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Flammen Der Nacht -4-

Flammen Der Nacht -4-

Titel: Flammen Der Nacht -4- Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christina Dodd
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breitete er die Arme aus und umarmte mich, als wäre ich sein Lieblings…« Ihm versagte vor Rührung die Stimme.
    Herrje, ihr großer Bruder kämpfte mit den Tränen. Um ihn abzulenken, meinte sie giggelnd: »Du erinnerst mich irgendwie an Papa. Du hast viel Mist gebaut und dafür einen hohen Preis gezahlt. Im Grunde genommen bist du auch ein großer weicher Marshmallow.«
    Adrik warf ihr einen schiefen Seitenblick zu und räusperte sich. »Du bist zu intelligent für diese Welt.«
    Ihre Belustigung verlor sich, und sie erwiderte mit brutaler Aufrichtigkeit: »Wenn dem so wäre, steckte ich nicht in dieser verdammt beschissenen Situation.«
    Er wurde hellhörig. »Wie meinst du das?«
    Sie hätte um ein Haar zu viel ausgeplaudert, und ihr Bruder war schließlich nicht auf den Kopf gefallen. »Was? Reicht es nicht, dass ich nicht mit euch verwandt bin? Meinst du, ich hätte vor euch Geheimnisse? «
    »Keine Ahnung – es klang halt so, als hättest du irgendwie noch ein größeres Problem.«
    »Dass man bei einem kleinen Abendspaziergang von jemandem verfolgt wird, finde ich ziemlich problematisch, du nicht?«, meinte sie ausweichend. Sie fühlte sich, als würde sie über ein Feld voller Landminen balancieren, von der jeden Moment eine explodieren konnte. »Ich hab mich hier nie unsicher gefühlt. Was ist los? Wie kann sich alles auf einen Schlag, mit einem Atemzug ändern?«
    Adrik drückte begütigend ihre Hand. »So was passiert häufiger, als du denkst – und es ist nicht immer
negativ. Manchmal ist die Veränderung positiv, und man merkt es erst viel später.« Er blickte ins Haus, wo Karen auf der Couch saß und sich von ihren Verletzungen erholte.
    »Du bist total verliebt in sie, stimmt’s? Genau wie Jasha und Rurik in ihre Frauen«, versetzte sie. Im Stillen beneidete sie ihre Brüder um ihr Glück.
    »Du hattest noch keine Gelegenheit, dich mit Karen zu unterhalten. Sie ist eine wundervolle Frau.« Adrik legte eine Hand auf sein Herz. »Sie hat mich vor der Dunkelheit gerettet.«
    Für die Wilders bedeutete Dunkelheit das Böse, Verdammnis, Hölle und Teufel, die ihr Leben real bedrohten.
    »Dann liebe ich Karen so sehr wie du.« Firebird umarmte ihren Bruder.
    »Sie hat die dritte Ikone entdeckt.« Er ließ jedes Wort auf der Zunge zergehen, als wäre es ein kostbares Geheimnis.
    Firebird blendete Jasha und Rurik aus, die das unheimliche Wesen verfolgten. Sie vergaß die Kälte. Und dass sie nicht wirklich zur Familie gehörte. »Die dritte Ikone«, flüsterte sie ehrfürchtig. »Natürlich. Wie dumm von mir. Ich hatte die Ikone verdrängt.«
    »Echt? Du warst doch dabei, als Mama ihre Vision hatte.«
    »Ja, ich war hier.« Firebird hätte einiges dafür gegeben, wenn sie nicht dabei gewesen wäre.
    Adrik fixierte sie fragend. »Erzähl mir alles. Ich muss es wissen.« Seine Augen glühten in der Dunkelheit.
    »Es war so … Ich meine, es war bizarr. Ich weiß,
Papa hat immer gesagt, Mama sei für die Zigeuner wie ein Orakel gewesen, aber sie sah nie die Zukunft.« Firebird zuckte hilflos mit den Schultern. »Ich hab keine Ahnung. Jedenfalls dachte ich immer, sie wäre früher Wahrsagerin gewesen; dass die Zigeuner sie in fantasievolle Kleider gehüllt hätten und sie einem für ein bisschen Geld das Schicksal aus der Hand las. Vor nicht ganz drei Jahren, am vierten Juli, wurde ich eines Besseren belehrt. An dem Tag hatten wir unsere übliche Party mit den Nachbarn.« Sie erinnerte sich daran, wie heiß es gewesen war, an das viele Essen und Trinken, an das Feuerwerk … und an das kleine Geheimnis in ihrem Bauch. »Es war eine tolle Stimmung, bis auf eine Sache. Erinnerst du dich noch an die Szarvases?«
    »Die Hippie-Künstler unten im Ort?« Er grinste. »Na klar. Sharon und River. Sie haben eine Tochter, nicht? Wart ihr zwei nicht weltallerbeste Freundinnen? Heißt sie nicht Dewdrop?«
    »Sie heißt Meadow«, versetzte Firebird milde gereizt. »Hörst du mir zu oder willst du mich veralbern?«
    »Okay, okay, ich hör dir zu.«
    »Die Szarvases haben eine Art Künstlerkolonie gegründet, wo sie ihre Studenten in Glasbläserkunst und-Bildhauerei und dergleichen unterrichten. Ich mach den Internethandel für sie, und das ist recht lukrativ …« Sie fasste sich wieder und fuhr mit leise gesenkter Stimme fort: »Zu unserem Fest damals brachten sie ein paar Studenten mit und diesen Collegeschüler, der … na ja, er war mir richtig unheimlich.«
    »Unheimlich? Wie ein Serienmörder?« Adrik hatte eine

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