Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Flammendes Begehren

Flammendes Begehren

Titel: Flammendes Begehren Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Catherine Kean
Vom Netzwerk:
die Mildred soeben dort hingestellt hatte, und trank ihn in einem Zug aus.
    Elizabeth schnappte nach Luft. Die Kammerfrau warf ihr einen wütenden Blick zu, ehe sie ihre Arbeit wieder aufnahm und dabei tat, als wäre nichts Ungewöhnliches geschehen. Elizabeth, die sich mit der Hand vor den Mund geschlagen hatte, gab vor, ein herzhaftes Gähnen zu unterdrücken. Sogleich wandten die misstrauischen Wachen den Blick ab.
    Dominic rülpste und stellte den Becher unsanft auf dem Tisch ab. »Schon besser. Wenn Ihr jetzt mit mir kommen wollt, Mylord wartet bereits.«
    Elizabeth biss sich auf die Lippe und warf Mildred einen verstohlenen Blick zu. Besorgnis verdunkelte ihre Augen, dennoch stellte sie sich neben Elizabeth und lächelte. Mit zwei Krügen beladen verließ Elizabeth hinter Dominic den Küchentrakt, gefolgt von Mildred, an deren Fersen sich die Wachen mit den Tabletts geheftet hatten.
    Beim Betreten der großen Halle wurde Elizabeth’ Mund mit einem Schlag staubtrocken. Unzählige Männer, Frauen und Kinder warteten bereits auf ihr Essen und sahen sie erwartungsvoll an. Elena winkte ihr zu, und ein kleiner Junge, der neben ihr auf der Bank saß, ließ die Faust auf den Tisch fallen.
    Elizabeth trat der Schweiß auf die Stirn. Bleierne Furcht sammelte sich in ihrer Magengrube. Ging ihr Plan auf, würden sie und Mildred schon bald frei sein. Sollte ihr Vorhaben jedoch fehlschlagen … lief irgendetwas schief … Ein schmerzhafter Knoten formte sich in ihrem Hals, der Druck auf die Griffe der Krüge verstärkte sich.
    Sie sah zu Dominic, der zwei Hunde mit dem Fuß verjagte und in Richtung Podest lief, wo Geoffrey – einen auf Hochglanz polierten Essdolch in der Hand – an der Tafel saß, über die eine weiße Leinendecke gespannt war. Dominic zeigte keine Anzeichen von Müdigkeit. Klammheimlich betete sie, dass der Trank erst dann seine Wirkung entfaltete, wenn das gesamte Essen ausgeteilt war.
    An einem Tisch unweit des Podests blieb Elizabeth stehen und stellte einen der Krüge ab.
    Irgendwo in ihrem Rücken ging irdenes Steingut in die Brüche.
    Sie fuhr herum.
    Dominic sank auf die Knie. Die Servierplatte war gebrochen, um ihn herum lag Pökelfleisch auf der Streu. Sofort stürzten sich die beiden Hunde auf das Essen. Das Stöhnen, das Dominic ausstieß, war so furchterregend, dass Elizabeth starr vor Angst wurde. Sich den Magen haltend, keuchte er: »Mylord, Bier …
vergiftet!
«
    Dominic bekam einen Krampf. Er verdrehte die Augen, bis nur noch das Weiße zu sehen war, und sackte in sich zusammen.
    Aus der Ferne hörte Elizabeth, wie Mildred ihren Namen schrie. Ein Stuhl flog gegen eine Wand. Auch ohne zum Podest zu blicken, wusste sie, dass Geoffrey auf die Füße gesprungen war.
    Grausen befiel sie. Sie stürzte in Richtung Treppenaufgang.
    Hinter ihr donnerten Schritte.
    Ihr Verfolger packte sie am Zopf und riss daran.
    Elizabeth schrie.
    Geoffrey wirbelte sie herum, das Haar um den Arm gewickelt, das Gesicht vor Wut verzerrt. »Was habt Ihr getan?«
    Sosehr sie sich auch bemühte, sie bekam kein Wort heraus.
    Schroff packte er sie beim Arm und schüttelte sie. »Antwortet mir!«
    Elizabeth zitterte. »Ich …«
    »Ihr habt das Bier vergiftet, nicht wahr?«, fuhr er sie an. »Raus mit der Sprache!«
    Es hatte keinen Sinn, ihn mit einer Lüge abzuspeisen. Sie nickte.
    Mit einem wütenden Brüllen stieß er sie zu den wartenden Wachen. Dann sah er zu den Bediensteten und Soldaten, die raunend und kopfschüttelnd neben Dominics regungslosem Körper knieten. Mit zusammengekniffenen Augen nahm er Mildred ins Visier. »Du …«, Geoffrey deutete auf sie, »… wirst dich um ihn kümmern, wirst Tag und Nacht an seinem Bett sitzen und alles in deiner Macht Stehende tun, damit er lebt. Wenn er nicht überlebt, wirst du deines Lebens nicht mehr froh, Weib, das garantiere ich dir!«
    Er drehte den Kopf herum und starrte Elizabeth, die ein Schluchzen unterdrücken musste, mit verbittertem und unbarmherzigem Blick an. Wie eine Löwin bekämpfte sie die Wachen, die ihr die Arme an die Seiten drückten.
    »Bring sie in mein Privatgemach!«, stieß er wütend hervor. »Sollte sie versuchen zu fliehen, sperrt sie ins Verlies!«
    *
    Als die Wachen Elizabeth aus der Halle geleiteten, eilte Geoffrey an Dominics Seite. Der Kreis der Burgbewohner, die sich um den Vergifteten geschart hatte, teilte sich und machte ihm Platz, so dass er auf der besudelten Streu neben seinem Freund in die Hocke gehen konnte.
    Dominics

Weitere Kostenlose Bücher