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Flammen Der Nacht -4-

Flammen Der Nacht -4-

Titel: Flammen Der Nacht -4- Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christina Dodd
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wiedersehen würde, aber damals wusste sie noch nicht, wer und was er war. Diese Einsicht kam erst viel später, nachdem sie sich unsterblich in ihn verliebt hatte, nachdem er ihr den Kopf verdreht und sie verführt hatte …
    Sie presste die Fäuste auf ihre Augen, als könnte sie auf diese Weise die quälenden, demütigenden Erinnerungen ausblenden.
    Sie war bescheuert gewesen.
    Sie hob den Kopf.

    Und sie war bescheuert, dass sie sich allein hier draußen herumtrieb.
    Seit frühester Kindheit hatte Konstantine sie mit in den Wald genommen und ihr beigebracht, auf Geräusche zu lauschen, worauf man zu achten hatte und wann man flüchten musste oder wann es zu kämpfen galt. Er hatte ihr und ihren Brüdern gebetsmühlenartig erklärt, dass überall Gefahren lauerten und dass es unverzeihlich und idiotisch wäre, davor die Augen zu verschließen.
    Firebird hatte er dies alles besonders eingeschärft, denn sie war ein Mädchen und damit leichte Beute.
    Nachdem sie sich heimlich aus dem Haus gestohlen hatte, wanderte sie grübelnd durch die Nacht. Sie achtete nicht auf ihre Umgebung, weil sie sich auf ihrem Anwesen in Sicherheit wähnte.
    Im Wald jedoch war es verdächtig still.
    Irgendetwas beobachtete sie.
    Irgendetwas Feindseliges.
    Etwas Bedrohliches.
    Wenn Papa das wüsste! Er würde ihr die Ohren langziehen und ihr raten: Lauf sofort zurück, Firebird. Bring dich schleunigst in Sicherheit.
    Aber wie? Wenn sie nach Hause zurücklief, registrierte dieses Ding da draußen mit Sicherheit, dass sie es bemerkt hatte, oder?
    Sie fröstelte unwillkürlich und zog sich das Stirnband fester über die Ohren. Dann schwenkte sie herum und setzte mit langen Schritten in Richtung Tor.
    Sie steckte die Hände in die Jackentaschen, fühlte in einer das kleine Taschenmesser. Sie ließ mit zitternden
Fingern die Klinge herausschnappen, presste die Waffe an ihre Brust. Dann zog sie die andere Hand aus der Tasche und schwang sie beim Laufen, fest entschlossen, im Ernstfall nicht lange zu fackeln, sondern blitzschnell zuzuschlagen.
    Wenn sie schrie, würde ihre Familie sowieso spontan aus dem Haus gelaufen kommen und ein Riesentrara veranstalten. Nein, es war besser, dieses Wesen überraschend zu überwältigen und es dann zur Rede zu stellen. Sie ging davon aus, dass es ein menschliches Wesen war. Menschlich … und noch irgendetwas anderes.
    Schlimmer noch, wenn sie schrie, würden sie wissen, dass sie draußen den Lockvogel spielte, um das fremde Individuum auf sich aufmerksam zu machen, aber nicht in der Lage war, dieses Es im Alleingang zu schnappen.
    Sie hasste es, wenn ihre Brüder sich einmischten. Danach frotzelten sie nämlich dauernd, »unsere Kleine hat es allein nicht geschafft«.
    Hinter ihr knackten Zweige – irgendetwas bewegte sich im Unterholz. Die Schritte kaum hörbar und vorsichtig, stellten sich bei Firebird sämtliche Nackenhaare auf. Ganz gleich, wer oder was es war, es war ein Beutejäger, und es war gereizt.
    Sie lief schneller, ihr Blick auf das Haus fixiert, auf die hell erleuchteten Fenster des Wohnzimmers.
    Ihr Verfolger lief ebenfalls schneller.
    Ihr Herz trommelte gegen ihren Rippenbogen. Zum Kuckuck mit ihren Brüdern und deren Frotzelei.
    Ihre Lippen formten sich zu einem gellenden Schrei.

6
    A drik riss die Tür auf. »Hey, Firebird, bist du das da draußen?«
    Ihr Verfolger stockte mitten in der Bewegung.
    Sie seufzte erleichtert auf. »Ja, ich bin’s.« Ihren Instinkten folgend, rannte sie den ganzen Weg zur Veranda. Sie stürzte die Stufen hoch und zu Adrik. Ihr Gesicht dicht an seinem, flüsterte sie: »Da draußen ist irgendjemand. «
    Adrik registrierte das Taschenmesser in ihrer zitternden Hand. Er steckte den Kopf zurück in den Flur, tuschelte leise mit seinen Brüdern, dann trat er auf die Veranda hinaus. Er nahm das Messer, schloss es, gab es ihr zurück und ließ dabei den Blick über das Anwesen schweifen. »Ich kann ihn riechen«, flüsterte er. »Er war auf der Veranda.«
    Ein weiterer Beweis, dass Firebird nicht zur Familie gehörte. Konstantine, Jasha und Adrik waren mit einem hochsensiblen Geruchssinn ausgestattet. Rurik hatte buchstäblich Adleraugen. Ihnen entging nichts und niemand.
    Firebird ließ das Messer zurück in ihre Jackentasche gleiten.
    Sie beneidete ihre Familie um deren spezielle Begabungen und wäre gern wie sie gewesen.
    Stattdessen war sie grottennormal und fand sich selbst langweilig.
    Folglich war sie extrem ehrgeizig: in der Schule,
beim Sport, besonders in

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