Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Flammendes Begehren

Flammendes Begehren

Titel: Flammendes Begehren Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Catherine Kean
Vom Netzwerk:
Befehl der Krone zu gehorchen.«
    Geoffreys Augen verjüngten sich zu gleißenden Schlitzen. »Eure Ergebenheit gegenüber Eurem Vater in allen Ehren, aber sie ist fehl am Platz. Er hätte sich im Vorfeld des Angriffs davon überzeugen müssen, dass mein Vater König Henry treu war und nicht seinem unnachgiebigen Sohn.«
    »Wenn es keine Beweise gab, warum hätte der König dann die Belagerung anweisen sollen?«, gab sie mit schnarrender Stimme zurück.
    »Mein Vater wurde verraten.«
    »Eine Theorie ohne Beweis.«
    Geoffreys Gesichtszüge, auf denen sich der warme Schein des Feuers widerspiegelte, verhärteten sich vor Wut. »Mein Vater war ein einflussreicher Lord. Halb Moydenshire gehörte zu seinen Ländereien, er genoss einen guten Ruf beim vorherigen Monarchen. Mehr als ein Mal habe ich mich gefragt, ob König Henry den Einfluss meines Vaters gefürchtet hat.«
    »Wenn dem so wäre, wäre das ein weiterer Grund, warum Ihr meinem Vater nicht die Schuld geben solltet«, folgerte Elizabeth.
    Geoffrey verzog den Mund. »Ihr sprecht von Ehre und den Pflichten der Krone gegenüber. Was ist mit Habgier? Wie die anderen Lords in diesem unserem Lande habe ich einen Schwur geleistet. Doch Euer Vater lechzte nach mehr. Er hätte alles getan, worum König Henry ihn gebeten hätte, den Mord an einem Unschuldigen eingeschlossen.«
    Elizabeth schob den leeren Kelch auf den Tisch. Ein gellender Schrei zerriss ihre Eingeweide. Bleierne Hoffnungslosigkeit breitete sich in ihr aus. Es war aussichtslos, einen derart verbitterten Menschen davon zu überzeugen, dass ihr Vater unschuldig war.
    »Es ist sinnlos, sich für etwas zu rächen, das jahrelang zurückliegt«, sagte sie mit erstickter Stimme. »Ihr könnt die Vergangenheit nicht ändern. Wieso schließt Ihr nicht endlich Frieden mit dem, was geschehen ist, und vergesst Wode Castle?«
    Geoffrey sprang so plötzlich auf die Füße, dass Elizabeth einen Schrei ausstieß.
    Sie fiel gegen die Rückenlehne, ihr Puls schnellte in die Höhe. Geoffrey legte die Hände auf den Armlehnen ihres Stuhls ab, so dass sie gefangen war. Während er über ihr thronte, wurde ihr angst und bange.
    Sein zischender Atem fühlte sich wie ein sengender Wind an, der ihre Stirn streifte. »Vergessen?«, schrie er. »Wie könnt Ihr es wagen, Derartiges von mir zu verlangen!
Ihr
wart nicht dabei, als ich versucht habe, die sprudelnde Wunde an seiner Brust zu stillen.
Ihr
wart nicht zugegen, als er seinen letzten Atemzug tat.
Ihr
musstet nicht mit anhören, wie mein Vater gekeucht, gehustet und nach Atem gerungen hat. Mein Vater war ein großartiger, ein integerer Mann!« Geoffreys Stimme überschlug sich. »Er war kein Verräter und hat nicht verdient, als solcher zu sterben.«
    »Ich bezweifle gar nicht, dass er ein großartiger Mann war«, flüsterte Elizabeth.
    Geoffrey zuckte ein wenig zurück. Es war ihm anzusehen, dass ihre Bemerkung ihn verärgert hatte. Innerlich stellte Elizabeth sich auf weitere schmähende Worte ein. Doch dann wich die Härte aus seinem Blick, und seine Lippen formten ein Lächeln, in dem ein Hauch von Reue mitschwang. »Dann werdet Ihr mit Sicherheit verstehen, Elizabeth, dass ich gern wiederhätte, was mir gehört, weswegen das Verbrechen an meinem Vater gesühnt werden muss.«
    Geoffrey ließ von dem Stuhl ab und richtete sich auf. Er lief zum Kamin und starrte, eine Hand gegen die Wand gestemmt, in die züngelnden Flammen. Schatten huschten über sein Gesicht. Er wirkte gepeinigt, verstört und … menschlich.
    »König Richard würde niemals akzeptieren, dass Ihr Euch Wode Castle zurückerobert«, sagte Elizabeth mit gedämpfter Stimme.
    Geoffrey rührte sich nicht.
    »Was Ihr vorhabt, kommt dem Freitod gleich. Euer Angriff würde als Landesverrat angesehen werden. Die Krone würde eine Armee nach Wode Castle entsenden, und Ihr würdet, genau wie Euer Vater, einen unehrenvollen Tod finden.«
    Als Geoffrey den Kopf hob und sie ansah, rutschte ihm eine Strähne in die Stirn. »König Richard ist nicht von den Kreuzzügen zurückgekehrt. Mag sein, dass er tot ist. Wenn dem so sein sollte, wird sein Bruder John den Thron besteigen. Einen besseren Zeitpunkt gibt es nicht für mich, um zurückzuholen, was mir gehört.« Eiserne Entschlossenheit brachte seine Stimme zum Klirren.
    »Ihr habt vor, Euch an John zu halten?«
    »Ich werde mir Wode Castle verdienen. Es gibt vieles, das ich im Austausch anzubieten habe.«
    »Ihr beliebt zu scherzen! Was könntet Ihr einem König

Weitere Kostenlose Bücher