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Flammen im Sand

Flammen im Sand

Titel: Flammen im Sand Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gisa Pauly
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zufällig. Vielleicht hat sie aber auch danach
gesucht.«
    Â»Wenn Pedersen nicht erklären kann, wo das Geld geblieben ist«,
sagte die Staatsanwältin, »dann stellen Sie seine Bude auf den Kopf. Irgendwas
muss er mit den sechshunderttausend Euro gemacht haben. Das müssen Sie finden.
Eher bekommen Sie keinen Haftbefehl.«
    Â»Und was ist mit einem Durchsuchungsbeschluss?«
    Â»Kommt per Fax.«
    Erik band sich gerade seinen Schal um, als Sören eintrat. »Machen
Sie sich fertig, Sören! Wir fahren zu Pedersen.«
    Sören nickte zufrieden. »Ich habe mit der Bank telefoniert. Elske
Pedersen hat das Geld nicht wieder angelegt. Sie hat es sich bar auszahlen
lassen.«
    Â»Bar? Sechshunderttausend?« Erik konnte es nicht fassen. »Wusste die
Bank auch, woher das Geld kam?«
    Sören nickte. »Ein Lottogewinn. Bin gespannt, wie Pedersen uns das
erklärt!«
    Mamma Carlotta rührte nachdenklich in der Gorgonzolasoße
und fragte sich, ob es ihr gelingen würde, sie nachzuwürzen, ohne dass Carolin
es merkte. Ihre Enkelin hatte sich viel Mühe gegeben, war aber mit dem Pfeffer
eindeutig zu sparsam umgegangen. »Ob Enrico und Sören Zeit zum Mittagessen
haben werden?«, überlegte Mamma Carlotta laut. »Könnte sein, dass sie zu tun
haben. Verhaftung, Hausdurchsuchung, Verhöre …«
    In diesem Moment fuhr Eriks Auto vor. Mamma Carlotta lief aufgeregt
in die Diele, öffnete schon die Haustür, während Erik und Sören sich gerade
erst abschnallten, und achtete nicht auf das Gezeter der Kinder, die sich über
die eiskalte Luft beschwerten, die bis in die Küche drang.
    Â»Ist er euch entwischt?«, fragte sie aufgeregt, als Erik und Sören
das Haus betraten.
    Provozierend fragte Erik: »Von wem sprichst du?«
    Â»Das weißt du ganz genau!« Mamma Carlotta sah ihren Schwiegersohn
ärgerlich an. Wollte er ihr etwa schon wieder damit kommen, dass seine
Ermittlungsarbeit sie nichts anging? »Oder zweifelst du etwa daran, dass es
Jannes Pedersen war?«
    Erik wies auf die geöffnete Küchentür und runzelte die Stirn.
Natürlich verstand Mamma Carlotta sofort, dass die Kinder nicht mitbekommen
sollten, wer da in Verdacht stand, zwei Frauen umgebracht zu haben. Aber dass
sie zu flüstern begann, machte die Sache nicht besser. »Er war es! Ich hab’s
gleich gewusst! Dieser brutale Ausdruck in seinen Augen …«
    Schon erschien Felix in der Küchentür. »Warum flüstert ihr? Ist
Jannes Pedersen wirklich der Mörder? Hey, ich bringe gleich mein Fahrrad zu ihm
und lasse das Licht reparieren. Von einem richtigen Mörder! Wie geil ist das
denn!«
    Erik ging seufzend in die Küche, ließ sich seufzend am Tisch nieder,
blickte seufzend in die neugierigen Gesichter seiner Kinder und sah ein, dass
es zu spät war, sich ihren Fragen zu entziehen. »Dass ihr mir in den nächsten
zwei Stunden nicht darüber redet! Wenn Pedersen frühzeitig gewarnt wird …«
    Er ließ offen, welche schrecklichen Folgen das haben könnte. Aber
sowohl Carolin als auch Felix wussten Bescheid und hoben feierlich die Finger.
»Keine Silbe, Papa!«, sagte Carolin. »Großes Modeschöpferinnen-Ehrenwort!«
    Â»Heißt das, dass er in zwei Stunden im Kittchen sitzt?«, fragte
Felix aufgeregt. »Warum habt ihr ihn nicht gleich hops genommen?«
    Â»Er war nicht zu Hause und auch nicht im Geschäft. Niemand konnte
sagen, wo er sich aufhält, deswegen sind wir zunächst wieder abgezogen.«
    Â»Warum habt ihr nicht auf ihn gewartet?«, fragte Felix empört. »Und
warum habt ihr sein Haus nicht durchsucht? So was macht man, wenn man einen
Verdacht hat!«
    Erik verlor seine Ruhe nicht. »Weil wir Angst hatten, dass ihn
jemand warnt. Kann man wissen, wer mit ihm unter einer Decke steckt?«
    Carolin, die an diesem Tag die Rolle der Hausfrau übernommen hatte,
stellte die Antipasti auf den Tisch, die Mamma Carlotta stets am ersten Tag
ihres Aufenthaltes auf Sylt einlegte, und daneben das Brot, das sie aufgebacken
hatte. Erik und Sören schoben es zwischen die Backenzähne und bissen
verzweifelt darauf herum, während Felix sein Brot nach dem ersten Versuch auf
den Teller zurücklegte. »Das ist steinhart!«
    Â»Wunderbar kross gebacken«, korrigierte Mamma Carlotta ihn, während
sie ihr Brot unauffällig in die Marinade der Antipasti tupfte, um

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