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Flammen des Himmels

Flammen des Himmels

Titel: Flammen des Himmels Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Iny Lorentz
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Begleiter unterbrochen.
    »Wir wollen nachsehen, ob du dich auch als Mädchen eignest. Aussehen tust du ja wie eines!«
    »Ich verstehe nicht, was ihr meint«, antwortete Lothar abwehrend.
    »Du wirst gleich verstehen!« Mit einem Schritt war Faustus bei Lothar, zog diesen herum und stieß ihn bäuchlings aufs Bett. »Wenn du stillhältst, bekommst du auch keine Schläge!«
    Im nächsten Moment zerrte er Lothars Hosen herab und starrte begehrlich auf dessen schmalen Hintern.
    »Lasst den Unsinn!«, rief Lothar empört und versuchte, den jungen Mann wegzustoßen.
    Doch da kam Isidor heran und presste ihn mit seinem Gewicht aufs Bett. Hatte er zuerst seinem Freund abraten wollen, packte ihn nun ebenfalls die Lust, und er forderte Faustus auf, rasch zu machen.
    Dieser trat einen Schritt zurück, öffnete seine Hose und holte sein Glied heraus. »Wenn du brav bist, beschützen wir dich vor den anderen, du Mädchen!«, spottete er und presste sein Glied gegen Lothars Anus.
    Lothar stemmte sich voller Wut gegen Isidor, bekam dessen Hand zu fassen und biss mit aller Kraft hinein. Während der andere ihn schreiend losließ, warf er sich herum und versetzte Faustus einen heftigen Schlag. Noch während der bullige Student zurücktaumelte, trat Lothar mit dem Fuß zu und traf ihn genau im Schritt.
    Faustus presste seine Hände gegen die getroffene Stelle und heulte wie ein geprügelter Hund. Die Lust, sich nach der Art der alten Griechen zu vergnügen, war ihm vergangen.
    Nun begann Isidor zu zetern. »Das hast du nicht umsonst getan, du Heimtücker! Wir werden allen sagen, dass du uns zur Sünde verführen wolltest. Da wir zu zweit sind und du allein, wird man uns glauben!«
    »Lothar Gardner ist nicht allein!«, klang da eine harsche Männerstimme auf.
    Lothar und die beiden anderen fuhren erschrocken herum und sahen Magister Kranz, einen ihrer Lehrer, der ebenfalls in dem Haus wohnte, mit zornrotem Gesicht in der Tür stehen. Keiner von ihnen hatte ihn kommen hören. Während Lothar rasch seine Hose in Ordnung brachte, sahen seine Gegner so aus, als würden sie sich am liebsten im nächsten Mauseloch verkriechen.
    »Ich habe alles beobachtet«, erklärte Magister Kranz eisig, »und kann daher sagen, wer von euch verderbt ist und wer nicht.«
    Nun versuchte auch Faustus, seine Hose hochzuziehen, stolperte aber und fiel dem Magister vor die Füße. Er wollte sofort wieder aufstehen, doch da stellte Kranz einen Fuß auf seinen Rücken und drückte ihn nieder.
    »Du elender Sodomit! Du weißt, was mit dir geschieht, wenn ich dich dem Dekan melde?«
    Faustus wurde bleich wie frisch gefallener Schnee. »Nein, bitte nicht! Man würde mich zum Tod auf dem Scheiterhaufen verurteilen.«
    »Den hättest du verdient – und Isidor ebenso. Doch ich bin bereit, Gnade vor Recht walten zu lassen, wenn ihr hoch und heilig versprecht, Lothar Gardner in Zukunft in Ruhe zu lassen und auf Rachegedanken zu verzichten. Außerdem werdet ihr von eurem schändlichen Tun ablassen. Wenn euch die Körpersäfte zu sehr drücken, so geht ins Hurenhaus, wie es üblich ist, und lasst eure Kommilitonen in Ruhe. Habt ihr verstanden?«
    Isidor nickte, und schließlich würgte auch Faustus sein »Ja!« heraus.
    »Schwört ihr?«, fragte Kranz weiter.
    Die beiden bejahten erneut.
    Nun ließ der Magister Faustus los und sah zu, wie dieser aus dem Zimmer humpelte und dabei noch immer mit seiner Hose kämpfte. Isidor folgte ihm wie das leibhaftige schlechte Gewissen.
    Lothar sah den beiden nach und wandte sich dann kopfschüttelnd an Kranz. »Ihr seid zu nachsichtig gewesen, Herr Magister. Die beiden werden Euch keinen Dank dafür wissen.«
    »Willst du sie qualvoll sterben sehen?«, fragte Kranz mit einem seltsamen Lächeln.
    »Nein, natürlich nicht!« Lothar schüttelte es bei der Erinnerung an die Männer, die er im Feuer hatte umkommen sehen.
    »Das freut mich! Was Faustus und Isidor betrifft, so wird ihnen der heutige Abend hoffentlich eine Lehre sein und sie veranlassen, von nun an ein gottgefälliges Leben zu führen. Auch bin ich froh, dass du dich den beiden nicht einfach ergeben, sondern Widerstand geleistet hast. Dies beweist mir, dass in deiner weich erscheinenden Hülle ein männlicher Kern steckt und du nicht das Herz eines Mädchens hast, wie viele es dir nachsagen.«
    Der Magister klopfte Lothar auf die Schulter. »Du wirst mir allerdings noch einen Beweis deiner Männlichkeit liefern müssen. Aus diesem Grund werde ich dich an einem der nächsten

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