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Flammender Himmel

Titel: Flammender Himmel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ann Maxwell
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vier Jahren ...«
    Angel zögerte. Es war einfacher, Derry glauben zu lassen, daß sie um die Vergangenheit trauerte.
    Einfacher, aber kaum die Wahrheit. Zumindest nicht die ganze.
    »Zum Teil«, erwiderte sie. »Zum Großteil aber liegt’s daran, daß dein Mr. Hawkins und ich beim besten Willen nicht miteinander auskommen.«
    Er riß überrascht die blauen Augen auf.
    »Was ist passiert?« Dann verengten sich seine Augen. »Er hat sich doch nicht etwa an dich rangemacht, oder?«
    Derrys Stimme klang auf einmal hart und viel erwachsener als sonst.
    Angels Mundwinkel verzog sich verächtlich, so wie Hawk es immer machte.
    »Rangemacht?« wiederholte sie. »Nein, nichts, das so vertraulich wäre. Wenn du mich fragst, hat Hawk wirklich nichts an sich, was zu Vertraulichkeit einlädt.«
    Angel klang vollkommen überzeugt, denn sie hatte nicht das Gefühl zu lügen. Sich an jemanden heranmachen bedeutete, daß dem anderen unerwünschte Aufmerksamkeiten zuteil wurden. Hawks Umarmungen waren für sie jedoch nicht unerwünscht gewesen, zumindest anfangs nicht. Auch hatte sich nichts Vertrauliches zwischen ihnen abgespielt, jedenfalls nicht im tieferen Sinne des Wortes.
    Sie kannten einander nicht gut genug, um ihr Verhältnis als vertraulich bezeichnen zu können. Das hatten sie ja bewiesen, als sie sich gegenseitig auf so fatale Weise falsch eingeschätzt hatten.
    Derry entspannte sich ein wenig. »Und was ist wirklich passiert?«
    »Nun, wir sprechen einfach nicht dieselbe Sprache«, sagte Angel entschieden.
    Er wartete verblüfft.
    Angel sagte nichts weiter.
    »Was meinst du damit?« bohrte er.
    »Sagt dir das Wort Misogynie etwas?« fragte Angel und spielte abwesend mit dem Holzkratzer.
    »Es ist noch zu früh für Rätselraten«, erwiderte Derry.
    »Mr. Miles Hawkins ist misogyn. Er haßt Frauen und mißtraut ihnen. Ich bin eine Frau. Also haßt er mich, also mißtraut er mir. Das«, sagte Angel ruhig und sah Derry aus traurigen grünen Augen an, »macht das Zusammensein mit ihm äußerst schwer für mich. Und er ist ebenso ungern mit mir zusammen.«
    Entsetztes Schweigen folgte. Derry konnte sich beim besten Willen nicht vorstellen, daß jemand das blasse, erschöpfte Mädchen mit den traurigen Augen, das vor ihm stand, hassen konnte.
    »Das kann ich nicht glauben«, sagte er.
    »Ich schon.«
    Angel legte den Holzkratzer erschöpft beiseite.
    »Ruf Carlson über Funk«, sagte sie. »Wir haben ihn zufällig in der Browns Bay getroffen, und er hat sich erboten, Hawk zum Fischen mitzunehmen.«
    »Tatsächlich? Dann müssen sich die beiden ja auf Anhieb verstanden haben.«
    »Warum auch nicht? Carlson ist schließlich ein Mann.«
    Angel hörte die Bitterkeit in ihrer Stimme und versuchte mit aller Kraft, ihre Beherrschung nicht zu verlieren. Sie fühlte, wie ihr die Tränen kamen, wie ihre Kehle sich zuschnürte.
    »Und wenn nicht Carlson, dann irgendein anderer Mann«, sagte sie mit erstickter Stimme und wandte sich zum Gehen.
    Abrupt hielt sie inne, so abrupt, daß ihr Haar sich in einer weichen Welle hob und wie ein samtiger Schleier in ihr Gesicht fiel. Hawk stand in der Verbindungstür zwischen ihrem Studio und ihrem Schlafzimmer. Sie hatte ihn nicht hereinkommen gehört. Er war so leise gekommen wie ein Falke, der sich von den Aufwinden tragen läßt.
    Hawks dichte schwarze Augenbrauen verbargen fast den durchdringenden Blick, mit dem er Angel musterte. Sein Gesicht sah hart und finster aus. Er wirkte angespannt und müde.
    Er wandte selbst dann den sengenden Blick nicht von ihr ab, als Derry leise darüber fluchte, daß Hawk ihr Gespräch mitbekommen hatte.
    »Es stimmt nicht, daß ich ungern mit dir zusammen bin, Angel«, sagte Hawk mit tiefer, müder Stimme.
    »Dann muß dir das Hassen lieber sein als mir das Gehaßtwerden.«
    Derry hielt entsetzt den Atem an.
    »Entschuldigt mich«, murmelte Angel und schlüpfte an Hawk vorbei, ohne ihn noch einmal anzusehen. »Ich brauche ein bißchen Schlaf.«
    Ruhig drückte sie die Verbindungstür hinter sich zu und schob Hawk so aus ihrem Schlafzimmer in ihr Studio. Das Klicken der sich schließenden Tür klang unnatürlich laut in der einsetzenden Stille.
    Angel lehnte sich sekundenlang erschöpft an die Wand und rang zitternd nach Atem. Die Tränen liefen ihr übers Gesicht, aber das war ihr egal. Sie hatte keine Kraft mehr, um dagegen anzukämpfen. Sie kickte ihre Mokassins von den Füßen und fiel mit dem Gesicht nach unten aufs Bett.
    Im nächsten Moment war sie

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