Flammendes Begehren
verstärkte sich.
Geoffrey stieß ein gepeinigtes Lachen aus. »Ich kann kaum noch an mich halten!«
»Ihr seid mein Feind.«
Kummer blitzte in seinem Blick auf – dasselbe Gefühl, das auch in ihrem Innern wütete. Erinnerungen an seinen Kuss, seine Berührungen und seinen Geschmack durchfluteten ihr Bewusstsein. Wie eine Löwin kämpfte Elizabeth gegen die ungewollten Gefühle an, die sie durch ihre Wut ersetzen wollte. Ihre Entschlossenheit, ihn mit allen Mitteln zu bekämpfen, würde zurückkehren!
Doch sie wurde nicht wütend.
Stattdessen befiel sie ein dumpfes Gefühl. Leere.
Verlangen.
»Ich vermag die Vergangenheit nicht zu ändern, Elizabeth«, raunte er ihr zu.
Ihr Körper schmerzte, so sehr sehnte sie sich danach, in seinen Armen zu liegen. Obschon ihr gesamter Leib nach seinen Berührungen schrie, fand sie nichts als ablehnende Worte für ihn. »Ich werde mich nicht mit Euch betten!«
»Neulich fandet Ihr die Vorstellung alles andere als abstoßend.«
Sie seufzte. »Ich habe nicht versucht, Euch zu verführen, falls Ihr das meint. Geht das nicht endlich in Euren Dickschädel?«
Seine Lippen verzogen sich zu einem wissenden Lächeln. »Während Eure Lippen mich schelten, vergeht Euer Körper vor Sehnsucht nach mir.«
»Das tut er nicht!«
»Ich werde es beweisen.« Ehe Elizabeth sich wegducken konnte, packte Geoffrey sie bei den Handgelenken und riss sie zu sich. Fluchend und schluchzend bekämpfte sie ihn, doch seine Finger glitten durch ihr Haar und legten sich um ihren Hinterkopf, damit sie stillhielt. Im nächsten Moment bedeckten seine Lippen ihren Mund. Elizabeth drosch mit den Fäusten auf seine Brust ein, doch er ließ sie nicht los und rückte nicht von ihr ab.
Seine ungestümen Küsse eroberten ein ums andere Mal ihren Mund, um zu beweisen, dass er recht und sie unrecht hatte. Ein wohliges Gefühl wärmte Elizabeth von innen. Er schmeckte nach Blaubeeren. Als ihre Arme sich um ihn legten und ihre Lippen miteinander verschmolzen, schalt Elizabeth sich, weil ihr Fleisch so schwach war.
Je mehr ihr Widerstand schmolz, desto sanfter wurde seine Berührung. Geoffreys gespreizte Finger, die sich oberhalb von Elizabeth’ Gesäß niedergelassen hatten, wanderten Stück für Stück in die Tiefe. Mit einem tiefen Stöhnen, das sich gegen seinen Willen von seinen Lippen löste, zog er sie zu sich, presste sie gegen sein Becken. Auch Elizabeth stieß ein Stöhnen aus. Zunge an Zunge. Brust an Brust. Seine harte Manneskraft an ihren weichen Lenden.
Keuchend löste er seinen Kuss und fuhr sanft mit der Daumenkuppe über ihre leicht geschwollenen Lippen. »Warum bekämpft Ihr etwas, das wir uns beide wünschen?« Seine Worte hingen in der Luft zwischen ihnen.
Fasziniert und von Versuchung erfüllt sah sie zu ihm auf.
Eine Brise kühlte ihre Arme. Vom Innenhof drangen Stimmen zu ihnen herauf. Kalte Realität erstickte das brennende Verlangen in Elizabeth’ Innerem.
Wie konnte sie nur den Schurken begehren, der ihren Vater zerstören wollte?
Als sie sich die Lippen benetzte, schmeckte sie Blaubeeren. Der liebliche Geschmack in ihrem Mund schlug um. Mildred hatte recht: Seine Rachepläne umfassten ihre Deflorierung. Er hatte vor, sie zu ruinieren und sie, einen Bastard unter dem Herzen, zu ihrem Vater zurückzuschicken. Welchen größeren Triumph gäbe es für ihn, als sie zu entehren?
Elizabeth wand sich unter seinem Griff. »Lasst mich frei!«
Seine Hände ruhten noch immer auf ihrem Gesäß. Sein Odem streifte ihre Wangen und Lippen. »Gebt Euch mir hin, Elizabeth!«
»Lieber würde ich …« Sie musste schlucken. »Lieber würde ich mich für den Rest des Tages in der Küche abschuften!«
Geoffrey rückte ein wenig von ihr ab und kniff die Augen zusammen. »Wie bitte?«
»Nichts verabscheue ich mehr, als niedere Küchenarbeiten zu verrichten – außer das Lager mit Euch zu teilen.« Als ihr Gegenüber gluckste, fuhr sie ihn an: »Ich sage die Wahrheit!«
Geoffrey hob eine Hand und fuhr mit dem Finger ihr Kinn nach. Argwohn überschattete sein Gesicht. »Warum erzählt Ihr mir so freizügig, was Ihr verabscheut?«
Elizabeth’ Puls raste wie ein gehetztes Kaninchen. Wenn sie ihn nicht dazu brachte, sie in die Küche zu schicken, machte sie Mildreds und ihre Chance auf Flucht zunichte.
Sie durfte nicht versagen!
Nachdem Elizabeth sich aus seinem Griff befreit hatte, rang sie sich ein spöttisches Lächeln ab. »Warum ich das tue? Weil ich mir nicht vorstellen kann, dass Ihr
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