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Flammen über Arcadion

Flammen über Arcadion

Titel: Flammen über Arcadion Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: B Perplies
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Motorradgang und die Garde des Tribunalpalasts zu beheben. Die Männer reparierten die niedergebrannte Palisade, die Frauen und Kinder räumten die Häuser und Straßen auf. Etwa hundert Meter außerhalb des Dorfs schwelte ein riesiger Haufen Asche, aus dem vereinzelte Knochen ragten. Offenbar hatte man die Toten – Freunde wie Feinde – schnellstmöglich verbrannt, um Leichengestank und Krankheiten vorzubeugen.
    Auf dem Dorfplatz wurden sie von Ordun empfangen. »Du bist wieder da«, begrüßte der hünenhafte Priester Jonan. »Und du hast einen Freund mitgebracht.«
    »Ja«, sagte Jonan und stellte Enzo dem Anführer der Mutanten vor. »Ich würde gerne plaudern, aber uns läuft die Zeit davon. Carya wird noch heute vor Gericht gestellt. Wir müssen den Leviathan -Panzer flott kriegen, und danach muss ich mit Pitlit sofort nach Arcadion, um Lucai aufzusuchen und ihn zu überzeugen, für uns herauszubekommen, wo Carya und die Kapsel versteckt sind.« Jonan merkte selbst, wie nervös er klang. Aber die Zeit war auch einfach viel zu knapp! Wenn Aidalon entschied, Carya direkt nach dem Prozess draußen auf dem Hof des Tribunalpalasts hinrichten zu lassen, würden sie zu spät kommen.Dasdurfte nicht passieren!
    »Nun, ich wünsche viel Erfolg«, erwiderte Ordun. »Der Junge und Mablo befinden sich auch schon in den Hallen unter dem Hügel. Du wirst sie dort treffen.«
    Jonan nickte, dann trennten sie sich wieder.
    »Ein Leviathan also«, sagte Enzo, als Jonan mit ihm den Hügel umrundete, um zu dem Eingang des unterirdischen Komplexes zu gelangen. »So ein Ungetüm habe ich ja seit Ewigkeiten nicht mehr gesehen.«
    »Können Sie damit umgehen?«
    Der alte Invitro zuckte mit den Schultern. »Möglicherweise. Ich muss ihn mir anschauen. Aber was hast du damit eigentlich vor? Denn so stark dieser Panzer auch sein mag, selbst damit wirst du Arcadion nicht stürmen können.«
    »Das habe ich auch nicht vor«, antwortete Jonan. »Zumindest nicht direkt. Haben Sie mal die Odyssee gelesen? Diese Abenteuergeschichte?«
    »Nein. Wenn ich etwas lese, beschränke ich mich auf nützliche Texte.«
    »Oh, diese Geschichte ist durchaus nützlich. Ich habe bisher nur ein kleines Stück gelesen, aber da ging es darum, dass irgendwelche Griechen eine riesige, uneinnehmbare Stadt namens Troja infiltrieren wollten. Sie hatten sie zuvor eine Ewigkeit belagert, aber erfolglos. Also haben sie ein riesiges Holzpferd gebaut. In dessen Bauch hat sich eine Handvoll Krieger versteckt. Der Rest ist mit den Schiffen auf See hinausgefahren, um die Trojaner glauben zu machen, die Griechen hätten aufgegeben. Weil sie das Pferd als Opfergabe – oder so ähnlich – betrachteten, holten sie es in die Stadt. Und nachts kamen die Krieger dann aus dem Bauch, öffneten ihren zurückgekehrten Kameraden die Stadttore, und Troja wurde erobert.«
    Enzo warf Jonan einen skeptischen Blick zu. »Es gibt wirklich einfachere Wege, ins Innere von Arcadion zu kommen, als im Bauch eines Leviathan -Panzers.«
    »Aber wir wollen nicht nur in die Stadt, sondern obendrein in die Kaserne des Templerordens«, entgegnete Jonan. »Denn dort befindet sich der Phantom -Hubschrauber, den ich brauche, um Carya und die Kapsel, also das Heiligtum dieser Leute hier, schleunigst aus der Stadt zu bringen.«
    Der Invitro blieb stehen und schüttelte den Kopf. »Das ist Wahnsinn. Was, wenn die Templer den Panzer noch vor der Stadt zerstören?«
    »Wenn die rachsüchtigen Mutanten, die damit angerauscht kommen, nach zwei, drei unbeholfenen Schüssen die Flucht ergreifen und das Gefährt aufgeben? Das glaube ich nicht.«
    »Und wenn der Orden ihn einfach draußen in der Wildnis stehen lässt?«
    »Die Templer gieren nach alter Militärtechnologie. Ein solches Geschenk würden sie niemals verschmähen, da bin ich ganz sicher.«
    »Also schön: Angenommen, sie schleppen den Panzer in ihre Kaserne. Und dann machen sie sich in ihrer Begeisterung sofort daran, ihn von oben bis unten zu überprüfen. In dem Fall möchte ich nicht hinter irgendeiner Frachtklappe versteckt hocken.«
    Jonan zögerte. »Darauf habe ich keine Antwort. Aber was wollen Sie mir damit sagen? Dass ich von dem Plan ablassen soll?«
    »Ganz genau.«
    »Und wie sollen wir stattdessen in die Kaserne kommen?«
    »Nach wie vor: mit List. Aber nutze eine List, die dich unabhängig von den Handlungen der Templersoldaten macht. Eine, die dir eine Fluchtmöglichkeit offen lässt, wenn etwas schief geht.«
    »Nun ja«, sagte Jonan

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