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Flammen Der Nacht -4-

Flammen Der Nacht -4-

Titel: Flammen Der Nacht -4- Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christina Dodd
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ärgerlich fort. »Als ich feststellte, dass die Wilders nicht meine biologischen Eltern waren, war es einfach, die Verbindung zwischen dem Puma herzustellen, der mich verfolgt hatte, und dem Kind, das meine Eltern verloren hatten. Du bist zweifelsfrei ihr Sohn.«
    Er schluckte. Er musste schleunigst weg, raus aus diesem Zimmer, bevor er damit herausplatzte, was er getan hatte. Er nahm das Tablett vom Nachttisch und sagte:
»Du hast sicher Hunger. Ich mach dir schnell eine Suppe warm.«
    Firebird sah ihm nach, als er das Zimmer verließ, und ihr Herz sank ins Bodenlose.
    Sie hätte es gut verstanden, wenn er sie angeschrien hätte. Wenn er getobt und gebrüllt hätte. Stattdessen war er noch genauso emotionslos wie zuvor. Stille Wasser gründen tief, dachte sie etwas verzweifelt.
    Als sie ihn an der Brown kennen gelernt hatte, war er ganz anders gewesen. Intensiv, emotional, getrieben von einer Leidenschaftlichkeit, die ihr Herz entflammte. Damals hatte sie sich auf das Spiel mit dem Feuer eingelassen.
    Damals war sie naiv gewesen.
    Seufzend glitt sie aus dem Bett und humpelte ins Bad. Frisch renoviert, war es in kühlen Blau- und warmen Goldtönen gehalten, mit einer geräumigen Dusche aus Acrylglas und zwei Kupferschalen als Waschbecken, die Toilette hinter einer Trennwand versteckt. Sie musste grinsen, als sie das dort angebrachte Zeitschriftenregal entdeckte. Typisch Mann, an so etwas zu denken.
    Während sie sich die Hände wusch, betrachtete sie den Wasserhahn, der wie eine altmodische Pumpe anmutete. Sehr cool – sie hätte Douglas gar nicht zugetraut, dass er auf den angesagten Retrolook abfuhr. Solange sie die Armaturen bestaunte, musste sie wenigstens nicht in den bronzegerahmten Spiegel schauen, der über dem Waschbecken hing.
    Sie hatte nämlich Panik vor ihrem Spiegelbild, besonders mit ihren scheußlich raspelkurzen Haaren.

    Sie hörte, wie er das Schlafzimmer betrat, und riss die Badezimmertür auf.
    »Alles okay mit dir?« Er musterte sie mit ehrlicher Besorgnis, dass ihr warm ums Herz wurde.
    Ob er durch das Flanellnachthemd hindurchsehen konnte?
    Offenbar nicht. Jedenfalls starrte er sie nicht so an, als wollte er sie jeden Augenblick vernaschen.
    »Ich bin okay.« Sie lief zum Bett. Leichtfüßiger als noch zuvor. Ihr Knöchel schmerzte schon viel weniger. Der Muskelschmerz ließ nach.
    »Keine Verletzungen, Blutergüsse oder so?«
    »Mir fehlt nichts.« Sie legte sich hin, zog das Laken hoch und starrte an die Decke.
    Er reichte ihr einen verschweißten Plastikbecher. »Tomate mit Basilikum. Ich hoffe, du magst so was.«
    »Ich steh auf Tomatensuppe.« Sie öffnete den Deckel und nahm einen Schluck. Die Wärme tat gut, und die Suppe schmeckte köstlich. »Hmmm, lecker«, seufzte sie.
    »Freut mich.« Er setzte sich in den Sessel, winkelte die Ellbogen auf den Schenkeln an und stützte den Kopf in die Hände.
    »Fehlt dir auch wirklich nichts?« Sie schlürfte die heiße Suppe.
    »Nein.« Bis auf die Tatsache, dass sie richtig Hunger hatte. »Bist du jetzt sauer auf mich, weil ich dir das mit meinen Eltern … deinen Eltern nicht eher erzählt hab?«
    »Nein.«
    Sie nahm einen langen Schluck von der Cremesuppe,
dann fragte sie unverblümt: »Und, was denkst du jetzt?«
    »Dass ich dich fast umgebracht hätte.«
    »Das hast du schon einmal gesagt, glaube ich.« Sie strengte ihre grauen Zellen an und besann sich dunkel auf brandende Wellen. »Im Meer.«
    »Und es stimmt.«
    »Nein, es stimmt nicht. Die Varinskis haben es auf mich abgesehen. Sie wissen nichts von dir. Können gar nichts wissen.«
    Er erstarrte. Stand langsam auf. Ging zum Fenster und legte seine verschränkten Arme auf den Sims. Die Morgensonne erhellte seine Silhouette, reflektierte auf seinen dunkelblonden Haaren, verlieh seiner gebräunten Haut einen goldenen Schimmer. Er biss die Kiefer aufeinander, zog die Brauen zusammen …
    »Du bist sauer.«
    »Nicht auf dich.« Er schwenkte zu ihr herum. »Ich war verzweifelt, weil du mich ohne ein Wort verlassen hattest. Ich war fast drei Jahre lang wütend, dass du mich im Stich gelassen hattest, genau wie damals meine Eltern. Ich hätte nie gedacht, dass du mich seinerzeit als Puma gesehen hast. Als du herkamst und mir von Aleksandr erzähltest, war ich außer mir, weil wir einen Sohn haben und du mir verschwiegen hattest, dass ich Vater bin. Jetzt wird mir alles klar. Ich verstehe deine Beweggründe. Du hast dir nichts vorzuwerfen, auch das mit meinen El… mit Konstantine und Zorana

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