Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Flamme von Jamaika

Flamme von Jamaika

Titel: Flamme von Jamaika Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Martina André
Vom Netzwerk:
Schon hatte er ihren Arm schmerzhaft auf den Rücken gedreht und hielt sie mit nur einer Hand konsequent nieder. Mit der anderen öffnete er seine Hose und spreizte mit zwei kräftigen Schlägen ihre Schenkel. Lena wimmerte vor Schmerz, als er völlig unvorbereitet von hinten in sie hineinstieß.
    «Um Gottes willen, Edward!», schrie sie völlig außer sich. «Denk an das Kind!»
    «Von dem ich noch nicht einmal weiß, ob es von mir ist!», brüllte er zurück. «Ich werde dir zeigen, wer dein Herr und Meister ist», zischte er böse. «Du gehörst mir und niemandem sonst, und du wirst ab sofort hübsch und brav tun, was
ich
dir sage.»
    Während er grunzend in sie hineinbockte, versuchte Lena einen klaren Gedanken zu fassen.
    «Was willst du von mir?», keuchte sie.
    «Dass du mir gehorchst, ganz gleich, um was es geht!»
    Von dem Gedanken erregt, sie vollkommen zu beherrschen, wurden seine Stöße hastiger und das Stöhnen lauter, bis er sich schwer atmend in sie ergoss. Ihr Arm war taub, weil Edward ihn die ganze Zeit über mit einem eisernen Griff festgehalten hatte. Als er sich schließlich aus ihr zurückzog, spürte Lena nicht nur den brennenden Schmerz und die klebrige Nässe zwischen ihren Schenkeln, sondern vor allem einen überwältigenden Ekel. Kaum dass er von ihr abließ, entwand sie sich und sprang vom Bett.
    «Wenn du denkst, dass ich mich von dir in einer solchen Weise behandeln lasse, hast du dich gründlich getäuscht», tönte sie mutig. «Ich werde dich verlassen, Edward Blake, bei allem, was mir heilig ist. Denn auf keinen Fall werde ich so einfältig sein und ausgerechnet dir einen Nachkommen schenken. Im Gegenteil. Ich werde allen erzählen, was für ein Monster du bist! Dass du deine Sklavinnen zum Beischlaf zwingst und – damit nicht genug – dich auch noch an ihren Kindern vergreifst. Und ich werde erzählen, dass du unschuldige Zeugen bestichst, damit sie gegen Leute aussagen, die dir nicht in den Kram passen. Außerdem werde ich beweisen, dass Lady Elisabeth zu Unrecht in Port Royal sitzt und von dir dorthin abgeschoben wurde, weil du scharf auf ihr Erbe bist. Und zu guter Letzt werde ich allen klarmachen, dass du eine Mitschuld am Tod meiner Gesellschafterin trägst. Und egal wie die Sache ausgeht, danach ist dein Ruf ruiniert. Du wirst auf der ganzen Welt keine standesgemäße Braut finden, die dich heiraten und dir binnen der nächsten drei Jahre einen repräsentativen Nachkommen gebären wird. Zumal ich die dazu notwendige Scheidung hinauszögern werde. Denn das war doch die Bedingung deines Vaters, damit du sein Erbe antreten kannst. Ansonsten geht dein gesamtes Vermögen an den europäischen Club!»
    Lena holte tief Atem, und erstaunt über ihren eigenen Mut, fuhr sie fort:
    «Eine Chance hast du noch. Gib mich offiziell frei, zahl mir binnen drei Tagen meine Mitgift aus und lass mich ziehen. Dann unterschreibe ich dir, dass ich die Dinge auf sich beruhen lassen werde, und verschwinde nach Deutschland.»
    Lena hoffte inbrünstig, dass er ihr diese Geschichte abkaufte. In Wahrheit hatte sie nicht vor, ihn ungeschoren davonkommen zu lassen. Aber wenn er darauf einging, hatte sie zumindest das nötige Geld, um Jess fürs Erste freikaufen und mit ihm und Baba nach Europa fliehen zu können.
    Hatte Edward zunächst noch sprachlos zugehört, setzte er nun ein teuflisches Grinsen auf.
    «Du hast recht», erklärte er gefährlich leise. «Ich könnte mir eine neue Frau suchen. Drei Jahre sind eine lange Frist. Bis dahin bin ich bestimmt fündig geworden. Mein Vater hat ja nicht explizit festgelegt, dass meine Braut aus Europa kommen muss. In Amerika gibt es genug standesgemäße, dumme Puten, die dich mühelos ersetzen können. Und wie du soeben richtig festgestellt hast, gibt es auf dem Weg dorthin nur ein einziges Hindernis. Mein Vater hat eine Menge Bedingungen zu meinem Nachteil in sein Testament aufgenommen, das ist wahr. Aber er schrieb nichts davon, dass ich nicht Witwer werden darf.»
    Edward lächelte kalt und ging wie ein Panther auf sie los, langsam und mit unerbittlichem Blick umkreiste er sein Opfer. In ihrer Not rannte Lena zur Tür und ruckelte hastig an dem Riegel. Doch schon stand Edward hinter ihr und legte seine starken Hände um ihren Hals. Lena schrie auf, so laut sie nur konnte. Der markerschütternde Schrei, der von den vertäfelten Wänden des Schlafgemachs widerhallte, erstarb unvermittelt, als Edward erbarmungslos zudrückte.
    Lena spürte, wie er sie erstickte.

Weitere Kostenlose Bücher