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Flammendes Begehren

Flammendes Begehren

Titel: Flammendes Begehren Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Catherine Kean
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saß. Die Kurtisane lächelte und bot ihm einen Kelch Wein an. Geoffrey akzeptierte und trank einen Schluck.
    Elizabeth wandte den Blick ab, trocknete sich die feuchten Hände an ihrem Bliaut und bekämpfte einen vollkommen lächerlichen Anfall von Eifersucht. Es war ihr einerlei, was dieser vermaledeite Rüpel mit seiner Geliebten tat! Die frische Luft und das emotionsgeladene Gespräch hatten ihren Verstand vernebelt.
    Mildred winkte ihr von der Tafel zu. Sie wirkte besorgt. »Mylady!«
    Elizabeth ließ die Wachen stehen und steuerte auf ihre Zofe zu.
    Dominic fing sie ab. »Geht es Euch gut? Hat mein Herr Euch nicht bestraft?«
    »Nein.«
    Er feixte. »Gut.«
    Hätte de Lanceau sich in diesem Moment nicht aufrecht hingestellt und sie angesehen, hätte sie Dominics Lächeln erwidert.
    Geoffreys Blick glitt zu Dominic. »Alles erledigt?«
    »Ja.« Dominic zog ein zusammengerolltes Stück Pergament aus dem Gürtel, gesellte sich zu ihm und überreichte es ihm. »Ich habe sämtliche Eurer Forderungen eingearbeitet.«
    Elizabeth wurde hellhörig. »Forderungen?«
    »Eure Auslösung«, murmelte de Lanceau.
    Veronique lachte.
    Die Luft wurde spürbar dicker. Elizabeth atmete bedächtig ein. Der scharfe Geruch nach brennendem Pech, der dem Kamin entstieg, biss ihr in der Nase. »Wieso schickt Ihr den Brief erst jetzt los?«
    De Lanceau glitt mit dem Finger zwischen das Pergament und rollte es auf. »Ich wollte sichergehen, dass Euer Vater Euch vermisst. Aber wer weiß, vielleicht ist er gar erleichtert, einige Tage von Eurem losen Mundwerk verschont zu bleiben.«
    Elizabeth überging seine Bemerkung. »Was verlangt Ihr von ihm?«
    »Mit Verlaub, das geht Euch nichts an.«
    »Er ist mein Vater!«
    Geoffrey strich mit dem Finger über eine Falte im Pergament. »Würdet Ihr gern wissen, wie ich den großartigen Lord Arthur Brackendale zu zerstören gedenke?« Unbarmherzigkeit schwang in seinem Blick mit. »Ich verlange, was eigentlich mir gehört. Jede Parzelle Land, jeden Titel, jegliches Vermögen – all das, was ich eigentlich von meinem Vater hätte erben sollen.«
    Elizabeth’ Wut brannte lichterloh. »Darauf wird er sich nie und nimmer einlassen.«
    »Auch nicht, wenn er im Gegenzug seine Tochter gesund und munter wieder in die Arme schließen kann?«
    Sie schluckte gegen den Kloß in ihrem Hals an, der den bitteren Geschmack der Angst verströmte. »Ist das alles, oder werdet Ihr nicht eher Ruhe geben, bis Ihr seinen Kopf habt?«
    »In Bälde werdet Ihr eine Antwort auf diese Frage bekommen.«
    »Sagt es mir – jetzt!«
    Ihre Blicke prallten aufeinander. Hinter dem Glosen seiner Augen konnte sie die Entschlossenheit spüren, nicht mehr preiszugeben als unbedingt nötig. »Ich schlage vor, Ihr und Mildred verbringt einige ungestörte Augenblicke am Feuer.« Er blickte an das Ende der Tafel, an dem Mildred stand und mit einer der Wachen debattierte. Mit einer flinken Handbewegung gab er der Wache ein Signal, woraufhin diese den Weg freigab und Mildred vorbeiließ.
    Bodenlose Verzweiflung drohte Elizabeth von innen heraus aufzufressen. »Sagt es mir!«
    Geoffrey presste den Mund zusammen. »Dies ist meine letzte Warnung. Lasst es dabei bewenden.« Er deutete auf den Kamin. »Geht, bevor ich entscheide, Euch wieder in Eurem Gemach einsperren zu lassen!«
    Elizabeth nagte an ihrer Unterlippe. Sie musste um jeden Preis wissen, was de Lanceau vorhatte. Zugleich fürchtete sie sich jedoch vor seiner Antwort. Als Gefangene in den Mauern von Branton Castle konnte sie nichts gegen die Durchführung seines entsetzlichen Plans unternehmen.
    Es sei denn, sie floh.
    Es sei denn, er hatte kein Druckmittel mehr gegen ihren Vater in der Hand.
    Der kochenden Wut in ihrem Innern zum Trotz drehte sie sich um und lief auf Dominic zu. Sie hörte, wie hinter ihr Stühle über den Boden rutschten und Gemurmel einsetzte. Ein Blick über die Schulter verriet ihr, dass de Lanceau und Dominic sich über die Nachricht gebeugt hatten, die sie auf den Tisch gelegt und an den Ecken mit Weinkelchen beschwert hatten. Veronique, die neben Geoffrey saß, stocherte nervös in einer Schüssel mit frischem Schmorbraten herum.
    Mildred stellte sich an Elizabeth’ Seite. Die Kammerfrau lächelte, ehe sie sich mit ihren fleischigen Armen bei ihrer Herrin unterhakte. »Seid unbesorgt!«, raunte sie ihr zu. »Wir werden einen Weg finden, um de Lanceaus Pläne zu vereiteln.«
    »Flucht«, murmelte Elizabeth.
    Mildred blinzelte. »Sobald sich die Gelegenheit

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