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Flammendes Begehren

Flammendes Begehren

Titel: Flammendes Begehren Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Catherine Kean
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Schweinefleisch und geröstetem Huhn.«
    »Dann werden wir eben Schwein und Huhn zubereiten.«
    »Oh, Mylady!« Mildred wand die kräftigen Hände.
    »Kochen kann doch unmöglich so schwierig sein!« Elizabeth schnippte Erdkrümel von ihrem Kleid und massierte sich anschließend den verkrampften Rücken. »Wir müssen de Lanceau davon überzeugen, dass wir des Kochens fähig sind, oder wir werden es nie schaffen, seinen Fängen zu entfliehen.«
    »Recht habt Ihr!« Sorge glomm in den Augen der Zofe. »Ich bin heilfroh, dass er längst eingeschlummert sein wird, ehe er sich über unsere Kochkünste auslassen kann.«
    *
    Lord Arthur Brackendale riss sich den Helm vom Kopf und fuhr sich mit der Hand durch das verschwitzte Haar. Wut loderte in ihm wie ein prasselndes Feuer. Aufgrund eines Radbruchs und der starken Regenfälle, die Teile der Straße überflutet hatten, hatte die Reise nach Tillenham einen halben Tag länger gedauert als angenommen.
    Er richtete seinen Blick auf Tillenham Castle, das sich vor ihnen erhob. Die klotzige Festung zeichnete sich gegen den karmesinroten Himmel ab. Die nagenden Zweifel, die ihn seit mehreren Wegstunden begleitet hatten, lagen ihm schwer wie ein Berg aus Kalksteinen im Magen. Bislang hatte er keine Anzeichen von verheerenden Feuern erkennen können. Weder war er an verkohlten Feldern vorbeigeritten, noch hatte er Rauchwolken gesehen.
    Rund um die Festung und auf den Feldern standen gesunde Eichen. Trotz seines strengen Körpergeruchs drang der liebliche Duft von trocknendem Weizen in seine Nase.
    Das Schreiben des Earls war eine Finte gewesen.
    Von dem abgeernteten Feld zu seiner Linken drang das Bellen eines Hundes zu ihm herüber. Er drehte den Kopf und sah, wie Bauern ihren verdreckten Kindern etwas zuriefen. Mit neugierigem und ehrfürchtigem Blick sahen sie zu ihm.
    Der Lord blickte finster drein. Brennender Zorn drohte seinen Gaumen zu versengen. Sie starrten einen alten Narren an.
    Aldwin, dessen Ross schweißgebadet war, schloss zu ihm auf. »Was nun, Mylord? Es gibt keine Feuer.«
    »Ich weiß.« Nachdem Arthur den Helm im Schoß abgelegt hatte, richtete er den Blick auf die Festung vor ihm. »Der Earl wird sich für sein Schreiben rechtfertigen müssen.«
    Mit einem Nicken ließ Aldwin sich zurückfallen und überbrachte die Nachricht den anderen Rittern und den Fußsoldaten. Durch das Rattern und Quietschen der Wagen hindurch vernahm Arthur ihr Murren. Er ignorierte es. Seine Männer würden erst essen und sich ausruhen, sobald er die Antworten hatte, nach denen er suchte.
    Als sie sich der Burg näherten, rief die Wache auf dem Wehrgang ihm einen Gruß zu.
    »Lord Brackendale«, stellte er sich mit lauter Stimme vor, »ich möchte eine Unterredung mit dem Earl of Druentwode.«
    Wenige Lidschläge später wurde das Fallgatter in die Höhe gezogen, um eine der schwerbewaffneten Wachen nach draußen zu lassen. Als sie über die heruntergelassene Zugbrücke stapfte, trieb Arthur sein Ross an.
    Die Wache verneigte sich. »Mylord, ich bin untröstlich, aber der Earl empfängt derzeit keinen Besuch.«
    Arthur kräuselte die Lippen. »Ich verlange, vorgelassen zu werden!«
    Die Wache versteifte sich und machte einen weiteren Bückling. »Er ist erkrankt, ringt bereits seit einer Woche mit dem Tode.«
    Arthur fuhr zusammen. Ein Raunen ging durch die Reihen der Ritter in seinem Rücken. Arthur beugte sich nach unten, schlug die Satteltasche zurück, entnahm ihr das Schreiben des Earls und warf es der Wache zu. »Dies ließ er mir vor wenigen Tagen überbringen.«
    Die Wache überflog das Schreiben und schüttelte den Kopf. »Das ist unmöglich.«
    »Wer sonst sollte …«
    Die Erkenntnis traf ihn wie eine Faust in den Magen, so dass die drückende Last, die sich dort eingenistet hatte, in abertausend Teile zerbarst. De Lanceau!
    Arthurs Hände schlossen sich um die Zügel, bis ihm die Kettenelemente seiner Rüstung ins Fleisch schnitten. Das unangenehme Gefühl stachelte seine Ungehaltenheit weiter an, bis diese ihn zu überwältigen drohte. Warum mochte de Lanceau zu einem solch ausgeklügelten Täuschungsmanöver greifen? Warum hatte er ihn nach Tillenham gelockt? Das alles schien keinen Sinn zu ergeben, es sei denn … Arthur sog scharf den Atem ein. Es sei denn, de Lanceau wollte ihn von Wode Castle fortholen.
    Ein weiteres Mal spürte er die unsichtbare Faust, doch dieses Mal war sie unvergleichbar stärker.
    »Lord Brackendale?«
    Nur unter großer Kraftanstrengung

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