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Flammender Diamant

Titel: Flammender Diamant Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ann Maxwell
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Sedimentlagerstätten, ist eine unordentliche Angelegenheit.«
    Begleitet von dem ständig zunehmenden Donner fallenden Wassers aus der Ferne wateten Erin und Cole durch die breite, flache Pfütze. Er blieb immer in der Nähe der Wand, bis sie die Öffnung mit der Markierung >2< erreichten. Die Aussicht, wieder kriechen zu müssen, war nicht sehr einladend. Die Öffnung war klein. Das Wasser strömte fast zwanzig Zentimeter hoch und schnell hinein.
    »Nun?« fragte Erin, als sie neben ihm stand.
    »Das Wasser fließt von uns weg.«
    »Ja und?«
    Er zuckte mit den Schultern. »Ich hatte erwartet, daß es auf den Wasserfall zufließen würde, der hinter uns zu hören ist.«
    Dann ließ er sich auf Knie und Hände herunter und fing fluchend wieder an zu kriechen. Erin folgte ihm. Ein paar Minuten später verstand sie, warum Cole immer wieder fluchte. Die Decke des Ganges senkte sich bis auf dreißig Zentimeter und auch die Seitenwände wurden immer enger, bis seine Schultern auf beiden Seiten den Felsen berührten.
    »Kannst du durchkommen?« rief sie.
    Er knurrte nur, dann ertönte ein Platschen und wieder ein Fluch, als der Tunnel scharf nach links abbog. Er zwängte sich hindurch und stellte fest, daß es dahinter wieder offener wurde. Die Decke hob sich. Bald stand er wieder aufrecht, aber seitlich zum Verlauf des Tunnels, denn der war so schmal geworden, daß seine Schultern in der Breite nicht mehr hineinpaßten.
    Das Geräusch fallenden Wassers füllte den schmalen Spalt, aber nur ein paar kleine Rinnsale waren zu sehen. Vier Meter weiter tauchte noch eine Leiter auf. Sie führte aufwärts durch den nächsten langen, schmalen Schacht, der nur an einer Stelle durch fließendes Wasser verbreitert worden war. Die Sprossen glänzten naß.
    »Warte, bis ich oben bin, bevor du loskletterst«, sagte Cole.
    Ohne zu zögern, stellte er sich auf die erste Sprosse. Der Schacht war so eng, daß er sich keine Sorgen zu machen brauchte, daß die Leiter sich drehen oder er gegen den Fels stoßen könnte. Wasser floß über einen unsichtbaren Rand von oben herab und übergoß stetig die Leiter.
    Vierzehn Sprossen später erreichte Cole die nächste Öffnung im Stein. Er rollte sich aus dem Schacht und rief zu Erin hinunter: »Komm rauf.«
    Erins Helmlampe erlosch auf halbem Weg nach oben. Sofort leuchtete Cole mit seiner Lampe über den Rand hinunter. Als ihre Schulter und der Rucksack über dem Rand des Schachts erschienen, hob er sie heraus, nahm ihren Helm ab und zündete die Flamme wieder an. Sie seufzte erleichtert.
    »Ich hatte schon Angst, sie würde vielleicht nicht mehr funktionieren«, gab Erin mit wackliger Stimme zu.
    »Das kann passieren. Es ist einfach verdammt viel Wasser hier.« Cole zögerte. »Wir sollten umkehren.«
    »Wir haben eine Menge Kerzen und Streichhölzer, falls nötig.«
    Eine ganze Weile sah Cole Erin an. Ihr Gesicht trug Zeichen der Anspannung. Sie war eine Frau, die Licht liebte, weil es das Zentrum ihres Berufes war. In der völligen Dunkelheit einer Höhle zu sein, hatte sie erschüttert.
    »Es gefällt dir nicht besonders hier unten, stimmt's?« fragte
    er.
    »Es hat mir Spaß gemacht, den Diamanten zu finden. Und den Rest ertrage ich noch eine kleine Weile.«
    Sein Lächeln blitzte am Rand ihres Lichtkegels. »Noch eine Viertelstunde. Wenn wir bis dahin nichts gefunden haben, gehen wir zurück. Es ist einfach zu gefährlich für dich.« »Für dich nicht?«
    »Ich kenne die Risiken. Du nicht.«
    »Und wie riskant ist es hier?«
    »Wenn wir überleben, werde ich von dieser Höhle träumen und schweißgebadet aufwachen«, sagte er offen. »Es ist der absolute Wahnsinn, daß wir hier unten sind.«
    »Abe hat auch überlebt.«
    »Gott schützt Narren und Betrunkene.«
    »Dann sind wir wenigstens zur Hälfte sicher«, gab sie zurück.
    Cole lachte. »Mach die Augen zu, Erin.«
    »Warum?« fragte sie, während sie die Augen schloß.
    »Damit mein Licht dich nicht blendet.«
    Erin spürte die glatte Wärme von Coles Lippen und die Hitze seiner Zunge, als sie sein Kuß plötzlich wild und tief traf. Sie spürte, wie er ihr den Rucksack abstreifte, während er sie hochhob und fest an sich drückte. Der Kuß endete fast genauso plötzlich, wie er begonnen hatte, und jetzt war ihr Schaudern mehr als nur eine Folge der Kälte. Einen Moment später zog er ihr sanft sein Hemd über, obwohl sie gegen die dritte Schicht Kleidung protestierte.
    »Ich werde es doch ohnehin nur im nächsten Engpaß

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