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Flammen der Rache

Flammen der Rache

Titel: Flammen der Rache Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Shannon McKenna
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schon ein Problem.« Bruno fasste wieder nach ihrer Hand, aber sie zog sie vom Tisch und versteckte sie in ihrem Schoß. »Hat dir jemand wehgetan? Dein Ehemann oder ein Exfreund? Ist es so etwas in der Art?«
    »Nein. Nein, es ist …« Sie schluckte. »Es ist wirklich alles bestens.« Ihre Stimme vibrierte vor Anspannung. »Hör bitte einfach auf zu fragen, sonst muss ich gehen.«
    Er nahm einen Schluck von seinem Kaffee, um ihr einen Moment Zeit zu geben, sich wieder zu fassen, bevor er es von Neuem versuchte. »Kann ich irgendetwas für dich tun?«
    »Inwiefern?«
    »Wegen deines Problems. Wenn ich jemandem für dich in den Arsch treten soll, musst du es nur sagen. Darin bin ich geübt.«
    Er wurde mit einem süßen, hellen, umwerfenden Lachen belohnt. »Das würdest du für mich tun? Obwohl wir uns gerade mal fünfzehn Minuten kennen? Zwanzig, im allerbesten Fall.«
    Er dachte kurz nach, dann sprach er die einfache, unzensierte Wahrheit aus. »Ja, das würde ich.«
    Ihr stand für einen kurzen Moment vor Überraschung der Mund offen. Gleichzeitig fühlte sie sich eindeutig geschmeichelt. »Und wenn es um eine ganze Reihe Ärsche ginge?«
    Bruno zuckte die Achseln. »Dann würde ich in jeden einzelnen treten.«
    »Wow«, sagte sie. »Das ist mutig. Ich ernenne dich auf der Stelle zu meinem Helden. Das ist echt süß von dir. Nicht klug, aber sehr süß.«
    Bruno nippte an seiner Tasse und ließ ihre Bemerkung so stehen. Trotzdem verfehlten die Worte nicht ihre Wirkung auf ihn. In seinem Inneren öffneten sich Türen und ließen Licht herein. Alles wurde von innen beleuchtet und klar erkennbar.
    Er meinte es todernst. Er würde für sie wirklich jedem in den Arsch treten. Und sie hatte recht: Es war nicht klug, absolut nicht, doch so war es eben.
    Er schaufelte sich noch mehr Reispudding in den Mund und rettete sich in Small Talk, um seine Verlegenheit zu überspielen.
    »Also, worüber willst du noch eine ehrliche Auskunft? Gibt es noch andere Geheimnisse in Bezug auf den männlichen Verstand, die du erfahren möchtest?«
    Lily verdrehte die Augen und schnaubte. »Vergiss den männlichen Verstand. Die meisten Kerle sind verlogene Hunde oder Schweine. Erzähl mir von dir.«
    »Was genau?«
    »Fang ganz von vorn an. Und halte es schlicht.«
    »Da gibt es nicht viel zu berichten«, sagte er. »Ich wurde in Newark geboren. Dort habe ich die ersten zwölf Jahre meines Lebens verbracht.«
    »Mit deinen Eltern?«, hakte sie nach.
    »Hauptsächlich bin ich hier in Portland bei meiner Tante Rosa und meinem Onkel Tony aufgewachsen.«
    »Und davor, in Newark? Wer hat dich da großgezogen?«
    Die Frage behagte ihm nicht. »Ich finde, jetzt bist du an der Reihe.«
    »Wer hat gesagt, dass wir uns abwechseln?« Lily verschränkte die Finger und stützte das Kinn darauf. »Du bist meiner Frage jetzt schon zweimal ausgewichen. Nicht sehr geschickt zwar, aber es bedeutet, dass du dich auf dem schlüpfrigen Pfad in Richtung Unaufrichtigkeit bewegst. Also, raus mit der Sprache.«
    Bruno versuchte, seine Anspannung zu lösen, indem er scharf ausatmete. »Ich weiß nicht, wer mein Vater ist. Ich bin ein Bastard. Meine Mutter hat es mir nie verraten. Ihre Familie hat sich für mich geschämt, darum hatten wir beide nur einander. Sie hat mich allein aufgezogen.«
    Das schien sie zu überraschen. »Ach so. Ähm …«
    »Meine Mutter wurde von dem menschlichen Abschaum, der sich ihr Freund schimpfte, ermordet, als ich zwölf war. Danach habe ich Newark verlassen. Darüber hinaus habe ich zu Newark nichts zu sagen. Wenn du dich damit begnügen kannst.«
    Sie senkte betreten den Blick. »Ja«, sagte sie. »Damit kann ich mich begnügen.«
    Wieder herrschte eine angespannte Stille, die sich immer länger hinzog. Bruno realisierte, dass Lily nicht die Absicht hatte, sie zu brechen. Das überließ sie ihm.
    Na, wenn schon. Dann würde er es eben tun. »Ich wollte nicht ausweichen«, sagte er. »Aber ich habe das Gespräch mit dir genossen, und so eine Information macht jede Unterhaltung kaputt. Genauso gut könnte man eine Bombe auf einen Tisch werfen. Ein echter Stimmungskiller.«
    Sie hatte die Lippen zusammengepresst und sah ihn noch immer nicht an.
    Bruno seufzte. Na schön, das hier würde wohl zu nichts führen. Manchmal gewann man, manchmal verlor man. Es war Zeit, die bittere Pille der Realität zu schlucken und zurück an die Arbeit zu gehen.
    Er legte den Löffel weg und rutschte an den Rand der Sitzbank, um aufzustehen.
    Lily hielt

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