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Flammen der Rache

Flammen der Rache

Titel: Flammen der Rache Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Shannon McKenna
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stemmte sie sich ungraziös hoch.
    King klickte sich durch die Überwachungsvideos, bis er Parrs Zelle fand. Die Frau hockte in der Ecke auf dem Fußboden, aber ihre Position war zu tief und zu weit hinter dem Auge der Kamera, um ihr Gesicht ausmachen zu können. Er sah nur in Jeans steckende Beine und blasse, nackte Füße. Der Boden um sie herum war mit seltsamen weißen Flecken übersät. Sie schien an einer Art Papier herumzuzupfen und es zu zerfleddern.
    »Habt ihr dafür gesorgt, dass Howards archivierte Videos auf dem Monitor in ihrer Zelle laufen?«, fragte er Melanie.
    »Oh ja. Sie müsste die komplette Schleife inzwischen schon dreimal gesehen haben.«
    »Ich möchte wissen, was sie davon hält«, sagte er. »Bring sie zu mir.«
    »Nur damit ich das richtig auf die Reihe kriege, Mann.« Der jamaikanische Taxifahrer mit der Rastafrisur verschränkte die Arme vor der Brust und setzte eine penetrante, nach Patschuli und Marihuana riechende Duftwolke frei. »Sie möchten, dass ich Ihr Auto zum Krankenhaus fahre, und zwar allein. Dort parke ich es unter lautem Stöhnen und Fluchen in der Rettungswagenzone, obwohl es dort sofort abgeschleppt wird. Dann trage ich zwei Handys in die Notaufnahme und werfe sie dort in den Abfalleimer. Anschließend spaziere ich zurück zu meinem Taxi.«
    »Ganz genau«, bestätigte Kev.
    Sichtlich in Versuchung starrte der Mann auf die acht Hundertdollarscheine, die Kev auseinandergefächert in der Hand hielt. »Das ist ein verdammt seltsamer Auftrag, Mann.«
    »Ja, das stimmt. Aber Sie müssen es
sofort
tun. Diese Sache ist zeitlich sehr heikel. Das ist der Haken daran. Ich ziehe das Angebot in einer Minute zurück, dann ist die Kohle weg.«
    Der Taxifahrer schüttelte den Kopf. Seine Augen waren schmal vor Argwohn, doch die Versuchung war zu groß. »Welchen Haken gibt es noch? Ich will nicht in den Knast gehen. Ich will mir mit niemandem Ärger einhandeln.«
    »Sie würden nichts Illegales tun«, beruhigte Sean ihn. »Stattdessen helfen Sie, unschuldige Menschen vor Verbrechern zu schützen. Das schwöre ich, so wahr ich hier stehe.«
    »Schwören Sie, so viel Sie wollen, Mann«, brummte der Rastafari. »Diese Gangster werden bestimmt wütend sein, und ich habe keine Lust, mich hinterher von denen in die Zange nehmen zu lassen. Ich will auf keiner Überwachungskamera auftauchen. Ich habe eine Frau und eine kleine Tochter.«
    Kev fasste wieder in seine Brieftasche und zog vier weitere Hunderter heraus. »Die sind für Ihre Frau.« Noch mal vier. »Die sind für Ihre kleine Tochter.« Es folgten zwei weitere Scheine. »Und die sind dafür, dass Sie sich jetzt schnell entscheiden.«
    Der Taxifahrer schüttelte wieder den Kopf. »Schnell ist nie gut, Mann.«
    Kev seufzte durch zusammengebissene Zähne. »Heute schon.«
    Der Mann ging um ihren Wagen herum, öffnete die Heckklappe und schaute in den Kofferraum. Dann musterte er die Kisten, die Sean und Kev ausgeladen hatten. »Was ist da drin?«, fragte er.
    »Nichts, worüber Sie sich Gedanken machen müssten«, antwortete Kev. »Sie werden nicht in dem Auto sein, das Sie zur Klinik fahren und das anschließend für immer aufgegeben wird.«
    »Ich werde auf den Kameras in der Notaufnahme zu sehen sein«, wandte der Taxifahrer ein.
    »Möglich, aber man kann Sie keines Verbrechens bezichtigen. Es ist nicht mehr als ein Verkehrsverstoß. Mit einem Fahrzeug, das nicht auf Sie zugelassen ist.«
    Der Mann starrte wieder auf den Fächer von Scheinen in Kevs Hand. Obwohl er noch immer den Kopf schüttelte, streckte er die Hand aus. Die zusätzlichen Tausend hatten den Deal besiegelt.
    Kev wandte sich seinem Bruder zu. »Hol die Handys aus dem Kofferraum.« Dann sagte er zu dem Taxifahrer: »Hören Sie ganz genau zu. Sobald er Ihnen diese Mobiltelefone übergibt, sagen Sie kein Wort mehr. Nicht ein einziges. Verstanden?«
    »Ah! Verwanzte Handys? Diese Sache ist total abgefuckt, Mann! Sie gefällt mir kein bisschen!« Allerdings war das Geld bereits in seinen Taschen verschwunden.
    »Mir auch nicht«, pflichtete Kev ihm im Brustton der Überzeugung bei. »Vergessen Sie nicht, zu stöhnen und zu fluchen, als hätten Sie eine schmerzhafte Verletzung.«
    »Kein Problem. Im Stöhnen bin ich gut. Ich fahre den ganzen Tag durch diese winterliche Matschbrühe. Meine Arthritis bedankt sich. Auauau! Scheiße, Mann, tut das weh … auauau!«
    »Übertreiben Sie es um Himmels willen nicht!«, warnte Kev ihn alarmiert. »Gedämpftes Stöhnen, okay? Sonst

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