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Flammenbucht

Flammenbucht

Titel: Flammenbucht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Markolf Hoffmann
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bezahlt. Binhipar hat keinen einzigen von ihnen am Leben gelassen!
    »Seit vielen Jahren komme ich zu dem Stein«, unterbrach Binhipar die Gedankengänge des ganatischen Fürsten. »Vor jeder Sitzung des Thronrats reite ich nach Carmand, um das Grab meines Ahnen Nihirdi aufzusuchen. Ich hoffe, er wird mir verzeihen, daß ich der Schändung seiner Ruhestätte nicht früher Einhalt gebieten konnte.«
Hört, hört - der gute Binhipar ist ein Anhänger des Ahnenkultes !
Bei der Gründung Sithars war die im Volk weit verbreitete Ahnenverehrung auf Druck der Tathril-Kirche verboten worden. Im verborgenen freilich hatten viele Familien den Kult weitergepflegt, offenbar auch die Nihirdi.
Das sollte ich im Hinterkopf behalten,
nahm sich Baniter vor. Es ließe sich womöglich eines Tages gegen Binhipar verwenden.
    Er wies spöttisch auf den schwarzen Stein. »Dann war es wohl Nihirdi selbst, der Euch den Ratschlag gab, die Ritter der Klippen nach Thax zu holen, obwohl dies gegen die Gesetze des Kaiserreiches verstößt?« »Nur auf diese Weise ließ sich die Hauptstadt befrieden.« Binhipar fuhr sich über die Enden seines geflochtenen Bartes. »Ich will ehrlich sein, Baniter - ich hatte nicht damit gerechnet, daß Ihr lebend aus Arphat zurückkehrt. Doch da Ihr nun einmal hier seid, möchte ich Euch warnen. Ich werde nicht zulassen, daß Ihr den Silbernen Kreis ein zweites Mal spaltet!« Er gab den Klippenrittern ein Zeichen, und diese schlössen einen Kreis um die beiden Fürsten. »Kehrt mit Eurer Frau nach Ganata zurück! Verkriecht Euch in Gehani und dankt dem Schicksal, daß ich Euch nicht auf andere Weise für Euer Ränkespiel im Thronrat strafe.« Baniters Augen wurden schmal. »Ihr verkennt die Lage, Binhipar. Es ist mir in Praa gelungen, ein Bündnis mit den Arphatern zu schließen. Königin Inthara befindet sich auf dem Weg nach Thax, und ein Heer von eintausend arphatischen Kriegern begleitet sie. Ich habe den Rittern der Schlucht Anweisung gegeben, sie über den Nebelriß zu lassen. In diesem Augenblick dürften die Arphater wohl gerade Euer Fürstentum durchqueren.« Zufrieden beobachtete er, wie sich in Binhipars Gesicht eine Mischung aus Wut und Bestürzung abzeichnete. »Es waren recht schwierige Verhandlungen. Ein Anführer der Goldei befand sich in Praa und versuchte, die Königin als Bündnispartner zu gewinnen. Ich mußte Inthara große Zugeständnisse machen, um sie auf die Seite Sithars zu ziehen.« Er hielt kurz inne, um die Wirkung seiner Worte zu steigern. »Ich habe ihr die Hand des Kaisers versprochen.«
    Binhipar sperrte ungläubig den Mund auf. »Ihr habt was?«
    »Ganz richtig - Inthara wird mit Akendor den Ehebund schließen.« Lächelnd fuhr sich Baniter über den kurzgeschorenen Kopf. »Nur so können die Wunden heilen, die durch die zahlreichen Kriege zwischen unseren Völkern entstanden sind. Nur so konnte ich Inthara davon überzeugen, gegen die Goldei in die Schlacht zu ziehen und mit Sithar Frieden zu schließen.«
    Binhipars Gesicht verfärbte sich rot. »Seid Ihr des Wahnsinns? Eine Heirat zwischen dem Kaiser und dieser arphatischen Buhle? Wie könnt Ihr es wagen…«
    »Inthara hat dem Bündnis bereits zugestimmt«, fuhr Baniter fort. »Arphats Heer wird den Goldei entgegentreten. Mir hingegen trug die Königin auf, nach Thax zu reiten und die Vorbereitungen für eine baldige Hochzeit zu treffen.« Er blickte sich spöttisch nach den Klippenrittern um. »Nun liegt es an Euch, Binhipar. Verbannt mich aus Thax, schickt mich zurück nach Gehani - doch dann werdet Ihr es sein, der Inthara zu erklären hat, warum das gerade geschlossene Bündnis hinfällig geworden und eine Heirat mit Akendor unmöglich ist. Die Königin ist keine leichte Verhandlungspartnerin, und da sie ein Heer von über tausend Kriegern mit sich führt, sind unangenehme Überraschungen nicht ausgeschlossen… vor allem, wenn sie erfährt, daß ihr kaiserlicher Gemahl spurlos verschwunden ist.«
    Binhipars Augen sprühten vor Zorn. »Woher wißt Ihr davon?«
    »Das, Fürst Binhipar, ist jetzt bedeutungslos«, erwiderte Baniter kühl, »ebenso bedeutungslos wie die Frage, was Ihr mit dem Kaiser angestellt habt, als er Euch unbequem wurde. Es ist wohl nicht damit zu rechnen, daß er wieder auftaucht, nicht wahr?«
    Binhipar zögerte. Dann schüttelte er langsam den Kopf.
    Sie haben ihn tatsächlich umgebracht!
Ein Frösteln erfaßte Baniter.
Wer hätte gedacht, daß Binhipar die Hand an den Sohn seines Freundes Torsunt

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