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Flamingo (Detective Dave Robicheaux) (German Edition)

Flamingo (Detective Dave Robicheaux) (German Edition)

Titel: Flamingo (Detective Dave Robicheaux) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Lee Burke
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ein Halteseil gestoßen und direkt aufs Achterschiff abgestürzt. Fünf Jahre später hatte sie in Biloxi ihren zweiten Ehemann, Ralph Giacano, kennengelernt.
    »Hast du je von ihm gehört?« fragte sie.
    »Ja«, sagte ich und bemühte mich, meinen Blick zu verschleiern.
    »Er hat mir gesagt, er hätte Wirtschaft studiert und besäße fünfzig Prozent einer Automatenfabrik. Er hatte nicht studiert, aber ihm gehörte der Teil einer Firma«, sagte sie.
    Ich gab mir alle Mühe, freundlich dreinzublicken und mir nichts anmerken zu lassen.
    »Nach unserer Heirat fand ich noch andere Dinge heraus, in die er verwickelt war«, sagte sie. »Letztes Jahr hat jemand ihn und seine Freundin auf dem Parkplatz der Hialeah-Rennbahn umgebracht. Der arme Ralph. Er sagte immer, daß er von den Kolumbianern nichts zu befürchten hätte, er sei nur ein kleiner Fisch.«
    »Das tut mir leid, Bootsie.«
    »Dazu besteht kein Grund. Zwei Jahre hat mir Ralph leid getan. In dieser Zeit hatte er eine Hypothek auf dieses Haus aufgenommen, das mir aus meiner ersten Ehe noch gehört, und das Geld in Miami und Las Vegas verjubelt. Dafür besitze ich jetzt seine Hälfte des Automatengeschäfts. Weißt du, wem die andere Hälfte gehört?«
    »Bei den Giacanos waren die Familienbande immer sehr eng.«
    »Ich glaube, ich erzähle dir nicht viel Neues.«
    »Ralphs Onkel war ein Typ namens Didi Gee. Er ist jetzt tot, aber vor drei Jahren hat er einen Killer damit beauftragt, meinen Bruder zu erschießen. Jimmy ist jetzt über den Berg, aber eine ganze Weile dachte ich, ich würde ihn verlieren.«
    »Das wußte ich nicht.«
    »Vielleicht ist es Zeit, daß du dich von der Familie deines Mannes trennst.«
    »Wenn man an die Giacanos verkauft, bekommt man höchstens zwanzig Cent für einen Dollar, Dave. Und es ist auch nicht so, daß die Leute Schlange stehen, um sich in ihre Unternehmen einzukaufen.«
    »Du solltest dich von ihnen trennen, Bootsie.«
    Sie sah mir in die Augen. Ein eigenartiges Funkeln lag in ihrem Blick.
    »Das versteh ich nicht«, sagte sie.
    »Was?«
    »Du sagst mir, ich soll nichts mehr mit denen zu tun haben. Auf der anderen Seite hab ich seltsame Dinge über dich gehört.«
    Ich wich ihrem Blick aus.
    »Man hört viel Unsinn auf der Straße«, sagte ich.
    »Ich habe es von den Giacanos, Dave. Sie arbeiten für Tony Cardo.«
    Ich gab keine Antwort und versuchte, arglos zu grinsen. Ihre Augen zogen mir förmlich die Haut vom Gesicht.
    »Sie sagen, du seist nicht sauber. Drücken sie es nicht wunderschön aus?« sagte sie.
    Ich stocherte mit der Gabel in einem Stück Tortenboden auf meinem Teller.
    »Sie behaupten, daß du mit Drogen handeln willst«, sagte sie.
    »Man soll sich nie auf das Urteil anderer verlassen.«
    »Ich kenne dich genau, Dave Robicheaux. Es ist mir egal, was du in deinem Leben getan hast, aber das sieht dir nicht ähnlich.«
    »Dann ignoriere, was sie sagen, Bootsie, und halt dich da raus.«
    »Ich mache mir Sorgen um dich. Ich arbeite mit diesen Leuten. Du kannst dir nicht vorstellen, wie sie denken, zu was sie fähig sind.«
    »Oh doch. Das kann ich.«
    »Was führst du dann im Schilde?«
    »Halte mir die Stange. Misch dich nicht ein und mach dir nicht zu viele Gedanken über das, was du hörst.«
    Die Abendsonne, die über der Gartenmauer stand, schien ihr ins Gesicht. Sie reckte das Kinn ein wenig nach oben, wie sie es immer gemacht hatte, wenn sie wütend war.
    »Dave, du hast mich verlassen. Meinst du wirklich, daß du ein Recht hast, mir jetzt vorzuschreiben, was ich tun soll?«
    »Nein.«
    »Ich überlebe unter diesen Tieren, weil ich es muß. Spaß macht das nicht. Ich bin auf mich allein gestellt, und auch das macht keinen Spaß. Aber ich komme damit zurecht.«
    »Das denke ich doch auch.«
    »Warum hast du mich nicht geheiratet?« sagte sie. Ihre Augen funkelten hitzig.
    »Du hättest einen Trinker geheiratet. Das wäre kein schönes Leben gewesen, glaub mir.«
    »Das weißt du nicht. Das weißt du doch gar nicht.«
    »Oh doch, das tue ich. Ich stand dauernd unter Strom. Auf einer Gartenparty draußen beim Lake Pontchartrain hab ich versucht, den Liebhaber meiner ersten Frau umzubringen.«
    »Vielleicht hatte er es verdient.«
    »Ich habe versucht, ihn umzubringen, weil ich jede Vorstellung von Moral verloren hatte.«
    »Es ist mir egal, was du in deinem späteren Leben getan hast. Warum hast du mich aus deinem Leben ausgeschlossen, Dave?«
    Ich ließ die Hände zwischen den Knien baumeln.
    »Weil ich

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