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Flammen über Arcadion

Flammen über Arcadion

Titel: Flammen über Arcadion Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: B Perplies
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zweiten Stock erklommen. »In der Schule alles in Ordnung? Ich hörte, du besuchst jetzt häufiger eine Templerjugendgruppe.«
    Carya nickte und gab pflichtschuldig ein paar Anekdoten aus ihrem Leben zum Besten, wobei sie tunlichst darauf achtete, Ramin nicht zu erwähnen.
    »Sehr schön, wirklich«, kommentierte ihr Begleiter. »Es freut mich, dass es dir gut geht. Wir sind übrigens da.« Er blieb vor einer Tür stehen, öffnete sie und geleitete Carya ins Innere. Sie durchquerten ein leeres Vorzimmer und erreichten ein etwas größeres Büro dahinter, das erstaunlich geschmackvoll eingerichtet war. In einer Ecke stand die Büste eines Politikers oder Feldherrn, den Carya nicht kannte. Daneben, auf einem kleinen, filigran verzierten Tisch, warteten Karaffen mit Wein und Wasser auf durstige Kehlen. In der Mitte des Raums, vor einem Regal mit Akten, befand sich ein großer Schreibtisch, auf dem eine verzierte Schreibtischunterlage und ein goldener Füllfederhalter in einem Edelholzkästchen lagen. Daneben war ein kleines Messingschild mit Alesandrus Namen aufgestellt.
    »Das ist dein Büro?«, staunte Carya.
    »Nun … ja«, bestätigte Alesandru und bot Carya einen der Stühle vor dem Schreibtisch an. Er selbst ließ sich zufrieden auf dem Ledersessel dahinter nieder, nur um im nächsten Moment wieder aufzuspringen. »Möchtest du etwas trinken?«
    »Gerne, danke. Nur Wasser, bitte.«
    Er ging zu dem Tisch mit den Getränken hinüber und schenkte Carya ein Glas Wasser und sich selbst eins mit Wein ein. Nachdem er Carya das Glas ausgehändigt hatte, setzte er sich erneut und hob sein Weinglas. »Auf schöne Überraschungen an einem öden Nachmittag – oder sollte ich sagen wunderschöne ?« Er zwinkerte Carya zu.
    Sie spürte, wie das plumpe Kompliment ihr das Blut in die Wangen trieb, und ärgerte sich sogleich darüber, was die Röte nur noch verstärkte. Um ihr Unwohlsein zu überspielen, lächelte sie linkisch und nahm einen Schluck Wasser.
    »Also, was kann ich für dich tun?«, fragte Alesandru.
    Carya senkte ihr Glas. Sie war dankbar, dass sie etwas in den Händen halten konnte, sonst hätte sie womöglich vor Nervosität begonnen, mit ihren Fingern herumzuspielen. »In der Templerjugendgruppe habe ich vorhin gehört, dass letzte Nacht ein geheimes Labor der Künstlichen entdeckt wurde«, begann sie. Das war eine Lüge. Aber vermutlich würde es nicht die letzte sein, wenn Carya versuchen wollte, Rajael zu helfen.
    Alesandru nickte. »Das stimmt. Es war ein großer Sieg für die Garde des Tribunalpalasts.« Im nächsten Moment runzelte er die Stirn. »Eigenartig nur, dass das schon in der Stadt die Runde macht. Ich dachte, das wäre noch geheim.«
    »Na ja, es wurden keine Einzelheiten genannt«, wiegelte Carya ab. »Nur dass es eine wilde Schießerei gegeben hätte. Natürlich haben die Künstlichen verloren und die Soldaten sie festgenommen. Das stimmt doch, oder?«
    »Das ist richtig«, bestätigte Alesandru. »Womit einmal mehr bewiesen wäre, wie erfolgreich der Lux Dei gegen jeden Gesetzesbruch in Arcadion vorgeht.«
    »Ist unter den Gefangenen zufällig ein junger Mann namens Tobyn?«
    Ihr Gegenüber zuckte mit den Schultern. »Nicht auszuschließen. Warum fragst du?«
    Jetzt wurde es interessant. Den ganzen Weg vom Aureuswall in die Stadt hatte Carya darüber nachgedacht, welche Geschichte sie Alesandru auftischen könnte. Sie hatte sich für die drastische Lösung entschieden, in der Hoffnung, sie würde ihm so gut gefallen, dass er über fragwürdige Einzelheiten hinwegsah. »Ich will ihn leiden sehen!« Sie setzte eine grimmige Miene auf. »Wenn er unter den Gefangenen war, wäre ich glücklicher denn je.«
    Alesandru merkte auf. »Das musst du mir näher erklären.«
    »Dieser Tobyn hat einer Freundin von mir nachgestellt, Miraela. Er hat sie bedrängt und wollte sie zu unzüchtigen Dingen verführen. Glücklicherweise blieb sie standhaft, aber er wollte nicht einsehen, dass sie kein Interesse an ihm hatte. Er war wirklich lästig. Damals kannten wir seine wahre Natur noch nicht, sonst hätten wir ihn gleich den Behörden gemeldet. Als er vorgestern bei ihr auftauchte, verhielt er sich sehr seltsam. Er meinte, er müsse eine Weile weg, aber sie solle auf ihn warten. Er würde sie immer lieben. All so schmalziges Zeug, das wir gar nicht hören wollten. Es war widerlich.« Carya schüttelte sich übertrieben. »Und dann verschwand er – und heute hörte ich von dem Kampf um das Brutlabor. Die

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