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Flammendes Begehren

Flammendes Begehren

Titel: Flammendes Begehren Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Catherine Kean
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eine Verführerin vor dem Herrn und stellt selbst Eva in den Schatten. Wie närrisch von mir, zu denken, Ihr wäret Euch solcher Verführungsmethoden nicht bewusst!«
    Tränen brannten in Elizabeth’ Augen. »Ihr irrt!«
    »Das glaube ich kaum.«
    Die Tiefe ihres eigenen Schmerzes verwirrte sie. Dieser Rüpel bedeutete ihr nichts. Es sollte ihr einerlei sein, ob er ihr glaubte oder nicht. »Warum sollte ich den Wunsch haben, Euch zu verführen?«
    »Weil Ihr hofft, meinen Schwachpunkt zu finden, mich Eurem Vater gegenüber milde zu stimmen.« Seine Stimme wurde dünner. »Vielleicht habt Ihr sogar darauf gebaut, dass ich Euch freilasse. Welches auch immer der Grund für Euer Verhalten ist, ich werde nicht von meinem Standpunkt abweichen!«
    Blinde Wut zerriss ihre Eingeweide. »Ihr seid verachtenswert!«
    »Und Ihr spielt mit dem Feuer, Elizabeth. Wenn ich wollte, könnte ich mir nehmen, was Ihr mir gerade angeboten habt – hier und jetzt!«
    Elizabeth schüttelte sich, so ungehalten und verängstigt war sie. Er hatte keine leeren Worte von sich gegeben. Sein verkrampftes Kinn und der steinharte Blick zeigten ihr, dass er die Wahrheit sprach.
    Würde er seine Worte in die Tat umsetzen?
    »Ich habe nie beabsichtigt, Euch zu verführen«, sagte sie mit mehr Beherztheit, als sie empfand. »Ich bin hergekommen, weil Ihr mich gerufen habt, schon vergessen? Ich war nicht diejenige, die dieses Gewand oder den Badezusatz ausgesucht hat. Zudem verspüre ich kein Verlangen, mich mit Euch zu betten.«
    »Nein?«
    Elizabeth stieß einen Laut der Verachtung aus. »Lieber schrubbe ich die Aborte der gesamten Burg, als mich Euch hinzugeben!«
    »Ist das so?« Ein verschlagenes Gleißen trat in Geoffreys Augen, ehe seine Zähne im Halbdunkeln aufblitzten. Stellte er sich gerade vor, wie sie sich der ekelerregenden Aufgabe widmete, die keiner gern ausübte?
    »So ist es«, sagte sie beharrlich.
    »Welch glaubwürdige Abfuhr!«
    Elizabeth verschränkte die Arme. »Und dennoch ist es die Wahrheit.«
    »Vorsicht, holde Maid, sonst gebe ich Eurem Wunsch noch nach!«
    »Ihr würdet mir also auftragen, die Aborte zu schrubben?« Elizabeth warf ihm einen vernichtenden Blick zu. »Das glaube ich kaum.«
    »Und ich denke, Ihr wandelt auf einem gefährlichen Pfad«, brummte Geoffrey, drehte sich um die eigene Achse und stapfte in Richtung Tür. »Zurück mit Euch in Euer Gemach, ehe ich doch noch auf Euer ursprüngliches Angebot zurückkomme!«
    Elizabeth mahlte mit dem Kiefer. »Ich habe nicht …«
    Geoffrey riss so ungestüm die Tür auf, dass sie scheppernd gegen die Mauer prallte. »Raus, ehe ich mich vergesse und etwas tue, das wir beide anschließend bereuen!«

Kapitel 11
    S teht auf, Mylady!«
    Vollkommen gerädert öffnete Elizabeth ein Auge. Vor ihrem Bett standen zwei Wachen. Eine von ihnen hielt ihr eine Kerze vors Gesicht, die andere grinste anzüglich auf sie herab.
    Elizabeth rieb sich den Schlaf aus den Augen und setzte sich aufrecht hin. »Was wollt ihr? Warum weckt ihr mich so rüde?«
    »Unser Herr wünscht es so«, erklärte die untersetzte Wache mit unverhohlenem Entzücken in der Stimme, weil Elizabeth nur spärlich bekleidet war. Als sie merkte, wie der Blick der Wache über ihr Nachthemd glitt, klemmte sie sich augenblicklich die Bettdecke unter die Achseln.
    »Er lässt mich jetzt rufen?« Elizabeth schob sich die Haare aus dem Gesicht und schielte an den beiden Männern vorbei zum Fenster. Durch die Schlitze der geschlossenen Fensterläden ließ sich erahnen, dass es bereits zu dämmern begonnen hatte. Ächzend ließ sie sich nach hinten fallen.
    »Am besten, Ihr kommt sofort mit uns, Mylady«, ergriff die andere Wache das Wort, gab ihrem Kameraden einen leichten Schubs und gluckste hinter vorgehaltener Hand.
    Elizabeth funkelte den dickwanstigen Rüpel an und fragte sich, woher seine Belustigung rühren mochte. Als Antwort deutete er mit seinem fleischigen Finger auf die grüne Robe. »Ihr solltet Euch anziehen.«
    »Nicht, solange ihr beiden hier im Raum weilt. Wartet draußen auf mich!«, entgegnete sie mit strenger Stimme. »Ich klopfe, sobald ich fertig bin.«
    Der Untersetzte verzog das Gesicht und öffnete den Mund. Doch dann zuckte er nur mit den Achseln und tat wie ihm befohlen.
    Elizabeth erhob sich und schüttelte das grüne Wollgewand aus. Hatte Geoffrey nach ihrer Konfrontation womöglich beschlossen, dass sie keine Magd mehr zum Ankleiden benötigte? Welch ein Unmensch! Zitternd vor Kälte

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