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Flammendes Begehren

Flammendes Begehren

Titel: Flammendes Begehren Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Catherine Kean
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Elizabeth sich wieder die Arme. »Mein Vater und seine Mannen handelten im Auftrag des Königs. Edouard de Lanceau war ein Verräter.«
    »So, war er das? Meines Wissens war mein Vater König Henry gegenüber stets loyal – in Wort, Schrift und Tat.«
    Im Vergleich zu ihren blauen Augen wirkte ihr Antlitz geradezu bleich. »Ihr lügt. Der König hätte niemals eine Belagerung angeordnet, wenn er keine Beweise gehabt hätte.«
    »Vielleicht wurde meinem Vater übel mitgespielt.«
    »Verdreht nicht die Wahrheit, indem Ihr Lügengeschichten erfindet!« Wallende Wogen seidenen Haares ergossen sich über ihr Nachthemd und ihre prallen Brüste, ehe sie es nach hinten schob. Mit einem wütenden Funkeln sah sie ihn an.
    Er kochte vor Wut. Verlangen duellierte sich mit seinem Verstand. Selbst jetzt verzehrte er sich nach ihr, sehnte sich danach, Trost in ihren Küssen und ihrem sinnlichen Körper zu suchen. Er schalt sich dafür, dass er so schwach war.
    »Glaubt Ihr alles, was man Euch erzählt?«, fragte er nicht minder schneidend. »Würdet Ihr mir glauben, Mylady, wenn ich sagte, dass Euer Verlobter Baron Sedgewick Gerüchten zufolge eine seiner Gemahlinnen so heftig geschlagen hat, dass sie nicht mehr laufen konnte?«
    Elizabeth schüttelte den Kopf.
    »Seine dritte Braut war die Tochter des Earl of Druentwode – ein zuvorkommendes, freundliches Mädchen, das Musik liebte. Ich habe gehört, dass sie bis zu ihrem Tod ein Leben in entsetzlicher Angst geführt hat.«
    »Nein«, flüsterte Elizabeth.
    »Ich weiß nicht, ob es sich lediglich um Gerüchte handelt oder ob etwas Wahres daran ist. Wie steht es mit Euch?«
    »Die Gerüchte um den Baron interessieren mich nicht. Mein Vater hat sich nie etwas zuschulden kommen lassen.« Ihre Stimme zitterte.
    »Er agierte im Auftrag des Königs, als er Wode Castle belagert hat – und zwar nur, weil Euer Vater sich des Verrats schuldig gemacht hatte.
Das
ist die Wahrheit. Versucht nicht, mich hinters Licht zu führen!«
    Sie strotzte nur so vor unverhohlener Verachtung, war überzeugt davon, im Recht zu sein, dass er ein Monster war. Geoffrey entspannte seine Hand, in der er die Brosche hielt, und stützte sich mit dem Ellbogen auf die steinerne Zinne. »Ich kann mich an eine Nacht auf Wode Castle erinnern, als mein Vater mit vier oder fünf Lords zu Abend gegessen hat. Ich war gerade dorthin zurückgehrt. Seit meinem achten Lenz, so müsst Ihr wissen, gab mein Vater mich in die Obhut des Earl of Druentwode, wo ich als Edelknabe gedient habe.«
    »Falls Ihr vorhabt, mir weitere Lügen über meinen Vater aufzutischen, könnt Ihr Euch die Mühe sparen«, warnte sie ihn und verschränkte die Arme vor der Brust.
    Geoffrey setzte eine finstere Miene auf. »Schenkt mir Euer Gehör, bitte! Ich verließ die fröhliche Runde in der großen Halle, um eine Truhe zu holen, die ich hergestellt hatte, während der Zimmermann des Earls mich anleitete. Ich war ungemein stolz auf das Ergebnis meines handwerklichen Geschicks. Ich konnte es kaum erwarten, sie meinem Vater zu zeigen.«
    Elizabeth stieß ein verächtliches Geräusch aus. »Mylord …«
    »Als ich die Stufen wieder herunterkam, hörte ich, wie mein Vater schrie. In jungen Jahren hat mich seine laute Stimme stets das Fürchten gelehrt. Mir wurde angst und bange. Die Truhe fest an die Brust gepresst, blieb ich am Fuße der Treppe stehen und lauschte.« Er schluckte, als er den Moment in der Erinnerung noch einmal durchlebte. »Ich habe mit angehört, wie er den Plan, den Sohn des Königs zu unterstützen und zu rebellieren, in der Luft zerriss. Er hat sich mit Händen und Füßen geweigert, mitzumachen, hat die Gäste der Halle verwiesen und sie ermahnt, niemals wieder einen Fuß über die Schwelle von Wode Castle zu setzen. Keine zwei Tage später hat Euer Vater Wode Castle angegriffen.«
    Er hatte es geschafft, sie in einen Schockzustand zu versetzen. Ihre Augen waren münzgroß, ihr Mund weit aufgerissen. Röte stieg ihr in die Wangen, sie wandte den Blick ab. »Vielleicht erinnert Ihr Euch lediglich an das, woran Ihr glauben wollt. Es ist keine Sünde, voller Zuneigung an die Toten zu denken.«
    »Ich habe mir das nicht eingebildet. Niemals werde ich das Gesicht meines Vaters vergessen, als er an mir vorbeischritt – oder an sein tiefes Schweigen, als ich ihn später in der Kapelle fand.« Geoffrey schob sich das zerzauste Haar aus der Stirn. »Glaubt Ihr wirklich, ich lüge Euch an?«
    Es verstrichen einige Augenblicke, ehe

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