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Flammendes Begehren

Flammendes Begehren

Titel: Flammendes Begehren Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Catherine Kean
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teilnahmsloser Stimme sprach, spürte Elizabeth seinen Verdruss. Für den Bruchteil einer Sekunde bereute sie es, ihn vor den Kopf gestoßen zu haben. Zugleich erfüllte es sie mit einem gewissen Maß an Genugtuung, einen wunden Punkt in seinem dunklen Herzen getroffen zu haben.
    »Nun«, sagte sie und sah ihm zu, wie er abermals Brot in die Soße tunkte, »Fraeda gibt eine Handvoll frischer Kräuter dazu: Salbei, Rosmarin und Basilikum. Jeden Morgen erntet sie im Garten, was sie für den Tag benötigt, und leitet ihre Gehilfinnen an, wie sie die Kräuter zu verarbeiten haben.« Mit unbeschwerter Stimme fügte sie hinzu: »Der Kräutergarten unterliegt übrigens Mildreds Verantwortung, falls es Euch interessiert. Sie war es auch, die, nachdem mein Vater die Herrschaft über Wode Castle übernommen hatte, den Garten neu gestaltete.«
    »Neu gestaltete? Wie darf ich das verstehen?«
    »Sie hat die Anzahl der Gemüsebeete verdoppelt. Die Anordnung ist heute um einiges attraktiver.« Als de Lanceaus Blick sich verfinsterte, fügte Elizabeth achselzuckend hinzu: »Wenn mich nicht alles täuscht, setzt Fraeda ihrem Schmorbraten Lorbeerblätter und einige Rosmarinzweige hinzu. Der Unterschied ist erstaunlich.« Sie teilte die Lippen und aß ihm abermals aus der Hand.
    »Verstehe«, murmelte er.
    Er starrte auf ihren kauenden Mund, ehe er den Blick abwandte.
    »Die intensiven Aromen bleiben Euch natürlich versagt, wenn Ihr auf Branton Castle weder einen Garten noch Kräuter zur Verfügung habt.«
    »Wir haben beides.«
    »Ach, wirklich?«
    Er nickte. »Es bedürfte jedoch eines Heilers, um Unkraut von Kräutern zu unterscheiden. Seit Jahren hat sich niemand mehr um den Garten gekümmert.«
    »Oh.« Elizabeth schlug sich die Hand vor den Mund, um ein Rülpsen zu unterdrücken, doch ihr Magen gab ein Knurren von sich, das so laut war, dass jeder in der Halle es gehört haben musste. Der Mischlingshund unter dem Tisch spitzte die Ohren und blickte zu ihr auf.
    De Lanceau stieß einen Seufzer aus. »Esst!« Er nahm sich den Silberdolch, spießte etwas Fleisch auf und hielt es Elizabeth an die Lippen. Nachdem sie das Stück gegessen hatte, wiederholte er die Prozedur. »Esst nicht zu hastig, Mylady, oder Euer Magen wird Euch einen fürchterlichen Streich spielen.«
    Die Schüssel war halb leer, als gedämpftes Murmeln die Halle erfüllte. Mit hüpfenden Zöpfen kam Mildred auf sie zugeeilt.
    »Mylady!«, rief sie aus und winkte.
    Elizabeth sprang auf, machte einen Satz vom Podest, lief auf ihre Kammerfrau zu und schloss sie in die Arme. Die Zofe hielt sie so fest, dass Elizabeth Tränen in die Augen traten. Wie sehr hatte sie Mildreds ruppige Zuneigung vermisst!
    Einen Lidschlag später schob Mildred Elizabeth auf Armeslänge von sich. Ihre grünen Augen flackerten. »Welch ein scheußliches Bliaut! Ihr seht blass aus.«
    »Mir geht es gut«, entgegnete Elizabeth, stolz darauf, dass ihre Stimme sie nicht verraten hatte.
    Eine Hand berührte sie an der Schulter. Sie fuhr herum und sah sich Dominic gegenüber. Sein Lächeln wirkte gequält. Elizabeth sah an ihm vorbei zur Tafel.
    Wut flackerte in de Lanceaus Augen.
    »Mylady«, murmelte Dominic, »wenn Ihr jetzt die Güte hättet, an Euren Platz zurückzukehren.«
    In dem Bewusstsein, dass die Burgbewohner ihr nachsahen, schluckte Elizabeth eine Woge der Entrüstung hinunter. »Ich habe lediglich Mildred begrüßt. Schließlich haben wir uns seit Tagen nicht mehr gesehen.«
    »Mag sein, aber es wäre besser, den Drachen nicht zu erzürnen, wenn Ihr versteht, was ich meine.«
    Das tat sie. Mit einem Seufzen schritt sie zurück zur Tafel, gefolgt von Mildreds schlurfenden Schritten. Die ganze Zeit über folgte de Lanceaus stechender Blick ihr. Es kostete Elizabeth einige Kraft, gegen das beklemmende Gefühl in ihrer Brust anzukämpfen. Was für ein Narr er doch war, wegen einer harmlosen Begrüßung solch einen Aufstand zu veranstalten!
    Gerade als sie einen Fuß auf das Podest gesetzt hatte, gab Geoffrey Dominic ein Zeichen. »Sorg dafür, dass die Zofe alles Nötige bekommt!«
    Mit augenscheinlichem Zögern wies Dominic auf einen Platz am anderen Ende der Tafel.
    Elizabeth kniff die Augen zusammen. Sie und Mildred würden nicht nebeneinandersitzen dürfen? »Aber …«
    »Setzt Euch!«, brummte de Lanceau.
    Elizabeth klammerte sich an die Stuhllehne und dankte den Heiligen dafür, dass das Sitzmöbel zwischen ihnen stand. »Mylord, ich bestehe darauf. Mildred ist meine

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