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Flammende Versuchung

Flammende Versuchung

Titel: Flammende Versuchung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Celeste Bradley
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machte, konnte er den Rücken des Butlers sehen. Wenn der Mann ihn entdeckte, hätte er eine Menge zu erklären.
    »Dann ist also die Tür zwischen seiner Lordschaft und Mylady immer noch verschlossen?«
    Baskin wich nicht weiter zurück. Stattdessen schlich er vor, bis er um die Ecke sehen konnte.
    Das hübsche Dienstmädchen, das vor dem Butler stand, nickte. Sie sah aus, als bedauerte sie etwas sehr, was auch immer es war. »Mylady geht nicht in die Nähe. Sie hat mich sogar einen der Stühle mit der hohen Lehne davorstellen lassen, als wäre es ein Stück Wand.«
    Der Butler schüttelte den Kopf. »Das ist kein guter
Anfang für eine Ehe. Die vorherige Lady Brookhaven hat es einige Jahre ausgehalten, bevor sie eine Ecke aus dem Kaminsims in ihrem Schlafzimmer schlug, indem sie eine Vase nach seiner Lordschaft warf.«
    »Ich … ich wollte fragen … soll ich etwas zu ihr sagen? Wenn sie nur Angst hat vor … vor einer Beziehung zu einem Mann, dann könnte ich … also, um ehrlich zu sein, könnte ich nicht … aber vielleicht könnte die Köchin mit ihr sprechen?«
    Baskin spürte, wie Hoffnung in seinem ganzen Körper aufkeimte. Deirdre hielt sich ihren riesigen Ehemann vom Leib? Hatte es seit der Hochzeit getan, wenn er das richtig mitbekommen hatte?
    Wenn sie nur Angst hat …
    Deirdre hatte Angst vor dem Mann, den sie die Bestie von Brookhaven nannten. Verdammt, welche unnatürlichen Praktiken hatte er von ihr verlangt, dass sie die Tür zwischen ihnen absperrte und verbarrikadierte?
    Oder – durfte er hoffen? – vielleicht hob sie sich für die wahre Liebe auf? Für ihn?
    Sie war einsam hier, umgeben von Brookhavens getreuen Dienern, die sich selbst jetzt verbündeten, um sie zu unaussprechlichen »Beziehungen« mit ihrem furchterregenden Ehemann zu zwingen. Niemand war da, der ihr half.
    Entschlossenheit stärkte Baskins Rückgrat.
    Niemand außer ihm.
     
     
    Deirdre saß in dem stillen Salon. Sie hatte die Schuhe ausgezogen und die Füße aufs Sofa hochgelegt und war
ein bisschen ratlos, so ganz ohne Plan. Vom ersten Augenblick an, da sie gelesen hatte, dass Brookhaven sich wieder in gesellschaftlichen Kreisen bewegte, hatte sie ein Ziel gehabt. Zunächst ihn auf sich aufmerksam zu machen, dann ihn zu heiraten, dann ihm eine Lektion zu erteilen, und jetzt – jetzt wollte sie einfach nur mit diesem endlosen Ränkeschmieden und Verwirrspiel aufhören.
    Sie war so in ihre traurigen Gedanken versunken, dass sie kaum mitbekam, wie die Tür sich öffnete. Als niemand herantrat, um das mit Krümeln bedeckte Tablett auf dem Tisch vor ihr wegzuräumen, schaute sie auf.
    »Baskin!« Sie warf einen schuldbewussten Blick in Richtung der zerknüllten Seiten im Kamin. Sie stand rasch auf und lenkte ihn ab, indem sie ihm lächelnd entgegentrat. »Ich hatte gedacht, Ihr wärt gegangen.«
    Er starrte sie ernst an. »Aber Ihr seid froh, dass ich noch da bin, nicht wahr? Ihr seid froh, nicht allein in diesem Haus zu sein.«
    Unbehaglich blieb sie stehen und wich, unbeschwert lachend, zur Tür aus. »Ich freue mich immer über angenehme Gesellschaft«, sagte sie. In der Hoffnung, dass ihr Öffnen der Tür ihn dazu bringen würde, hinauszugehen, streckte sie die Hand nach der Klinke aus.
    Er hielt sie mit einer hitzigen Hand an ihrem Arm davor zurück.
    Erschrocken starrte sie ihn an. »Mr Baskin!«
    Sein Griff lockerte sich nicht. »Meine Dame, Ihr müsst wissen, dass ich Euer ergebenster Galan wäre … wenn Ihr meiner benötigt.« Er schaute ihr in die Augen. »Benötigt Ihr einen?«

    Er stand so dicht vor ihr, dass sie vom Duft seines Gesichtswassers schier überwältigt wurde. Sie versuchte einen Schritt zurückzutreten. »Sir, seid versichert, dass ich nicht weiß, was Ihr sagen wollt.«
    »Ihr müsst Euch nicht vor mir verstellen. Nicht vor mir!« Er rückte dichter an sie heran. »Bevor ich Euch getroffen habe, war mein Leben wie dieser schreckliche Nebel, wie diese Londoner Besonderheit. Es umgab mich, schnürte mir die Luft ab, verschmutzte jeden meiner Atemzüge. Ich wollte nicht leben. Ich konnte nicht sehen, wohin ich ging – ich war verloren und einsam, und alles verursachte mir Schmerzen -, ich hielt die Welt an sich nicht aus. Könnt Ihr das nicht verstehen? Ihr wart es, die dem ein Ende bereitete. Ihr habt mich angelächelt, und ich konnte zum ersten Mal durchatmen! In Eurer Nähe fühle ich mich, als wandelte ich im Sonnenschein, selbst wenn es regnet.«
    Es war die beste Poesie, die er je verfasst

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