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Flammen Der Nacht -4-

Flammen Der Nacht -4-

Titel: Flammen Der Nacht -4- Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christina Dodd
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als Einladung zur Selbstbedienung aufgefasst. Sie wühlte in ihrer Jackentasche nach dem Schlüssel.
    Ein Projektil prallte neben ihr in den Türrahmen.
    Firebird zuckte erschrocken zurück.
    Die nächste Kugel bohrte sich dicht über ihrem Kopf in die Holzverschalung.
    Die junge Frau hielt hektisch nach einer brauchbaren Deckung Ausschau.
    Fehlanzeige. Die Wilders hatten sämtliche Gartenmöbel von der Veranda geräumt.
    Eine weitere Kugel traf kaum Zentimeter vor ihren Füßen auf, und Firebird sprang erschrocken zurück.
    Aus dem Pferdestall drang johlendes Gelächter zu ihr, und eine schwer akzentuierte Männerstimme brüllte: »Seht ihr, Jungs? Ich hab doch gesagt, die Puppe kann tanzen.«
    Ein weiterer Schuss detonierte — aber dieses Mal wurde nicht auf Firebird gezielt.
    Ein Varinski stürzte vom Heuboden, schlug auf dem Boden auf und blieb reglos liegen.
    Jasha trat aus dem Schutz der Bäume. Er lud eben seine Halbautomatik durch, seine Miene tödlich entschlossen.
»Mach weiter, Firebird. Ich geb dir Deckung. « Er schoss das Schloss des Scheunentors auf.
    Sie steckte mit zitternden Fingern den Schlüssel ins Schloss. Gott sei Dank, er passte. Sie glitt in die Küche, blickte noch einmal zu Jasha und winkte. In diesem Moment bemerkte sie einen Falken, der aus dem glasblauen Himmel pfeilschnell nach unten schoss, seine ausgefahrenen Krallen zielgenau auf Jashas Kopf gerichtet.
    »Jasha«, kreischte sie. Sie zog die Glock aus ihrem Gürtel und traf den Raubvogel im Flug.
    Mit seinem Gewehrknauf brachte Jasha den Falken zu Boden.
    Aus der Scheune drang eine Gewehrsalve. Jasha stolperte zurück, Blut lief über sein Gesicht. »Mach weiter«, schrie er. »Beeil dich.«
    Sie warf die Tür hinter sich zu, schloss ab und duckte sich erneut.
    Kugeln bohrten sich durch die Tür.
    Sie kroch auf Händen und Knien durch die Küche in den Salon. Bilder blitzten in ihrem Kopf auf.
    Jasha. Ihr arroganter, allwissender Bruder Jasha im Kampf gegen das nahezu Unbesiegbare … Würde er überleben?
    Rurik, der sein Leben für Tasya riskierte. Firebird wusste, dass er alles tun würde, um seine Frau zu retten.
    Adrik … wo war eigentlich Adrik? Was würde er tun, um Karen und seine Familie zu retten?
    Und Papa?

    Würden sie alle sterben?
    Nein, so was ging gar nicht. Firebird war fest entschlossen, dem Teufel in die Suppe zu spucken.
    Sie rannte die Stufen hinauf in ihr Schlafzimmer. »Mama!», keuchte sie. »Mama, ich bin’s!« Sie schnappte sich ein paar von Aleksandrs Spielsachen und starrte skeptisch zu der an der Decke eingelassenen Falltür. »Mama!?«
    Die Tür wurde knarrend aufgerissen. Zorana lehnte sich durch die rechteckige Öffnung, ihr Gesicht kreideweiß und angespannt. Sie warf Firebird eine Strickleiter zu.
    Firebird kletterte in Windeseile hinauf. Währenddes – sen schlugen Projektile in die verschlossenen Fensterläden ein, bohrten sich in das Holz. Die Varinskis nahmen das Haus unter permanenten Beschuss.
    Sie mochte ein Findelkind sein, der Familie Wilder untergeschoben durch die Machenschaften des Teufels. Sie mochte Mist gebaut haben, indem sie Douglas Black, einem verdammten Verräter und Verführer, Informationen preisgegeben hatte, die zu diesem Horror geführt hatten …
    Aber sie hatte es geschafft, die vierte Ikone an sich zu bringen.
    Sie würde diesen Pakt beenden. Und zwar schleunigst. Das war sie ihrer Familie schuldig für deren Liebe und Verständnis.
    Außerdem hatte sie noch eine Rechnung mit dem Teufel offen. Dem Fürsten der Finsternis gehörte eine empfindliche Abreibung erteilt, denn er hatte ihr Leben zerstört.

    Sie warf sich auf den Speicherboden.
    Zorana schloss die Falltür und schob den Riegel vor.
    Der Speicher war staubig, die Decke niedrig, die Gauben tief eingelassen. Konstantine hatte das Dach verstärken lassen, damit keine Kugeln hindurchdrangen. Er hatte Proviant und Trinkwasser hinaufschaffen lassen, genug, dass es für einen kurzen Aufenthalt reichte. Es gab ein Bett und eine Wiege, einen Stuhl, der vor einem weiß gestrichenen Tisch stand. Zoranas Schatztruhe stand geöffnet auf dem Boden, und Aleksandr saß zwischen den Steinen, die nach den Himmelsrichtungen ausgelegt waren — Süden war blauer Himmel, Norden war schwarze Nacht, Westen war rotes Feuer und Osten weiße Reinheit.
    Vielleicht war es Zorana gewesen, die die Steine um ihn herum platziert hatte, in der Hoffnung, ihn vor dem Bösen zu beschützen. Aber vielleicht … vielleicht hatte er die Steine

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