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Flamme der Leidenschaft - Roman

Flamme der Leidenschaft - Roman

Titel: Flamme der Leidenschaft - Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lydia Joyce Eva Malsch
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sie bei der Erkenntnis, dass er nichts von ihr verlangte außer den Aufträgen, die er erläutert hatte? Erleichterung, gewiss. Aber auch Angst. Unsicherheit. Und seltsamerweise Enttäuschung.
    Zumindest theoretisch wusste sie, wie eine intime Beziehung zwischen einem Gentleman und einer Frau von ihrer Sorte verlief, ganz egal, welche besonderen Bedingungen sich damit verknüpften. Und wenn es keine solchen Bedingungen gab - was bedeutete das für sie? Würde sich der Baron an das Abkommen halten? Was musste sie tun, um ihn nicht zu langweilen? Damit er sie nicht einfach wieder auf die Straße setzte?
    Vorhin hatte er erklärte, sie müssten einander besser kennen lernen. Aber wenn sie sich unterhielten, war es nur er, der die Fragen stellte. Und sie antwortete. Über ihn wusste
sie noch genauso wenig wie zehn Minuten nach der ersten Begegnung. Abgesehen von den Küssen, die sie erregt und zugleich gepeinigt hatten …
    Es klopfte am Türrahmen, und Mrs Pershing steckte den Kopf herein. »Miss, ich haben Ihnen ein Tablett mit dem Dinner gebracht. Und da ist ein junger Mann.« Missbilligend kräuselte sie die Lippen. »Er behauptet, er würde Sie kennen.«
    Als sie beiseitetrat, schlenderte Giles ins Zimmer, ein zerlumpter kleiner Prinz mit einem überdimensionalen Blumenstrauß im Arm.
    »Hallo, Maggie!«, rief er und strahlte über das ganze Gesicht. »Ich wollte nur mal sehen, wie’s dir jetzt geht. Da hast du wirklich einen stinkreichen Pinkel aufgegabelt.«
    Miss Pershing trug eine betont ausdruckslose Miene zur Schau. Aber Maggie wusste, dass die Frau begierig zuhörte. Sie eilte zu einem kleinen runden Tisch, der nicht so vollgeräumt war wie die anderen. Hastig legte sie ein paar Ziergegenstände auf einen Stuhl. »Stellen Sie das Tablett hierher. Danke.«
    Falls Mrs Pershing enttäuscht war, weil sie mehr oder weniger höflich weggeschickt wurde, ließ sie sich nichts anmerken. Wortlos schloss sie die Tür hinter sich.
    »Wie hast du mich gefunden?«, fragte Maggie das Kind, sobald sie mit ihm allein war.
    »Jemand hat mir erklärt, wie ich herkomme«, erwiderte Giles nicht besonders aufschlussreich und reichte ihr Blumen. »Für dich, Mum.«
    Beklommen starrte sie die Blumen an. Wer sollte ihr so
etwas schicken? Da fiel ihr niemand ein außer … »Von Danny.«
    »Ja, das glaube ich auch«, stimmte der Junge zu. Als sie den Strauß nicht ergriff, warf er ihn neben das Tablett.
    »Bei Mrs Pershing darfst du mich nicht ›Mum‹ nennen«, mahnte sie, während sie überlegte, was Danny mit diesem Geschenk bezweckte. »Sonst wäre sie verwirrt.«
    Giles grinste. »Klar, Mum.«
    »Wer hat dir die Blumen gegeben?« Nun versuchte sie es mit einer anderen Taktik. Giles neigte dazu, immer nur die Frage zu beantworten, die man ihm stellte. Darüber hinaus sagte er nichts.
    »Einer dieser Lieferanten, die für Parks arbeiten, den Blumenhändler.« Hungrig beugte er sich über das Dinnertablett.
    »Darf ich ein bisschen was kosten, Maggie?«
    »Natürlich«, murmelte sie, obwohl sie wusste, dass er die ganze Mahlzeit verschlingen würde. Ohne eine weitere Ermutigung abzuwarten, begann er, sich den Bauch vollzuschlagen.
    Als Maggie ihn in ihre Obhut genommen hatte, war er ein winziges Ding gewesen. Kaum bis zu ihrer Taille hatte er gereicht. Aber in zwei Jahren war er erstaunlich gewachsen, und es sah nicht so aus, als hätte er seine volle Größe bereits erreicht. Viel zu weit ragten seine Handgelenke aus den Jackenärmeln. Dabei hatte Maggie ihn erst in diesem Sommer gezwungen, eine neue Jacke zu kaufen, nachdem er aus der alten hoffnungslos herausgewachsen war.

    »Und dieser Blumenmann wusste, wo er dich finden kann?«, fragte sie, während er ein großes Stück Kronenbraten in den Mund stopfte.
    Blitzschnell schluckte er den Bissen hinunter. »Nein«, erwiderte er voller Stolz. »Wo ich vor zwei Stunden war, weiß ich selber nicht. Ich glaube, er suchte Nan, weil er in eine ihrer Straßen ging, wo sie die Suppen verkauft. Aber da war sie nicht. Dann fand er mich, und er weiß, dass ich dich kenne. Also gab er mir die Blumen und ein ganzes Sixpence-Stück, weil ich scheinbar zu blöd war, um dich aufzustöbern, bevor er mich bezahlt hat.«
    »Und was hat er gesagt?« Da sie wusste, wie gern er fabulierte, ergänzte sie in strengem Ton: »Das will ich ganz genau wissen. Wort für Wort.«
    »Daran erinnere ich mich nicht. Jedenfalls sollte ich dir diese Blumen bringen - ›mit Empfehlungen‹.«
    »Also weiß Danny,

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