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Flammende Sehnsucht

Titel: Flammende Sehnsucht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Victoria Alexander
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beeinträchtigt gewesen.
    »Ich würde das wirklich gerne erklären.« Er zog die Schultern hoch und zuckte hilflos die Achseln. »Ich weiß nur nicht recht, ob mir das momentan gelingt. Aber warten Sie, ich ...«
    Sie streckte abwehrend die Hand aus. »Oh, ich bin mir sicher, dass es eine plausible Erklärung dafür gibt, aber ich bin mir ebenso sicher, dass ich gar keine brauche. Ihre Familie, Ihre Finanzen, ja sogar Ihre Freunde sind mehr als respektabel. Was immer auch die Gründe für diese Farce sein mögen, es genügt wohl, wenn ich sage: Ich bin mir sicher, dass Sie weder etwas Ruchloses noch Ungesetzliches an sich haben.«
    »Im Grunde war das alles ziemlich töricht«, murmelte er.
    »Das bezweifle ich nicht.«
    »Und vielleicht nicht ganz zu Ende gedacht.«
    »Auch daran zweifle ich nicht.«
    Sie stieß den Atem aus.
    »Ich habe drei Brüder, Mylord, und eine ganze Schar männlicher Verwandter, Effington-Verwandter zumal, sowie einen Ehemann, der sich derzeit recht gut darauf verstand, sich als etwas auszugeben, das er nicht war. Ich bin mit den Eigenheiten der Männer durchaus vertraut.«
    »Ausgezeichnet.« Er seufzte erleichtert. »Ich kann Ihnen gar nicht sagen, wie schwierig es wäre, etwas so Dummes ...« Etwas anderes fiel ihm ein, und er hielt inne. »Werden Sie Ihrer Schwester verraten, dass es mit meinem Ruf doch nicht so weit her ist?«
    »Ich denke nicht.« Lady Stephens hielt inne, um die passenden Worte zu wählen. »Meine Schwester findet das womöglich nicht ganz so ...amüsant wie ich. Vorerst halte ich es fürs Beste, sie in ihrem Glauben zu lassen. Gegenwärtig ist sie ja der Vorstellung, einen Mann von so - sie verkniff sich ein Lächeln - üblem Leumund wie Sie zum Freund zu haben,
    nicht abgeneigt. Und Freundschaft ist ein ausgezeichneter Ausgangspunkt.«
    »Ich bin mehr als bereit, mich zu bessern, Mylady«, sagte er entschieden.
    »Oh, davon bin ich überzeugt.« Sie wandte sich wieder dem Park zu, und ihre Stimme klang beiläufig: »Haben Sie schon einen Lord Perfect für sie gefunden?«
    »Nein.« Er schüttelte den Kopf. »Offen gestanden glaube ich nicht, dass es diesen Mann gibt.«
    »Was werden Sie also unternehmen?«
    »Ich weiß es im Grunde noch nicht.«
    »Sind alle Ihre Pläne so gut durchdacht, Mylord?«
    Er lachte leise. »Auch wenn es nicht den Anschein haben sollte, zuweilen haben sie recht gut funktioniert.« Ein ernster Ton schwang in seiner Stimme. »Ungeachtet der Wette, die ich mit Miss Effington abgeschlossen habe, bin ich durchaus entschlossen, ihr Herz und ihre Hand zu gewinnen.«
    »Und ich, Mylord, bin bereit, alles in meiner Macht Stehende zu tun, damit Sie dieses Ziel erreichen.«
    Neugierig betrachtete er sie von der Seite. »Warum eigentlich?«
    »Meine Schwester war sich ihrer selbst, ihrer Entscheidungen und ihrer Ansichten immer völlig gewiss. Nie hat sie auch nur das geringste Bedürfnis verspürt, sie für sich zu behalten.« Sie warf ihm einen scharfen Blick zu. »Sie kennen ihren Hang zur Unverblümtheit, nehme ich an?«
    »Gott, ja.«
    »Kann einem wohl gar nicht entgehen.«
    Sie lachte, dann schüttelte sie den Kopf.
    »Sie haben es geschafft, dass Cassie sich selbst in Frage
    stellt. An sich zweifelt. Das habe ich noch nie erlebt. Das hat eine Menge zu besagen.«
    Seine Laune hob sich. »Dann habe ich also eine Chance?«
    »Eine sehr gute, würde ich meinen.« Sie wandte ihm wieder das Gesicht zu und lächelte verschwörerisch. »Ich habe keine Ahnung, was bei diesem Spiel zwischen Ihnen beiden letztlich herauskommen wird, aber es sollte doch höchst unterhaltsam werden.«
    »Für Sie vielleicht«, meinte er trocken.
    »Meine Schwester weiß es noch nicht - und ich bin mir durchaus nicht sicher, ob Sie es schon wissen —, aber Sie sind, und zwar mehr als jeder andere, ihr wirklicher Lord Perfect.« Sie lächelte. »Gott helfe Ihnen beiden.«

7
    Der größte Vorteil, den wir Männer vor den Frauen haben, besteht in der Tatsache, dass wir nicht immer so dumm sind, wie sie glauben. Allerdings ist es besser, sich das nicht anmerken zu lassen.
    Thomas, Marquis von Helmsley
    Sie wirken sehr nervös heute Abend, Miss Effington«, meinte Lord Berkley beiläufig. »Fehlt Ihnen
    etwas?«
    »Ganz und gar nicht, Mylord.« Cassies ruhige Stimme wurde von dem sehr vernehmlichen Flattern in ihrem Bauch Lügen gestraft. »Wenn überhaupt, so liegt es daran, dass ich es nicht gewöhnt bin, allein mit einem Gentleman auf dunklen Gartenpfaden zu

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