ihr, dort zu suchen. Das Archivbewußtsein hatte sie nicht ohne Grund zu dieser Landeinsel dirigiert. Die Wurzel des Übels mußte sich in unmittelbarer Nähe befinden.
    »In Ordnung«, sagte Bess. »Wir fliegen zum See und schauen uns dort um. Oder hat jemand eine bessere Idee?«
    Trimalorius zwinkerte ihr vertraulich zu. »Das schon, meine Schöne, aber bedauerlicherweise sind wir nicht allein … «
    »Bedauerlicherweise?« Bess rümpfte die Nase. »Sie sollten sich glücklich schätzen, denn ich fürchte, daß Sie in diesem Fall das verlieren würden, was Männern wie Ihnen am wichtigsten ist.«
    Katzenstein kicherte. »Und damit meint sie bestimmt nicht Ihren Verstand, Trimalorius.«
    Bess aktivierte ihren Raketentornister und ritt auf einem flammenden Düsenschweif hinauf in den ockergelben Himmel Larn-Saans. Hinter dem Dunst der tanzenden Informationspollen und dem zerrissenen Grau der Wolken glitzerte das Silberband des Ringsystems, und die grüne Sonne, vom Gashalo flirrend verschleiert, versank langsam hinter den Fleischbergen am Horizont. Schatten legten sich über das bebende, lebende Fleisch, und Bess fröstelte.
    Sie dachte an die herculeanische Station auf der Ödwelt im Herzen des dhrakanischen Reiches, an die Schatten, die plötzlich zwischen stählernen, fensterlosen Druckkuppeln erschienen waren und sich in Türen verwandelt hatten, und dann waren die Klonsoldaten aus den Schatten gekommen und hatten sie und Ka nach Herculea entführt …
    Eigenartig, daß sie ausgerechnet jetzt an die Herculeaner und die Schattentore denken mußte, wo doch Kriegsherr Krom längst ihre Spur verloren hatte und sie hier in den unendlichen Räumen des Milchstraßenrands niemals finden würde, ganz gleich, wieviel Schiffe er für die Suche nach der NOVA STAR einsetzen mochte.
    Sie blickte sich kurz um; Katz, Di Grey und Trimalorius folgten ihr in einigem Abstand.
    Während sie sich mit mäßiger Geschwindigkeit dem Binnensee näherten, wurde das Pollentreiben dichter. Aber immer, wenn sie die Hand ausstreckte, um einen der weißen, flauschigen Bälle zu fangen, wichen sie aus und wirbelten davon.
    Unter ihr

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