Flamme von Jamaika
so etwas nicht», bat er sie ernst, wobei seine Augen verdächtig glitzerten. «Du kannst dich auf mich verlassen. Ich werde mein Wort halten und dir helfen, von Edward wegzukommen. Aber mehr kann ich nicht tun.»
«Jess?» Ihre Stimme klang zaghaft.
«Ja?» Er schluckte.
Also ging der Abschied auch an ihm nicht spurlos vorüber.
«Du könntest mich noch einmal lieben, bevor wir uns auf immer trennen.»
Er sah sie ungläubig an, dann schaute er sich um, als ob er die Möglichkeit prüfen wollte.
«Hier, mitten im Wald?»
Außer ihnen war zwischen Bäumen, Blättern und Blüten keine Menschenseele zu sehen.
«Wo sonst», antwortete sie tonlos. «Wir haben uns in einem Teich geliebt und in einer Höhle und …»
Sein Blick war magisch, als er sie aus dem Sattel hob und mit seinen starken Armen so sehr an seine Brust presste, dass es weh tat. Der Kuss, der folgte, war noch schmerzvoller und so leidenschaftlich, dass ihr abermals schwindelig wurde. Lena presste ihren Oberschenkel an seine unvermittelte Härte und gab ihm damit zu verstehen, dass sie ihren Wunsch nach einer letzten Vereinigung absolut ernst meinte. Während seine Hände damit beschäftigt waren, ihr die Röcke zu heben, und sich besitzergreifend um ihre nackten Pobacken legten, öffnete sie ihre Lippen, um seiner fordernden Zunge Einlass zu gewähren.
Sie küssten sich heiß und voller Verlangen, während Jess sie an sich drückte, als ob er mit ihr verschmelzen wollte. Sie hob ein Bein und legte es ihm um die Hüften, und für einen Moment hatte sie den Eindruck, dass er sie, an eine riesige Palme gelehnt, auf der Stelle im Stehen nehmen wollte. Doch dann ließ er mit einer Hand von ihr ab und löste die Gurte am Sattel, die eine zusammengerollte Baumwolldecke hielten. Er hielt kurz inne, als er sie mit einer Hand auf den Boden warf, sodass sie sich vollkommen entfaltete.
Noch im Stehen fielen sie wortlos übereinander her, küssten und umarmten sich und rissen sich wie zwei Kämpfende die Kleider vom Leib, bis sie schließlich halbnackt auf der ausgebreiteten Decke landeten. Atemlos und zu allem bereit.
Lena lag auf dem Rücken, mit gerafften Röcken, bis über den Bauchnabel entblößt. Jess zog sich schwer atmend und halb vor ihr kniend die Hose über die Hüften herab. Wie im Rausch spürte Lena die Spitze seines harten, federnden Penis an der Innenseite ihres Oberschenkels. Halb wahnsinnig vor Gier, spreizte sie ihre Schenkel. «Tu es!», hauchte sie atemlos.
Ohne langes Vorspiel drang er in sie ein und nahm sie mit einer Kraft, die sie vollkommen schwach werden ließ. Er stieß so fest und rasch, dass ihr ganzer Leib durchgeschüttelt wurde. Als sie den Höhepunkt erreichte, ergoss auch er sich zuckend in ihr, wobei er ihr mit heiserer Stimme immer wieder seine endlose Liebe gestand. Überwältigt von diesem beeindruckenden Beweis seiner wahren Gefühle, blieb sie unter ihm liegen und hielt ihn fest, bis sich ihr Herzschlag beruhigte.
«Jess», flüsterte sie. «Jess?»
«Ja, Prinzessin?», erwiderte er rau und stemmte sich auf seinen Ellbogen, damit sie wieder zu Atem kam.
Sein Blick, mit dem er im Zwielicht auf sie herabschaute, war warm und liebevoll.
«Versprich mir, dass du mich nicht vergessen wirst, und versprich mir, dass wir reden werden, bevor ich auf irgendein Schiff gehe.»
«Ich werde dich nicht vergessen», versprach er leise und küsste sie noch einmal, bevor er sich mit einer Hand die Hose hochzog und ihr anschließend auf die Füße half. Schweigend ordneten sie ihre Kleider.
«Wir müssen los», erklärte er ziemlich ernüchternd und hob sie ohne Mühe in den Sattel des Maultiers.
Danach zogen sie weiter durch das dichte Gebüsch des Urwalds, als ob gar nichts geschehen wäre. Doch Lena wusste es besser. Das, was soeben geschehen war, hatte alles verändert.
Als sie nach Einbruch der Dunkelheit das Tal erreichten, in dem Jess sie in die Freiheit entlassen wollte, war Lena kaum noch in der Lage zu sprechen. Irgendetwas lähmte sie in ihren Bewegungen. Wahrscheinlich die Angst, dachte sie. Hieß es nicht, dass sie Menschen ganz steif werden ließ? Jess stoppte das Tier und deutete in die Ferne. Ein weites, von Mondlicht überflutetes Grasland tat sich vor ihnen auf, das von einem schmalen, schimmernden Fluss begrenzt wurde. An dessen Ende erhob sich schattenhaft eine kleine Ortschaft mit jener unscheinbaren Kapelle, die – wie Jess ihr erklärte – mit den Männern des Gouverneurs als Übergabeort vereinbart
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