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Flammenbucht

Flammenbucht

Titel: Flammenbucht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Markolf Hoffmann
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Sklaven, dem Reich der Abtrünnigen. Allein deshalb reiste ich in den Süden, um in Thax die Frau von Akendor Thayrin zu werden.« Sie wandte sich Baniter zu. »Nun besteht Thax nur noch aus Trümmern, und Akendor ist tot, vermutlich ein Opfer jener kümmerlichen Hofintrigen, die ihr Sitharer so schätzt.«
    »Die Südländer sind wortbrüchig geworden«, fauchte Ejo und legte die Hand an den Griff seines Krummsäbels. »Feige halten sie ihr Heer im eigenen Land zurück, und Euch haben sie mit falschen Versprechungen nach Sithar gelockt. Löst dieses Bündnis, Herrin, bevor unsere Ehre weiter beschmutzt wird.«
    Baniter hob beschwichtigend die Hand. »Sithar steht zu seinem Wort. Unser Heer wird in wenigen Tagen gen Norden aufbrechen, und Akendors Tod wird unsere Vereinbarung nicht belasten. Ich sicherte Euch die Hand des sitharischen Kaisers zu, und diese sollt Ihr bekommen. Heute noch wird Uliman Thayrin, Akendors Sohn, vor den Augen des Heeres zum Kaiser gekrönt. Anschließend wird der Silberne Kreis die Verlobung des Kaisers mit der Königin von Arphat verkünden.«
    Inthara ließ ein Lachen ertönen, als wollte sie Baniter für einen gelungenen Scherz loben. »Ich soll Uliman Thayrin heiraten? Akendors Sohn ist ein Kind, gerade mal zwölf Jahre alt, wenn mich mein Wissen nicht täuscht.«
    »Ein Kind, sicherlich, doch zugleich der Erbe des sitharischen Throns«, warf Scorutar mit süßlicher Stimme ein. »Außerdem glaube ich mich zu entsinnen, daß auch Ihr, verehrte Königin, nicht viel älter wart, als Ihr die Herrschaft antratet.«
    Und das war eine dunkle Stunde für Arphat,
ergänzte Baniter in Gedanken.
Inthara war vierzehn, als sie den Sonnenthron bestieg. Sie ließ ihre gesamte Familie umbringen, um sich die Herrschaft zu sichern.
Inthara bedachte Scorutar mit einem feindseligen Blick. »Wollt Ihr die Tochter des Sonnengottes mit dem Kind eines Krämerkaisers vergleichen? Ich wurde von Geburt an von meinem Vater auf die Herrschaft vorbereitet, während dieser Knabe in Troublinien bei Trödlern und Geldschiebern in die Lehre ging.«
    Auch den Großen Ejo hatte Baniters Vorschlag sichtlich empört. »Eine solche Heirat wäre eine Schande für Arphat! Die Ehe ist uns Arphatern heilig. Allein die Götter entscheiden über den heiligen Bund…« Inthara brachte ihn mit einer unwirschen Geste zum Schweigen. »Ich trage göttliches Blut in mir und kann selbst über diese Angelegenheit entscheiden.« Sie warf Baniter einen entschlossenen Blick zu. »Das Bündnis zwischen Arphat und Sithar ist für mein Volk von großer Bedeutung; nur mit Sithars Hilfe können wir uns gegen die Goldei verteidigen und unsere Unabhängigkeit bewahren. Allein aus diesem Grund werde ich mich dazu herablassen, den Knaben zu ehelichen. Doch diese Schmach werdet Ihr mir versüßen müssen, Baniter Geneder. Ich habe Forderungen an den Silbernen Kreis.«
    Endlich kommen wir zum Wesentlichen,
dachte Baniter.
    Auch Fürst Scorutar schien erleichtert. »Wir werden versuchen, all Euren Wünschen nachzukommen, Königin.« »Das höre ich gern«, antwortete Inthara. »Ich verlange, daß Euer Heer sofort in den Norden aufbricht und uns im Kampf gegen die Goldei beisteht. Des weiteren verlange ich für mich und meine Gefolgsleute völlige Bewegungsfreiheit in der Stadt Vara, die ja neue Residenz des Kaisers werden soll.« Sie hielt kurz inne. Dann deutete sie auf die Priesterin an ihrer Seite. »Und ich verlange freien Zutritt zum Dom von Vara, sowohl für mich als auch für meine Begleiterin Sai'Kanee, die Oberste Geweihte des Gottes Kubeth. Wenn Ihr diese Forderungen erfüllt, werde ich Uliman Thayrin zum Gemahl nehmen.«
    Baniter runzelte die Stirn.
Freier Zutritt zum Dom von Vara? Was, bei Tathril, hat das zu bedeuten?
Er wußte, daß der Dom nicht nur der größte Tempel der Tathril-Kirche war, sondern auch eine der mächtigsten Quellen das Kaiserreiches barg -das Verlies der Schriften, ein Ort wilder, ungestümer Magie, vor langer Zeit gebändigt von dem Zauberer Durta Slargin.
Seit wann ist Inthara an den magischen Quellen gelegen?
    Scorutar Suant wischte sich beunruhigt die Locken aus dem Gesicht. »Das wird nicht einfach sein, Königin. Der Dom zu Vara untersteht der Kirche des Tathril. Die Priester lassen sich ungern vorschreiben, wer in ihren Tempeln ein und aus geht.«
    Intharas Gesicht nahm einen spöttischen Ausdruck an. »Ihr laßt Euch von Euren Priestern zu viele Vorschriften machen. Wohin dies führt, sollte Euch die

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