Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Flamme der Leidenschaft - Roman

Flamme der Leidenschaft - Roman

Titel: Flamme der Leidenschaft - Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lydia Joyce Eva Malsch
Vom Netzwerk:
Schwämmchen holen.«
    »Wieso hast du mir nichts davon erzählt?«
    War er verärgert oder beleidigt, weil sie solche Vorsichtsmaßnahmen ergriff? Das sah sie ihm nicht an. »Ich dachte, es würde dich nicht interessieren und du wärst zufrieden, solange nichts passiert.«
    Für einen kurzen Moment schloss er die Augen. Als er die Lider wieder hob, war sein Blick unergründlich. »Da du halb nackt bist, werde ich das Schwämmchen holen. Wo ist es?«

    »In meinem Schreibtisch, im untersten Schubfach«, murmelte sie verlegen und fühlte sich so gedemütigt wie noch nie im Leben. Er erhob sich, und sie richtete sich auf. Als er zur Tür ging, warf er ihr einen warnenden Blick zu.
    »Bleib hier«, befahl er und verließ das Zimmer.
     
    Charles fand die kleine Blechbüchse an der Stelle, die Maggie beschrieben hatte, und nahm den Deckel ab. Nachdenklich inspizierte er das Schwämmchen. Es lag in einer klaren Flüssigkeit, die unverkennbar nach Essig roch.
    Warum hatte er nie bemerkt, dass sie dieses Verhütungsmittel benutzte? Sie musste stets sehr vorsichtig gewesen sein, sehr sorgsam, um kein vaterloses Kind zu gebären und unerwünschte Konsequenzen der häufigen Liebesakte zu vermeiden. In dieser kleinen Büchse lag ein ungeheurer Zynismus. Oder Weisheit? Seit einiger Zeit fiel es ihm schwer, den Unterschied zu erkennen.
    Er schloss die Büchse wieder. Auf gewisse Weise erschien ihm das Schwämmchen wie eine Anklage. Was ihn mit Maggie verband, war verboten und unanständig. Eine Affäre, die im Verborgenen stattfand. Dabei musste es auch bleiben, und die junge Frau sorgte dafür, weil sie die Gesetze dieser Welt kannte.
    Die Büchse in der Hand, stieg er die Treppe hinab. Das Haus war dunkel und still. In der Erwartung einer Konfrontation mit Maggie hatte er die diensthabenden Lakaien in den hinteren Garten geschickt und das übrige Personal für diesen Tag entlassen.
    Mrs Pershing schlief in ihrer Dachkammer, Nan mit ihrer
kleinen Familie in einer anderen. Und Sally bewohnte eine dritte. Vielleicht war sie noch wach, weil sie glaubte, Maggie würde nach ihr läuten.
    Ins Damenzimmer zurückgekehrt, sah er Maggie auf dem Sofa sitzen. Mittlerweile hatte sie sich bis auf ihr Hemd und die Unterhose ausgezogen. Sie musterte ihn mit der üblichen Unbefangenheit, als wäre ihr halbnackter Zustand bedeutungslos. Da sie stets mit mehreren Leuten ein Schlafzimmer geteilt hatte, war es ihr sicher unmöglich gewesen, Schamgefühle zu entwickeln. Plötzlich stieg irrationale Eifersucht in ihm auf, und er fragte sich, wie oft Frankie und Harry sie so leicht bekleidet erblickt hatten.
    Diesen Gedanken verdrängte er sofort und ging zu ihr. Sie nahm ihm die Büchse aus der Hand und öffnete sie. Einige Sekunden lang betrachtete sie den Inhalt, dann griff sie hinein.
    »Nein«, protestierte Charles. Mochte ihr die spärliche Bekleidung auch gleichgültig sein, es würde sie sicher demütigen, diese Prozedur vor seinen Augen vorzunehmen. Sie schaute auf und wollte wie üblich widersprechen. Aber er schüttelte den Kopf. »Nein«, bekräftigte er, ehe sie zu Wort kam. »Vertrau mir. Wenn es an der Zeit ist, werde ich das tun. Jetzt ist es noch nicht nötig.« Nicht vor mir, ergänzte er stumm. In ihrer Miene erschien ein sanfterer Ausdruck. Offenbar verstand sie seine Beweggründe.
    »Danke«, sagte sie leise, »du bist so gut zu mir.«
    Nicht gut genug, dachte er, sonst würde ich mich abwenden und sofort gehen. Aber diesen Gedanken behielt er für sich. Sie stellte die Blechbüchse auf das Tischchen an ihrer
Seite, ganz vorsichtig, als könnte ein Atemhauch das Schwämmchen zerstören. Dann wartete sie ab, was er tun würde.
    Er dürfte es nicht wünschen. Nicht jetzt, nachdem ihm die schändliche Heuchelei der Welt und seine eigene so schmerzlich bewusst geworden waren. Trotzdem konnte er Maggie nicht anschauen, ohne sie zu begehren. Unter dem feinen Baumwollstoff ihres Hemds zeichnete sich ihr zarter, kleiner Körper ab. Die alten Augen in dem jungen Gesicht verrieten eine Sehnsucht, die sich zweifellos auch in seinem Blick zeigte. Ihre angespannte Haltung jagte sein Blut schneller durch die Adern. Obwohl sie beinahe ätherisch wirkte, strahlte ihre zierliche Gestalt Hitze, Kraft und Vitalität aus. Er wollte ihr etwas geben, weil sie sich weigerte, als seine Geliebte Geschenke anzunehmen. Langsam sank er zwischen ihren Beinen auf die Knie, und sie erbleichte.
    »O nein, Charles, du darfst nicht vor mir knien …«
    »Ich tue,

Weitere Kostenlose Bücher