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Flammendes Begehren

Flammendes Begehren

Titel: Flammendes Begehren Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Catherine Kean
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Gesicht. »Gut. Wärst du so nett, das gepökelte Fleisch zu waschen, damit wir es kochen können?«
    Eine Stunde später war das Essen fertig. Elizabeth trocknete sich die feuchten Hände an einem Leinentuch ab und zwang sich, tief und gleichmäßig zu atmen. Nicht mehr lange, und sie und Mildred würden wieder frei sein!
    Gerade als sie die weiße Soße in Schüsseln verteilte, vernahm sie den Widerhall von Geoffreys energischen Schritten. Ihr Puls flatterte.
    Ob seine Zunge noch immer nach Blaubeeren schmeckte?
    Sie verbannte den Gedanken aus ihrem Bewusstsein. Sie tat besser daran, sich auf die Flucht zu konzentrieren statt auf alberne Träume.
    Wie vom Donner getroffen blieb Geoffrey stehen, kniff die Augen zusammen und warf die Hände in die Luft. »Was heckt Ihr jetzt schon wieder aus?«
    Elizabeth ignorierte das nervöse Zucken, das durch ihren Körper lief. »Wir haben nichts weiter getan, als eine Mahlzeit zuzubereiten – genau wie Ihr es befohlen habt, Mylord«, entgegnete sie, während sie mit dem Zipfel eines Tuches über den Rand einer Schüssel fuhr.
    Geoffrey stemmte die Hände in die Hüften. »Was habt Ihr gekocht?«
    »Gepökeltes Schweinefleisch mit Kräuter-Senf-Soße.«
    Mit zusammengekniffenen Lippen schlenderte Geoffrey um den Schneidetisch herum, erpicht darauf, einen Blick in die Kessel zu erhaschen. »Das ganze Durcheinander und dieser elende Gestank dienen einzig dazu, gepökeltes Schweinefleisch zu servieren?« Er roch an dem Dampf des Schlaftrunkes. »Was zum Teufel ist das denn?«
    Aus den Augenwinkeln heraus sah Elizabeth, wie Mildred zu Stein gefror.
    »Das ist eine … Überraschung.«
    »Von Überraschungen halte ich nicht sehr viel«, brummte er. »Und schon gar nicht, wenn Ihr die Hand im Spiel habt. Ich habe Euch gewarnt, kein falsches Spiel mit mir zu treiben, vergesst das nicht!«
    Böse Ahnungen beschlichen Elizabeth. Sie musste alles dafür tun, seine Zweifel zu zerstreuen, und zwar auf der Stelle, ehe er einem seiner Männer befahl, von dem Trunk zu kosten. Wenn das geschah, verflogen ihre Chancen auf Flucht.
    Elizabeth schleuderte das Tuch von sich, stemmte ebenfalls die Hände in die Hüften und mimte seine ablehnende Haltung nach. »Wie sollte ich Euch denn übel mitspielen, wenn die Wachen mich nicht eine Sekunde aus den Augen lassen? Wenn Ihr es unbedingt wissen wollt, hat Mildred sich etwas Besonderes für Euch und Eure Männer ausgedacht. Sie hat eigens für Euch einen Kräutertrunk hergestellt. Aber jetzt habt Ihr es Euch selbst zuzuschreiben, dass Ihr die Überraschung verdorben habt.«
    »Das ist Medizin?«, fragte er mit dem Anflug eines Lächelns.
    »So könnte man es auch nennen.« Elizabeth schluckte ein verlegenes Kichern hinunter. »Dieser Trunk wirkt gegen allerlei Beschwerden: Kopf- und Bauchweh sowie« – Elizabeth hob verschwörerisch eine Augenbraue – »Darmwinde.«
    »Aha.« Er grinste. »Wie vorausschauend! Bei dem, was Ihr uns serviert, kann man ja nie wissen.«
    Dominic und die Wachen glucksten, während Elizabeth empört nach Luft schnappte. Lass sie lachen! In wenigen Minuten würden sie friedlich vor sich hindösen, während Mildred und sie der Freiheit entgegenrannten.
    Jetzt fiel auch noch der Rüpel in ihr Lachen ein. »Dominic, sorg dafür, dass unsere beiden Grazien das Essen in die große Halle bringen.«
    »Mit Vergnügen, Mylord!«
    Mildred fing Elizabeth’ Blick auf und deutete mit dem Kopf auf den dampfenden Kessel in ihrem Rücken. Sie mussten nichts weiter tun, als das Bier mit dem Schlaftrunk zu versetzen.
    Mit forschen Schritten lief Elizabeth um den Tisch und erreichte, was sie wollte. Dominics Blick folgte ihr und nicht Mildred, die zu dem hölzernen Fass eilte und sich daranmachte, die Krüge mit Bier zu füllen.
    Elizabeth deutete auf den Tisch, auf dem bereits das Essen stand. »Dominic, würdet Ihr den Wachen mit den Tabletts helfen? Sie sind schwer.«
    Das Feixen des Ritters fiel in sich zusammen. »Muss ich?«
    Mit einem Lächeln auf den Lippen sah Elizabeth zu ihm und den anderen Männern, die nicht minder mürrisch dreinblickten. »Bitte.«
    »Seht mich nicht so an!«, brummte Dominic. »Ich werde die Küchenmägde holen.«
    »Lord de Lanceau hat ihnen heute anderweitige Aufgaben erteilt.«
    Seufzend nickte Dominic. »Nun denn, ich werde Euch helfen. Aber erst, nachdem ich meinen Durst gestillt habe, sonst schaffe ich es nicht bis in die Halle.« Er langte an ihr vorbei und griff sich einen der schäumenden Krüge,

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