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Flamme von Jamaika

Flamme von Jamaika

Titel: Flamme von Jamaika Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Martina André
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ich bis auf ein paar blaue Flecke keine größeren Verletzungen feststellen konnte, hat ihre Seele aller Wahrscheinlichkeit nach immensen Schaden genommen. Sicher wurde sie bedroht und eingesperrt. Sie war über Wochen in der Hand von brutalen Barbaren. Sie wäre nicht die Erste, die nach einer solchen Erfahrung die Sprache verliert und in eine gewisse Orientierungs- und Bewegungslosigkeit fällt. Sie müssen Geduld mit ihr haben. Meist kommen Stimme und Kraft nach einer Weile zurück.»
    Lena dachte an Jess und an all die unvergleichlichen Stunden, die sie mit ihm erlebt hatte. Vielleicht war es gut, dass ihr Körper streikte und dass sie nicht in die Verlegenheit geriet, sich verstellen zu müssen, was ihre wahren Gefühle bezüglich der Zeit bei den Rebellen betraf.
    «Was bedeutet ‹eine Weile›?», fragte Edward mit einem eigentümlichen Glitzern in den Augen, das nichts Gutes verhieß.
    «Das kann ich nicht sagen», erwiderte der Doktor. «Sie kann schon morgen wieder die Alte sein, aber vielleicht auch erst nach einem halben Jahr – oder nie. Es kommt ganz darauf an, wie Körper und Seele ein solches Erlebnis verdauen. Sie müssen Geduld haben mit Ihrer Frau. Bei guter Kost und guter Pflege wird sie sicher recht bald Fortschritte machen.»
    «Commodore Bolton will sie sobald wie möglich persönlich verhören», ergänzte Edward wenig hilfreich.
    Lafayette schüttelte entschieden den Kopf.
    «Im Moment sehe ich da keine Chance. Das arme Mädchen hat noch nicht mal die Kraft, ihren Finger zu rühren, geschweige denn ihre Stimme zu erheben.»
    Lena wusste nicht, ob sie erschrocken oder erleichtert sein sollte, dass niemand sie über die Zeit im Rebellenlager ausquetschen konnte. Andererseits erschien ihr die Aussicht darauf, womöglich noch Monate in dieser furchtbaren körperlichen Starre verharren zu müssen, schlimmer als jedes Verhör. Wie sollte sie bloß ihre Verabredung mit Jess einhalten? Geschweige denn, ihre Fluchtpläne in die Tat umsetzen? Ihr Blick irrte ratlos umher. Das Sehen war neben dem Schlucken und dem Atmen eine der wenigen Mechanismen ihres Körpers, die noch zu funktionieren schienen. Herrgott noch mal, wo steckte bloß Maggie? Nur sie konnte ihr noch helfen, wenn überhaupt.
    Schwach hörte sie, wie Dr. Lafayette Estrelle ein paar Anweisungen gab, was ihre Pflege betraf. Zu ihrer Speisung war zunächst nur klare Suppe erlaubt, und das auch nur löffelweise, bis sie wieder einwandfrei schlucken konnte. Hinzu kamen Übungen, die sie jeden Tag mit der Patientin zu absolvieren hatte, um ihre Muskeln und Gelenke wieder in Gang zu bringen.
    Lena beobachtete aus einem Auge, dass auch Edward den Anweisungen des Doktors aufmerksam zuhörte. Als alle gegangen waren, schloss sie erschöpft die Augen. Irgendwann musste sie eingeschlafen sein. Sie träumte von Jess und seiner wunderbaren Sanftheit, wenn er sich auf sie herabsenkte, sie küsste und streichelte, bis er gefühlvoll in sie eindrang.
    Gefühlvoll? Das, was sie unvermittelt zwischen ihren Schenkeln verspürte, war das genaue Gegenteil! Obwohl Lena kaum Herr ihres Körpers war, ließ der starke Schmerz sie abrupt die Augen öffnen. Am liebsten hätte sie sogleich einen lauten Hilferuf ausgestoßen, doch selbst in höchster Not versagte ihr die Stimme. Der Mann über ihr, der im flackernden Kerzenschein sein hartes Glied erbarmungslos tief in ihr Innerstes rammte, war keinesfalls Jess. Aus den zunächst verschwommenen Umrissen kristallisierte sich das angestrengte Gesicht von Edward heraus, der sich mit beachtlichem Körpereinsatz grunzend und stöhnend zwischen ihren brutal gespreizten Schenkeln abmühte! Sein Vorgehen hatte etwas von einem wilden Stier, der eine ahnungslose Kuh besprang! Mit dem bedauernswerten Unterschied, dass die Angelegenheit in ihrem Fall um einiges länger dauerte.
    Edward hatte ihr das Nachthemd bis über die Brüste geschoben und knetete sie zwischendrin immer wieder grob und erbarmungslos, als ob es sich um einen Sauerteig handelte. Dann bemächtigte er sich erneut ihrer Schenkel und drückte die Knie bis fast zu den Achseln, sodass sie weit geöffnet und vollkommen hilflos unter ihm lag.
    Die Gewalt, mit der er ihren wehrlosen Unterleib durchpflügte, erschien ihr grenzenlos. Doch viel schlimmer noch quälte sie die Scham und die Angst, die sie durchflutete. Er tat mit ihr, was ihm beliebte, und wenn sie nicht schnellstens wieder zu Kräften kam, würde er in dieser Weise so oft mit ihr verfahren, wie es ihm

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