Flammendes Begehren
geschmeidigen Bewegung das Bliaut über den Kopf zog. Anschließend küsste er sie, bis sie keuchte und am ganzen Leib zitterte.
Seine Hand glitt unter ihr Untergewand.
»Geoffrey«, flüsterte sie, »wir dürfen das nicht tun!«
»Ihr gehört mir!« Sachte drückte er ihren Rücken in die Matratze.
Sie schüttelte den Kopf. »Es ist unmöglich.«
»Wenn Ihr es nicht glaubt, so lasst es mich Euch beweisen.« Unter Zuhilfenahme seines Mundes, seiner Finger und sanfter Worte, die er auf ihre erregte Haut hauchte, untermalte er seine Worte.
Als Elizabeth dieses Mal vom Sturm mitgerissen wurde, brannte in ihr ein loderndes Freudenfeuer, und sie hoffte, sie könnte Geoffrey stets im Herzen bei sich tragen.
Sie fragte sich jedoch, wie lange es ihr noch vergönnt war, sich diesem Traum hinzugeben.
*
Arthur stand im Zelteingang und beobachtete, wie Veronique einen klirrenden Ledersack am Sattel befestigte. Er hatte ihr die Hälfte des Silbers gegeben, das sich in der Truhe befand. Den Rest würde sie erhalten, wenn sie auf Branton Castle waren – vorausgesetzt, sie hielt Wort. Sie hatte seinen Vorschlag nicht sehr begrüßt, letzten Endes aber zähneknirschend eingewilligt.
Veronique drehte sich zu ihm um. »Bis morgen, Mylord!«
»Kann ich mich auf Euer Wort verlassen?«
Sie sah ihn mit strengem Blick an. »Keine Sorge, ich werde Euch nicht enttäuschen. Weder das Fallgatter noch die Zugbrücke werden Euch hindern, auf Branton Castle einzuziehen, genau wie vereinbart.«
»Wehe, Ihr treibt ein falsches Spiel mit mir, Veronique!«
Ihre Augen funkelten im Zwielicht. »Ihr hinterfragt meine Vertrauenswürdigkeit,
nachdem
Ihr mir eine Anzahlung für meine Dienste gegeben habt?«
Viscon stieß ein rauhes Lachen aus, ehe er sich in den Sattel auf seinem Rotschimmel schwang, der genauso hässlich war wie er.
»Ich habe Euch für Eure Hilfe fürstlich entlohnt«, entgegnete Arthur und trat mit wehenden Rockschößen auf sie zu. »Als Gegenleistung habe ich im Moment nichts als Euer Wort. Ihr müsst mir recht geben, wenn ich sage, dass das nicht viel ist, verglichen mit einem Sack voller Silbermünzen.« Als ihr Blick sich verhärtete, setzte er ein herzliches Lächeln auf. »Ihr habt sicherlich Verständnis dafür, dass ich einige meiner Männer mit Euch reiten lasse.«
Veronique verzog wütend den Mund. Einen Augenblick lang dachte Arthur, ihre Maske aus Puder und Wangenrot würde Risse bekommen. »Wir werden unnötig Aufmerksamkeit auf uns lenken. Wie soll es mir denn dann gelingen, die Wachen zu bestechen, ohne dass de Lanceau davon Wind bekommt?«
»Aus diesem Grunde habe ich mich bei der Bezahlung auch nicht lumpen lassen. Wenn Ihr keinen Weg findet, Euch an die Abmachung zu halten, hole ich mir so mein Geld zurück.«
»Nein!« Veronique umklammerte den Ledersack. Sie wirkte, als würde sie ihm die Augen auskratzen, wenn er versuchte, des Sackes habhaft zu werden. »So schickt Eure Männer aus, aber nicht mehr als zwei.«
»Vier«, entgegnete Arthur. Er würde nicht den Fehler machen, Viscon zu unterschätzen. Dieses Mal hatte er nicht die Dienste eines Söldners gekauft. Wenn er und Veronique beschlossen, mit dem Geld das Weite zu suchen, waren mindestens vier fähige Männer vonnöten, um Viscon zu überwältigen.
»Vier«, schnaubte sie, »aber ich arbeite allein.«
»Solange am Ende das richtige Ergebnis herauskommt, ist mir alles recht.«
»Bei der Jungfrau Maria, es
wird
alles gutgehen!«
Arthur rief die bewaffneten Soldaten in seiner Nähe zu sich, suchte vier Ritter aus, denen er vertraute, und befahl ihnen aufzusatteln.
»Mylord.« Aldwin, der am Feuer gestanden hatte, trat näher und schnallte sich das Schwert um. »Ich bitte Euch, mich mitreiten zu lassen.«
Arthur schüttelte den Kopf. »Wir haben noch viel zu erledigen.«
»Aber ich
muss
gehen!« Dem Knappen kroch die Röte ins Gesicht. »Mylord, ich kann unmöglich untätig herumsitzen, wenn Eliz … wenn meine Herrin unter diesem Hurenbock zu leiden hat!«
»Auch mir behagt der Gedanke ganz und gar nicht«, brummte Arthur, »aber eine unüberlegte Handlung Eurerseits wird ihr nicht die Freiheit schenken. Ihr werdet bei den anderen bleiben, verstanden? Und nun hinfort! Kümmert Euch darum, dass mein Schwert geschärft und mein Ross gestriegelt wird!«
»Beides ist bereits erledigt, Mylord«, antwortete Aldwin.
»Dann macht es noch einmal!«
Die Augen des Knappen funkelten wütend, doch er verneigte sich und stapfte zu den
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