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Flammender Himmel

Titel: Flammender Himmel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ann Maxwell
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die Hitze, die von seinem Körper wie in Wellen ausströmte, ihre Kleidung durchdrang und bis unter die Haut ging. Ihr Herz pochte wie wild; ihr wurde fast schwindlig, und sie konnte kaum atmen.
    Ihre Brustwarzen, die über Hawks Arm streiften, verhärteten sich qualvoll. Ihre Pupillen weiteten sich, verschlangen das klare Grün ihrer Augen und ließen sie fast schwarz erscheinen.
    Angel war zu unerfahren, um die Symptome plötzlicher, leidenschaftlicher Erregung zu erkennen. Hawk war es nicht. Alle seine Sinne waren in Alarmbereitschaft, vibrierten unter den Signalen, die Angel aussandte.
    Er wollte sie liebkosen, überall, wollte ihre Haut fühlen, sie schmecken, in sie eindringen, wollte beenden, was sie mit ihrer Berührung ausgelöst hatte. Aber Derry konnte jeden Moment in die Küche kommen. Oder Angel konnte es sich anders überlegen und sich wieder vor ihm zurückziehen.
    Hawk hatte so lange auf den richtigen Moment gewartet, auf den letzten Flügelschlag, den Angriffsschrei, mit dem sich der Raubvogel auf seine Beute stürzte; er hatte Geduld, er konnte warten, bis Angel jede Deckung aufgab, bis sie ihre Unschuldsmaske fallen ließ und rettungslos sein war.
    Mit einer ruhigen Bewegung kehrte er Angel den Rücken zu, und dabei streifte sein Arm scheinbar unabsichtlich über ihre Brüste.
    Angel stieß ein unfreiwilliges, verzweifeltes Keuchen aus. Einen Moment lang konnte sie Hawk nur anstarren. Sie fragte sich, ob er auch nur einen Bruchteil von dem gefühlt hatte, was in ihr vorgegangen war.
    Äußerlich war ihm keinerlei Emotion anzumerken. Soweit sie es beurteilen konnte hatte er ihre Reaktion auf seine Berührung überhaupt nicht bemerkt. Und auch selbst keinerlei Reaktion auf ihre Nähe gezeigt.
    Diese Erkenntnis hätte sie eigentlich beruhigen müssen, aber sie tat es nicht. Angel fühlte sich auf einmal sehr einsam und verloren, beinahe ängstlich. Sie war immer noch fast schmerzlich erregt. Traurig senkte sie den Blick.
    Ist Hawk so sehr ans Alleinsein gewöhnt, daß er mich überhaupt nicht mehr wahrnehmen kann?
    Was für eine Ironie, daß ich mich nun, nachdem ich Grant verloren habe, ausgerechnet in einen Mann verlieben muß, der mich anscheinend weder braucht noch haben will.
    Angel stand regungslos in der Küche. Ihr Blick war ins Leere gerichtet; sie sah nichts, nicht einmal Hawk. Ihre Gedanken wirbelten wild durcheinander.
    Sie erkannte, daß es nicht nur der Gedanke ans Fischen war, der ihr Blut heute früh beim Aufwachen in Wallung gebracht hatte. Es war die Aussicht, Hawk endlich für sich allein zu haben.
    Kein Derry. Keine Anrufe aus New York, Texas oder Tokio.
    Keine verspäteten Ausflüge. Nur Hawk und Angel und die rastlose, unendliche See. Fünf Tage ganz allein. Vielleicht sogar länger.
    Alles konnte in dieser Zeit passieren.
    Sogar Liebe.
    Der Gedanke erschreckte sie einen Moment lang zutiefst. Doch dann akzeptierte sie ihn ebenso, wie sie den Autounfall, der ihr Leben auf so grausame Weise verändert hatte, schließlich akzeptiert hatte.
    Vor der Wahrheit weglaufen ändert nichts, ganz bestimmt nicht die Realität, sagte sie sich. Weglaufen schwächt nur.
    Und ich brauche all meine Kraft, wenn es um Hawk geht.
    Sie stand noch immer regungslos in der Küche, kaum eine Armeslänge von Hawk entfernt, als ihr dämmerte, daß sie Gefahr lief, sich rettungslos in den Mann zu verlieben, wenn sie noch länger mit ihm zusammen war. Seine Einsamkeit, seine Kraft und Intelligenz, die Anflüge von Rücksicht und Zärtlichkeit, die auf so bewegende Weise auf Gefühle hinwiesen, die hinter seinem harten Äußeren verborgen lagen, zogen sie unwiderstehlich an.
    Hawk war wie eine Buntglasscheibe in der schwarzen Nacht, voller Rätsel und Geheimnisse und finsterer Schatten. Doch sobald die Sonne darauffiel, erwachte das Glas mit einemmal zu sprühendem Leben, erstrahlte und schillerte in allen Farben der Liebe, wo zuvor nur Dunkelheit gewesen war.
    Angel wußte nicht, ob sie stark genug war, um die Sonne in Hawks Leben zu sein.
    Sie wußte nur eins: daß sie’s versuchen mußte.

11. Kapitel
    Angel blickte auf die Cockpituhr und fluchte innerlich. Alles schien sich dagegen verschworen zu haben, daß sie und Hawk endlich einmal rechtzeitig zum Fischen auslaufen konnten.
    Es war fünf Uhr nachmittags, und sie hatten den Campbell River noch kaum hinter sich gelassen.
    Einen Moment lang überlegte Angel, ob sie nicht einfach die Schleppangeln zwischen all den schwimmenden Baumstämmen auslegen

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