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Flammendes Begehren

Flammendes Begehren

Titel: Flammendes Begehren Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Catherine Kean
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Loyalität verpflichtet. Genau genommen konnte er nicht den Hauch von Integrität in ihrem Blick erkennen. »Ihr könnt meine Männer in den Innenhof schleusen?«
    Sie nickte. »Das ginge schneller als ein Duell. Wenn Ihr de Lanceau ohne Vorwarnung attackiert, ist Euch der Sieg so gut wie sicher.«
    »Ich habe bereits eingewilligt, ihm gegenüberzutreten«, murmelte Arthur. »Es wäre unehrenhaft, wenn ich unsere Abmachung bräche.«
    Veroniques Gelächter verhöhnte ihn. »Bedenken, Mylord? Wieso gebt Ihr Euch de Lanceau gegenüber als Ehrenmann, nachdem er sich alles andere als ehrenvoll verhalten hat? Nachdem er Euch hintergangen und Eure Tochter
geschändet
hat?«
    Ein stummer Schrei, der aus dem Gefühl des Zorns geboren war, formte sich in seiner brennenden Lunge. »Weshalb stellt Ihr Euch gegen ihn?«
    »Aus den richtigen Gründen.«
    »Ihr sprecht von einer Belohnung, habe ich recht?«
    Sie lächelte.
    Arthurs Mund verzog sich angewidert. Hinterhältiges Weibsbild! Vorausgesetzt, er konnte sicherstellen, dass sie ihn nicht hinters Licht führte, war ihr Angebot höchst verlockend.
    Er nickte Aldwin zu, der kopfschüttelnd aus dem Zelt stürmte und mit einer kleinen Holztruhe in den Händen zurückkehrte. Nachdem er sie aufgeschlossen hatte, schlug er den Deckel zurück, unter dem sich Hunderte von Silbermünzen verbargen, auf denen das von Locken eingerahmte Antlitz Henrys  II . prangte.
    Veroniques Augen leuchteten.
    »Reicht das?«, erkundigte sich Arthur, den es große Überwindung kostete, sie nicht bei den Schultern zu packen und sie zu schütteln, bis das gierige Lächeln von ihren Lippen abfiel.
    »Ja«, murmelte sie, »das dürfte reichen.«

Kapitel 17
    E uer Zug, Mylady.«
    Elizabeth senkte den Blick auf das wunderschöne mit Intarsien gearbeitete Schachbrett, das Geoffrey ihr früher am Abend geliehen hatte. Sie hatte seit Monaten keine Partie mehr gespielt und fühlte sich daher leicht unterlegen. Trotz ihrer Behauptung, unter einem alten und nicht mehr funktionstüchtigen Gehirn zu leiden, stand es außer Frage, dass Mildred die Partie für sich entschied.
    Seufzend stützte Elizabeth den Ellbogen auf dem Tisch auf, legte die Wange auf der Hand ab und musterte die geschnitzten Figuren. Geoffrey saß noch immer an der herrschaftlichen Tafel, wenngleich das Abendessen längst beendet war. Sie spürte seinen musternden Blick zum wiederholten Mal. Er beäugte sie wie ein Falke, der auf der Jagd war, seine potenzielle Beute.
    »Guter Mann!« Er wies auf den rothaarigen Barden, der es sich flötespielend in der Nähe des Kamins gemütlich gemacht hatte. »Spielt etwas Heiteres!«
    Der Flötist gluckste. »Etwas Heiteres?«
    Geoffrey ließ den Kelch auf den Tisch knallen, dass Elizabeth und der Hund, der sich zu ihren Füßen niedergelassen hatte, heftig erschraken. »Eine Weise, die meine Laune hebt und mich die Einsamkeit vergessen lässt.«
    Jetzt war Elizabeth’ Neugierde geweckt. Sie hob den Kopf ein Stück und warf ihm einen Seitenblick zu. Geoffrey fing ihren Blick auf und erwiderte ihn mit einem Feuer in den Augen, dass Elizabeth die Röte in die Wangen schoss. Hoffte er womöglich, dass sie ihre intime Zusammenkunft noch einmal wiederholten? Sie schob den verlockenden und wollüstigen Gedanken beiseite und zwang sich, sich wieder auf das Schachspiel zu konzentrieren.
    Die Finger des Barden flogen über sein Instrument. Elizabeth kannte die Weise, die er anstimmte – ein Lied, das ihre Mutter von Herzen geliebt hatte. Wenn sie getanzt hatte, war es, als würden ihre Füße den Boden nicht berühren.
    Traurigkeit legte sich wie eine eiserne Bande um Elizabeth’ Herz. Sobald sie wieder auf Wode Castle war, würde sie dafür sorgen, dass die Gewänder für die Waisenkinder zu Ende genäht und im Gedenken an ihre verstorbene Mutter ausgeliefert wurden.
    »Ihr scheint Meilen entfernt zu sein, holde Maid.« Geoffreys Stimme kam ganz aus der Nähe, und ehe sie wusste, wie ihr geschah, hatte er sich neben sie auf die Bank gesetzt, die daraufhin ächzte und stöhnte. Als er sich nach vorn beugte, berührten sich ihre Schultern.
    »Das liegt an der Musik. Sie erinnert mich an vergangene Zeiten.«
    »Eure Mutter liebte die Melodie über alles, wenn ich mich recht entsinne«, hob Mildred mit einem verschlagenen Grinsen an, was ihr einen wütenden Blick von Elizabeth einbrachte. Zweifelsohne hatte die Kammerfrau zu tief in den Kelch geschaut.
    »Seht mich nicht so entgeistert an, Mylady! Ich bin nicht

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