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Flammenbraut

Flammenbraut

Titel: Flammenbraut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lisa Black
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ordentlicher Spritzer Febreze hatten den noch im Raum hängenden Geruch nach Hasch fast schon eliminiert, doch der leichte Gestank nach Sauerkraut bereitete ihm weit mehr Unbehagen. Wie konnte man nur so etwas essen?
    »Also«, begann Leroy Turner. »Wie kann ich Ihnen helfen, Officers?«
    »Kannten Sie Kim Hammond?«, fragte Frank.
    Der Mann blinzelte, und für den Bruchteil einer Sekunde erstarrten seine Gesichtszüge. Ist er erleichtert , überlegte Frank, dass wir wegen Kim hier sind anstatt wegen der Drogen, oder ist er bestürzt, weil wir wegen des Mädchens hier sind und nicht wegen der Drogen?
    »Ja«, antwortete Turner. »Nettes Mädchen. Wohnt hier auf dem Flur.«
    »Wohnte«, korrigierte ihn Sanchez.
    Jetzt versuchte er seine Überraschung erst gar nicht zu verbergen. »Was ist ihr zugestoßen?«
    »Wann haben Sie sie zuletzt gesehen?«, erkundigte sich Frank. Bei diesem Zeugen musste er keinerlei Rücksicht nehmen.
    »Was ist mit ihr passiert?«
    »Beantworten Sie bitte erst unsere Fragen.«
    »Warum?«
    »Damit wir keinen Durchsuchungsbefehl für Ihre Wohnung beschaffen müssen. War Kim eine Freundin?«
    Wenn Frank nicht von jedem Drogenhändler, den er je getroffen hatte, belogen worden wäre, dann hätte er Turner allein schon wegen des flüchtigen Ausdrucks aufrichtiger Trauer auf dessen Gesicht von der Liste der Verdächtigen gestrichen. »Ja. War sie. Ich nehme an, da Sie die Vergangenheitsform verwenden, dass sie es jetzt nicht mehr ist. Was ist mit ihr passiert?«
    »Haben Sie ihr Drogen verkauft?«
    »Früher. Nicht, seit sie das letzte Mal im Gefängnis war. Ist sie an einer Überdosis gestorben?«
    »Hat sie denn wieder was genommen?«
    Der alternde Mann schüttelte den Kopf. »Nicht soweit ich weiß. Doch Menschen haben Rückfälle. Wie ist sie gestorben?«, fragte er an Sanchez gewandt, vielleicht dachte er, eine Frau wäre da etwas entgegenkommender. Doch natürlich kannte er Sanchez nicht, die eisern schwieg.
    Frank erklärte, das Mädchen sei umgebracht worden und dass die genaue Todesursache noch nicht feststünde.
    Turner sprach, ohne zu zögern, hatte offensichtlich keine Angst vor ihnen. Kim war sowohl am Donnerstag- als auch am Freitagabend bei ihm gewesen. Sie war nüchtern und hatte aufgeregt geplappert, »hat sich endlich mal so benommen, wie es ein junges Mädchen tun sollte, hat zur Abwechslung einmal Optimismus ausgestrahlt«. Danach hatte er sie nicht mehr gesehen und hatte auch kein richtiges Alibi für Freitagnacht oder Samstag. Den größten Teil des Wochenendes war er allein daheim gewesen, am Samstag hatte er den West Side Market besucht. Mit Freunden.
    Frank stellte seine Standardfrage nach eventuellen Feinden.
    »Kim war nie lange genug hier, um sich Feinde zu machen. Sie war eine Weile im Gefängnis, dann immer mal wieder bei ihrer Mutter. Niemand hier im Haus hat sie groß bemerkt.«
    »Außer Sie.«
    »Wir haben uns gut verstanden.« Wieder erschien der Ausdruck ehrlichen Bedauerns auf seinem Gesicht. Frank bezweifelte nicht, dass der Mann töten könnte, aber auf so eine grausame Weise? Es passte nicht zu Turners Fähigkeit, sich unauffällig zu verhalten – wenn ihr Tod eine Lektion für andere Kunden hätte sein sollen, dann hätte er sie in der Gasse hinter dem Wohnblock liegen lassen. Wenn er sie hätte loswerden wollen, dann hätte er die Leiche in den Fluss hinter dem Gebäude geworfen, ohne sich vorher die Mühe zu machen, sie zu zerstückeln. »Sie konnte mit mir über Sachen reden, die sie mit ihrer Mutter nicht besprechen konnte.«
    »Drogen?«
    Der Mann nickte. »Ja. Und wie es ist, im Gefängnis zu sitzen.«
    »Worüber hat sie am Donnerstag und Freitag mit Ihnen gesprochen?«
    Zum ersten Mal wirkte er unsicher. »Am Donnerstag über nichts Besonderes, das Übliche. Am Freitag hat sie mich allerdings gefragt, was ich tun würde, wenn ich richtig viel Geld hätte.«
    »Geld?«
    »Ja. Wenn ich im Lotto gewonnen hätte oder so.«
    »Woher hätte sie das Geld haben sollen?«
    »Sie hat nicht gesagt, sie würde zu Geld kommen. Sie hat mich gefragt, was ich tun würde, wenn ich es hätte. Es war nur so Gerede. Manchmal hat sie sich in diese Fantasien verstiegen, war ganz aufgeregt wegen einer dieser Hollywood-Tussis und ihren Autos und ihrer Kleidung und wie sie eines Tages das alles auch haben würde. Kinderträume.«
    »Und was haben Sie ihr geantwortet?«
    Turner lehnte sich wieder zurück, der Stuhl knackte bei der Gewichtsverlagerung. »Ich habe ihr

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