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Flamme der Leidenschaft - Roman

Flamme der Leidenschaft - Roman

Titel: Flamme der Leidenschaft - Roman
Autoren: Lydia Joyce Eva Malsch
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schlechter Mensch. Das weiß ich, ich kenne dich gut genug. Hat es dir Freude bereitet, Johnny zu töten?«
    Die Lippen zusammengepresst, schüttelte sie den Kopf.
    Charles nickte, denn sie hatte ihm die erwartete Antwort gegeben. »Obwohl das sicher nicht im Sinne der Gerichtsbarkeit ist, betrachte ich dich als Henkerin, sogar als ein Werkzeug des Schicksals. Vielleicht ist private Lynchjustiz in einem zivilisierten Staat unannehmbar. Aber wenn das
Auge des Gesetzes in gewissen Fällen wegschaut, was soll man dann tun, um der Gerechtigkeit zum Sieg zu verhelfen?«
    »An die Gerechtigkeit dachte ich nicht. Nur an Sally und Moll, Jamie und Sam …«
    »… die du retten wolltest«, ergänzte er.
    Hilflos hob sie die Schultern.
    »Vielleicht war es falsch, Johnny zu erschießen. Aber du hast sie gerettet.«
    »Nicht Sam. Jamie auch nicht, der arbeitete für Danny und wurde verhaftet, weil er einen reichen Pinkel überfallen und seine Börse gestohlen hat. Wenn ich Danny nicht unschädlich mache, kann ich Sally oder Moll ebenso wenig schützen.«
    »Trotzdem.« Ihre Behauptung, sie würde nichts bedauern, tat ihm in der Seele weh. Nicht wegen ihrer mangelnden Reue, sondern weil sie sich schuldig fühlte.
    Freudlos lachte sie auf. »Willst du mein Vergehen in eine Tugend verwandeln? Das ist unmöglich. Siehst du in jedem meiner Diebstähle ein Opfer, in jedem Betrug, an einem Unschuldigen, eine Robin-Hood-Aktion? Damals wusste ich noch nichts von Robin Hood, ich stahl, damit ich nicht verprügelt wurde. Meine Beute half den Armen keineswegs. Stattdessen hat sie Johnny bereichert. Nein, dahinter steckten keine edlen Motive.«
    »Genauso wenig hinter meinen unzähligen Sünden. Vielleicht sind sie in den Augen des Gesetzes nicht so schlimm, aber nur, weil die Gesetze von den Reichen erlassen wurden, die keine Skrupel hätten, ein Kind aufzuhängen, wenn
es ein Taschentuch gestohlen hat, die keine Skrupel haben, vom Blut und Schweiß der Armen zu leben. Ich bin ebenso schuldig wie alle anderen in meinen Kreisen.« Maggie wollte widersprechen. Aber er schnitt ihr das Wort ab. »Wer von uns beiden verwerflicher ist, darüber will ich nicht streiten. Darauf kommt es auch gar nicht an.«
    »Worauf denn sonst?« Maggie reckte ihr Kinn hoch. »Wenn es unwichtig ist, dass ich einen Menschen getötet habe, was findest du dann wichtig?«
    »Dich«, erwiderte er schlicht.
    »Immer noch?«, fragte sie verwirrt. »Heute sah ich dich inmitten all dieser Aristokraten. So perfekt hast du zu ihnen gepasst. Da wusste ich, im Grunde kann ich dir gar nichts bedeuten. Nicht wirklich …« Ihre Stimme starb, dann stöhnte sie erbost. »Zum Teufel mit dir! Mit der Hausparty sollte unsere Beziehung zu Ende gehen. Ich wollte dich über meine Vergangenheit informieren, damit du mich hasst und wegschickst, bevor Danny irgendwas Schreckliches von mir verlangt.« In wachsender Erregung fuhr sie fort: »Denn ich werde alles tun, was er verlangt, weil er Frankie in seiner Gewalt hat. Und jetzt vereitelst du meinen Plan mit deiner verdammten Großzügigkeit.«
    »Nein, ich schicke dich nicht weg«, verkündete er entschlossen.
    »Aber das musst du.« Verzweifelt sprang sie auf. »Wenn er Frankie tötet …«
    »Ich werde dich schützen.« Auch Charles erhob sich.
    »Das kannst du nicht, du Idiot!«
    »Doch!«, herrschte er sie an. »Großer Gott, Maggie,
glaubst du, ich werfe dich auf die Straße hinaus? Nach allem, was zwischen uns geschehen ist?«
    »Genau das solltest du tun«, konterte sie wütend. »Zwischen uns gibt es nichts, Charles. Da kann es nichts geben - nichts, was ehrbar und richtig wäre.«
    Er öffnete den Mund, um ebenso zornig zu antworten. Dann hielt er inne. »Du versuchst, mich zu provozieren.«
    Charles holte tief Atem und zügelte sein Temperament. »Wie auch immer, ich werfe dich nicht hinaus. Dazu zwingst du mich nicht mit Enthüllungen über deine dunkle Vergangenheit oder indem du dich wie ein ekelhaftes, widerspenstiges Balg benimmst.« Diese Beleidigung verschlug ihr die Sprache, und er lächelte grimmig. »Soll ich mich einfach damit abfinden, dass ich dir das Leben noch schwerer gemacht habe?«
    »Solche Sorgen haben dich nicht beunruhigt, als du mich im Salon auf den Boden gestoßen und dort genommen hast«, erwiderte sie bissig.
    »Genau das meine ich. Alles, was ich anfasse, verderbe ich. Trotzdem kann ich nicht aufhören, dich zu berühren. Heute Nacht werde ich dich lieben. Das weiß ich schon jetzt, obwohl ich es
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