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Flammende Versuchung

Flammende Versuchung

Titel: Flammende Versuchung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Celeste Bradley
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lass sie nicht runtersehen!

    Sie tat es nicht, sondern schaute ihm mit ihren saphirblauen Augen direkt ins Gesicht. Ihre Augen waren so schön. Er hatte blauere gesehen, wenn auch nicht viele. Er hatte sogar ein absolut faszinierendes Aquamarin gesehen – aber er hatte noch nie Augen gesehen, die so klar und direkt schauten. Ehrliche Augen.
    Ein lächerlicher Gedanke! Augen waren nichts als Augen. Ob blau oder braun oder grün – Augen zeigten nicht mehr und nicht weniger als das, was ein anderer in ihnen sehen wollte. Er hatte beschlossen, Reinheit und Zuneigung in Melindas Augen zu sehen, Bescheidenheit und Anstand in Phoebes. Er hatte sich beide Male getäuscht, nicht wahr?
    »Mylord, stimmt etwas nicht mit mir?«
    Er riss sich aus seinen Erinnerungen. »Natürlich. Ich meine, nein, natürlich nicht.« Sie schaute ihn jetzt offen mit gerunzelter Stirn an. Wer konnte es ihr verübeln? Er benahm sich wie ein Irrer.
    »Manchmal seid Ihr ein sehr merkwürdiger Mann.«
    Du hast ja keine Ahnung, hübsche Deirdre. Und er hatte nicht vor, es sie wissen zu lassen. Er atmete heftig aus und zwang sich, wenigstens halbwegs logisch zu denken. »Ihr wolltet etwas über einen Dodo sagen?«
    Sie blinzelte. »Oh. Ja.«
    Er konnte fast sehen, wie die Rädchen in ihrem Kopf sich in Bewegung setzten und Geschwindigkeit aufnahmen.
    »Ihr legt Eure Eier in fremder Vögel Nester und erwartet, dass die dann Eure Jungen aufziehen«, verkündete sie triumphierend.

    »Kuckuck.«
    Sie blinzelte. »Ich bitte um Verzeihung.«
    Er seufzte, denn er war nicht in der Stimmung für einen Vortrag über seine Unzulänglichkeiten als Vater. »Es ist der Kuckuck, der seine Eier in fremder Vögel Nester legt.«
    »Oh.« Sie machte eine abwertende Geste. »Ein unbedeutendes Detail. Der Punkt ist …«
    »Ich weiß, was Ihr sagen wollt.« Er hob eine Hand, um weiteren Tiraden Einhalt zu gebieten. »Ihr glaubt, dass Lady Margarets schlechtes Benehmen ein Versuch ihrerseits ist, meine Aufmerksamkeit zu erregen. Ihr meint, dass sie sich sofort beruhigen würde, wenn ich mit ihr ausreiten und ihr Gutenachtgeschichten vorlesen würde.«
    Das ließ sie innehalten.
    Er fuhr fort. »Euer brillanter, lebensverändernder Vorschlag ist, dass ich meine anderweitigen Verpflichtungen aufgebe, um jederzeit für dieses kleine, eigensinnige Wesen da zu sein, das mehr als ein Dutzend Kindermädchen und noch einmal eineinhalbmal so viele Erzieherinnen vergrault hat – erwachsene Frauen wohlgemerkt, mit Erfahrung in ihrem Beruf und makellosen Referenzen, und keine von ihnen hat es länger als eine Woche ausgehalten, die meisten sehr viel kürzer.«
    Er verschränkte die Arme und schaute auf seine wunderschöne, sprachlose Frau. »Warum, um alles in der Welt, warum glaubt Ihr, dass ich – ein Mann ohne jede Erfahrung und Talent mit Kindern – es besser machen könnte als all diese intelligenten und erfahrenen Frauen?«

    Es war ein brillantes Argument, und er hatte es in seiner hochherrschaftlichen Art dargebracht, die vielen der genannten Erzieherinnen den Boden unter den Füßen weggezogen hatte und mehrere der abgehärteten Kindermädchen dazu brachte, sich mitleiderregend schniefend aus seiner Gegenwart zurückzuziehen.
    Die schöne Deirdre, Lady Brookhaven, wohlerzogen und ohne Zweifel damenhaft, schaute mit klaren blauen Augen zu ihm auf …
    Und gab ein unfassbar unanständiges Geräusch von sich. »Was für ein Haufen Pferdescheiße«, sagte sie und verdrehte die Augen.
    Dann trat sie vor, bis sie ihm so nah war, dass er sie in die Arme schließen und fest an sich ziehen könnte, sodass sie fühlen würde, wie sein Verlangen sich an sie presste, dass er ihren feuchten Mund küssen könnte, bis sie nichts mehr zu sagen vermochte. Er spürte einen dumpfen Schmerz und sah an sich herab. Sie bohrte ihm ihren Zeigefinger in die Brust.
    »Lord Brookhaven, Ihr seid ein Feigling. Was noch schlimmer ist: Ihr seid auch noch ein Lügner.«
    Zorn stieg in ihm auf und vermischte sich mit seinem Verlangen. »Ihr betretet gefährliches Gelände, Mylady.«
    Wieder verdrehte sie die Augen. »Was wollt Ihr tun? Mich in mein Zimmer sperren und vergessen, mich zu füttern? Das habe ich bereits überstanden, vielen Dank auch. Ihr müsstet Euch schon arg ins Zeug legen, um Lady Tessas Strafen zu überbieten, und ich halte Euch nicht für so einen Mann.«
    Calder runzelte die Stirn. Konnte es wahr sein? Er sollte
Lady Tessa etwas genauer überprüfen lassen. Nachdem er das

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