Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Flammende Sehnsucht

Titel: Flammende Sehnsucht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Victoria Alexander
Vom Netzwerk:
wandeln.«
    »Das ist ein wunderbarer, wohlgepflegter Pfad. Und es gibt hier unzählige Lampione, die den Weg erhellen. Wir befinden uns kaum außer Sichtweite der Terrasse und der Saalfenster. Außerdem gehen Ihre Schwester und Ihr Schwager nur wenige Schritte hinter uns.« Er warf einen Blick über die Schulter. »Hinter dieser Biegung, glaube ich. Momentan außer Sicht, aber nahe genug, um Ihnen zu Hilfe zu eilen, sollten Sie es für notwendig erachten, um Hilfe zu schreien.« Ein deutlicher Ton von Belustigung schwang in seiner Stimme.
    »Ich bezweifle, dass das nötig sein wird«, erwiderte sie kühl.
    »Nein, natürlich nicht. Wir haben ja bereits festgestellt,dass Sie wahrscheinlich weit stärker sind, als Sie den Eindruck erwecken. Da sollte, wenn überhaupt, wohl ich froh und dankbar sein, eine rettende Hand in meiner Nähe zu wissen.«
    Sie unterdrückte ein Lächeln. »Es wäre mir im höchsten Maße zuwider, Ihnen wehtun zu müssen.«
    »Und ich werde es mit allem, was in meiner Macht steht, verhindern.« Er lächelte. »Wahrscheinlich.«
    Sie musste lachen und registrierte irgendwo im Hinterkopf, wie rasch er ihr die Befangenheit genommen hatte.
    »Es ist eine herrliche Nacht für einen Spaziergang unter Sternen, mit einem Freund an der Seite.« Er warf ihr einen Blick zu. »Finden Sie nicht auch, Miss Effington?«
    »In der Tat, Mylord, aber« - sie atmete tief durch - »ich würde gern noch einmal auf unsere Wette zurückkommen.«
    »So schnell schon bereit, Ihre Niederlage einzugestehen?«
    »Im Gegenteil.« Sie folgten einer weiteren Biegung des Pfades, und sie fragte sich, wie weit Delia und St. Stephens wohl zurücklagen; sie war sich nicht so recht schlüssig, ob sie nun wollte, dass sie jeden Augenblick hinter ihnen auftauchten oder lieber gar nicht mehr. »Ich finde sie einfach nicht ganz fair.«
    »Verstehe. Es fallt Ihnen schwer, eine Miss Wonderful für mich zu finden, nicht wahr?«
    »Seien Sie nicht albern.« Der Pfad teilte sich vor einem runden Rasenstück, samt Gartenbank, kleinem Brunnen und einer hohen Eibe, die man zu einer Spiralenform beschnitten hatte.
    »Also das ist ja wirklich albern.« Lord Berkley starrte auf das Gebilde.
    »Ich finde es eigentlich recht hübsch.« Cassies Blick wanderte an der Eibe empor, die bis zu den Sternen reichte. »Es besitzt Symmetrie und Ordnung.«
    »Sprechen Sie von - Perfektion? Vollkommenheit?«
    »Gewissermaßen«, nickte sie, »ja, finde ich schon.«
    »Manche würden auch sagen, dass man die Vollkommenheit bereits in der Natur vorfindet, und würden die Beschneidung eines Baums in eine geometrische Form als Verirrung abtun.«
    »Würden Sie das so sehen?« Sie warf ihm einen neugierigen Blick zu.
    »Möglicherweise.« Er nickte nachdenklich. »Ich finde es eigentlich nur bedauerlich, wenn man etwas - ob Baum, Strauch oder Mensch - in eine Form zwingt, die nicht für ihn vorgesehen war. Damit geht man an gegen seine wahre Natur, seinen Lebenszweck, wenn Sie so wollen. Ich finde, man sollte seinem Wesen treu bleiben.«
    »Es sei denn, jemandes Wesen ist unannehmbar?«, sagte sie leise.
    »Haben Sie etwas gesagt?«
    Sie zuckte zusammen. Hatte sie das wirklich laut gesagt? Sie zwang sich zu einem unbeschwerten Lachen. »Ich fürchte, ich habe laut gedacht, aber es war nichts Wichtiges, bestimmt nicht.«
    »Das wage ich zu bezweifeln.« Er verschränkte die Hände hinter dem Rücken und betrachtete die Eibe, die nun merkwürdigerweise gar nicht mehr so vollkommen schien. »Da Sie über unsere Wette sprechen wollen, kann ich nur vermuten, dass Sie dabei die Probleme im Sinn hatten, die einem bei der Suche nach Miss Wonderful so begegnen, und vielleicht auch, wie Sie sich elegant aus unserem Handel davonstehlen können.« Er bedachte sie mit einem todernsten Blick, zwinkerte aber dabei. »Ich muss Ihnen allerdings sagen, Miss Effington, dass ich dennoch fest mit meinen vierzig Pfund rechne.«
    »Ihren was?« Sie starrte ihn ungläubig an. »Wenn wir uns einigen könnten,das Ganze abzubl...«
    »Aber ich habe ja gar nicht die Absicht, mich zu einigen.«
    »Also gut, dann stellen Sie sich darauf ein und legen Sie mir schon mal meine vierzig Pfund bereit, da ich nicht den geringsten Zweifel habe, wer dieses Spiel gewinnen wird. Sie sind sich Ihrer Sache viel zu sicher, Mylord.« Ohne zu überlegen, trat sie näher und blickte zu ihm auf. »Miss Wonderfuls gibt es wie Sand am Meer, ich werd’s Ihnen zeigen. Allein in diesem Augenblick befinden sich etwa

Weitere Kostenlose Bücher